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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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1. Freiburg-Marathon: 'Da war'n mer dabei, dat war prima'
 
 
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30.03.2004  

 
 

7483 Finisher, Experten loben überzeugende Auftaktveranstaltung
 
 

Die sonnenverwöhnte Stadt Freiburg im Breisgau darf sich freuen, nun hat auch sie einen eigenen Marathon. Eine Nachricht, die in der Laufszene ihre Wellen ins Land hinaustrug. Schon Wochen vor dem Start waren die prognostizierten Teilnehmerzahlen mehr als verdoppelt. Von den rund 8968 gemeldeten Teilnehmern kam fast jeder Zweite aus dem Umland angereist, 400 gar aus dem Ausland. Die Ziellinie erreichten hiervon am Sonntag insgesamt 4809 Halbmarathonläufer und 2674 Marathonläufer. Den Finishern stand es förmlich es ins Gesicht geschrieben, eine rundum gelungene und zufriedene Veranstaltung. Experten reden von einem überzeugenden Auftakt und einer eindrucksvollen Umsetzung der Marathonidee in Freiburg. Auch wenn die Marathonsaison eigentlich erst eröffnet wurde, so darf man dem Neueinsteiger jetzt schon gute Chancen auf eine gute Platzierung in der Top-Ten der deutschen Laufveranstaltungen zurechnen.
Ja, irgendwie war es im Vorfeld schon fast wie Weihnachten, statt eines Adventskalender vertrieben die Veranstalter die Ungeduldigen mit informativen Newslettern. Ob eine Vorschau auf die Medaille, unterhaltsamen Geschichten, Verkehrshinweise in Bezug auf die Anreise oder Uhrzeitumstellung, es blieben fast keine Fragen offen. Selbst die Strecke durfte man im Vorfeld schon mal unter fachkundiger Betreuung testen.

Aber auch während des Laufes selber wurde keiner allein gelassen. Dafür sorgten Pacemaker, die zwischen 3 und 4:30 Stunden das Tempo vorgaben. Das die Veranstalter, auch etwas vom Laufen selber verstehen, zeigte unter anderem die bisher einzigartige Idee, die Kilometertafeln mit kleinen Sprüchen auszustatten. Sie sollten die Läufer zum Durchhalten auffordern und das eine oder andere Mal zum Schmunzeln bringen. Ein Marathon sozusagen für's Köpfchen.

Für die ganz Ungeduldigen und Diejenigen, die sich noch keinen Halbmarathon zutrauten, oder einfach nur Spaß am Laufen hatten, lud Samstag früh ein Frühstückslauf ein. Ein lockerer Lauf durch die Freiburger Altstadt, der das sportliche Wochenende einläutete. Wen jetzt noch das Lauffieber packte, bekam sowie am Samstag als auch Sonntag früh noch ausreichend Möglichkeit, sich zum großen Laufevent nachzumelden. Für die entsprechende Ausrüstung standen zahlreiche Verkaufsstände auf der Messe zur Auswahl, um sich im neusten Laufdress einzukleiden. Für die nötigen Kohlenhydrate sorgte die obligatorische Nudelparty.

Aber nicht nur die erfahrene Organisation des Marathon aus München, mit Gernot Weigel an der Spitze, verhalf dem Newcomer zu einem Erfolg, nein auch das Wetter trug seinen Betrag bei. Temperaturen um die 10 Grad und strahlender Sonnenschein bescherte den Teilnehmern optimale Bedingungen. Lag auf den Höhen noch Schnee, so kündigten im Tal Osterglocken und erste Kirschblüten an den Bäumen den Frühling an.

Die Strecke, ein 21,1 Kilometer langer Rundkurs, die beim Marathon zwei Mal  zu absolvieren war, zeigte allerlei Sehenswerte aus Freiburg. Er teilte sich in verschiedene Abschnitte auf, bestehend aus der beschaulichen Altstadt, modernen Stadtviertel und Natur. Angefangen an der Messe ging es Richtung Altstadt, wo es die schönsten Seiten Freiburgs zu besichtigen gab. Da wären stellvertretend die Herz-Jesu Kirche, Schlossberg, Greifeneggschlössle, Schwabentor und der berühmte Freiburger Münster aufzuzählen. Aber auch Streckenabschnitte wie z.B. zwischen 15 und 16 durch die Baumallee mit den alten Villen luden zur Aufmerksamkeit ein. Die sportliche Herausforderung lag im Streckenprofil mit teilweise lang gezogenen aber durchweg annehmbaren Anstiegen, die dem Flachlandläufer sicherlich einiges abverlangten.

Super Stimmung an der Strecke. Rund 50.000 Zuschauer und 22 Musikdarbietungen feuerten die Teilnehmer entlang des Rundkurses tatkräftig an. Angefangen vom Radiosender SWR1 im Start und Zielbereich bis hin zu den verschiedensten Musikgruppen an der Strecke war alles vertreten. Ob Schlagzeuger, Afrikanische Band, Guggenmusik, Rock Blues Band, Breakdancer oder Bläserorchester, sie alle hielten Zuschauer und Läufer auf Trab. Während z.B. "Thats the way, I kike it" aus den Lautsprechern schallte, schwingt eine Gruppe von jungen Cheerleader ihre Pompons rhythmisch in die Höhe. Klar, dass bei dem Spektakel Running Manager und Moderator Jochen Heringhaus aus dem Hause RunnersPoint nicht fehlen durfte. Er begrüßte die vorbeiziehenden Läufer namentlich. Und wie immer an dieser Stelle, einen lieben Gruß zurück seitens Laufen-in-Koeln.

Trotz kühler Temperaturen kam man als Läufer unter der strahlenden Sonne doch schnell ins Schwitzen. Wie gut, dass es da alle 2,5km eine Erfrischungsstation mit Wasser gab. Gegen den kleinen Hunger zwischendurch traf man alle 5km auf eine Verpflegungsstation mit Bananen(3,2t), Energieriegeln(20.000), Joghurt, sowie isotonische Getränke zur Stärkung.

Im Ziel angekommen wurden die Teilnehmer erstmal mit einer Thermofolie gegen Unterkühlung und Medaille ausgestattet, sowie in ein Versorgungszelt weitergeleitet. Hier konnte sich der Athlet mit Red Bull, isotonischen Getränken, Trinkjoghurt, Bananen, Müsliriegel und Rosinenstullen stärken. Zwar nicht so das umfangreiche Angebot wie vielleicht bei manch anderem Marathon, aber um einiges besser als in Berlin oder Hamburg.

International beachtenswerte Siegerzeiten oder Rekorde gab es nicht, aber das war auch nicht Sinn und Ziel der Veranstaltung. "Das teure Geld für Antrittsgelder investieren wir lieber in die Veranstaltung", heißt es dazu in Freiburg. Vielmehr sollen hier Freizeitsportler der Region im Mittelpunkt stehen.
Ganz diesem Konzept folgend siegten beim 1. Freiburg Marathon Sportler aus Freiburg. Im Halbmarathon lagen ganz klar die Bergläufer vorn: der favorisierte Max Frei vom USC Freiburg gewann in einer Zeit von 1:10:10. Bei den Frauen siegte Barbara Imgraben vom Turnverein Britzingen mit 1:21:20. Als Zweiter beim Halbmarathon lief Philip Holzer aus der Schweiz vom SC Liestal in 1:10:32 durch´s Ziel. Dritter wurde, der ebenfalls für den USC Freiburg startende, Markus Jenne in 1:11:25. Zweite Frau wurde die Italienerin Sara Ferroglia (Runner Team 99) 1:22:27. Auf den dritten Platz kam die Berlinerin Laura Suffa (SCC Berlin) mit 1:22:53.
Den Sieg des 1. Freiburg Marathon sicherte sich der Freiburger Ulrich Benz vom LG Brandenkopf-TV Ohlsbach. In 2:33:20 lief er seinen Verfolgern Konstantin Fütterer (USC Freiburg) 2:38:02 und Frank Brengartner (SC Münstertal) 2:39:31 davon. Erste Frau wurde, die für den SV Kirchzarten startende, Birgit Bartels, in einer Zeit von 2:59:32.

In der Frauenwertung lag Gudrun Heinemann vom USC Freiburg mit einer Zeit von 3:07:39 auf Platz Zwei. Dritte wurde Kerstin Althoff vom SSK Kerpen (3:09:21).


Ein paar Stimmen zum Lauf:
 
Horst Preisler (Weltrekordhalter im Marathonsammeln):
"Das war mein 1249. Marathon. Ein schöner Lauf, die zweite Runde spürte man doch etwas in den Beinen, fühlte mich aber ansonsten recht fitt. Was mir persönlich etwas fehlte, war Cola an den Verpflegungsständen.

Manfred Steffny (Unter anderem 2x Olympialäufer und Herausgeber der Fach-Laufzeitschrift 'Spridon'):
"Ich wollte den Freiburger Marathon kennen lernen. Habe am Halbmarathon teilgenommen, so konnte ich die Runde als Läufer selber erleben und im Anschluss den Zieleinlauf des Marathon mitverfolgen. In zwei Wochen nehme ich am 'Two Ocean Marathon' Ultralauf in Südafrika teil, der Freiburger HM war für mich daher noch mal eine willkommene Möglichkeit zur Wettkampfvorbereitung.

Herbert Steffny (Unter anderem 16x Deutscher Meister): „Bis auf ein paar organisatorische Mängel, eine durchweg gute Veranstaltung“.

Ingeborg und Helmut Urbach aus Köln (unter anderem xfache Sieger von Marathon und Ultraläufen): „Eine sehr schöne Veranstaltung. Auch das ganze drum herum mit Nudelparty und Marathonmesse hat uns gut gefallen. Da kann sich Köln mal eine Scheibe von abschneiden.“

 
Fazit:
 
Für eine Auftaktveranstaltung eine super, rundum gelungene Veranstaltung. Lokalitäten mit ausreichender Parkmöglichkeit, Startunterlagenausgabe, Marathonmesse sowie Start- und Zielbereich gut gelöst. Attraktive, vielleicht nicht ganz so leichte Strecke. Stimmungsvolles Publikum mit jeder Menge Unterhaltungsaktivitäten. Nach der erfolgreichen Erstauflage darf im nächsten Jahr mit noch mehr Publikum an der Strecke, sowie  weiter ansteigendem Interesse zur Teilnahme gerechnet werden.
Was allerdings für Irritation sorgte, war die Start und Zielbeschreibung "Messe Freiburg". Auswärtigen Teilnehmern fehlte die Information, dass damit nicht das alte, sondern neue Messegelände gemeint war. Weiterhin wäre die Information, dass sonntags kein Bus zum Gelände hinausfährt, sondern die Örtlichkeit ausschließlich über die S-Bahn erreicht werden kann, recht wertvoll gewesen.




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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