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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Kapitel 3: Schnepfenthal wird neuer Startort, GutsMuths wird Namenspatron
 
 
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21.05.2002  

 
 

Nachdem 1973 die vier HSG Sportler aus Jena nach knapp 10 Stunden eine fast 100km lange Strecke erfolgreich bewältigt hatten, gab es dazu einige Presseartikel in der Lokalpresse und im "tourist", worauf sich bereits wenige Tage darauf Interessenten meldeten die nachfragten, ob dieser lauf noch einmal stattfinden sollte. Da eine Weiterentwicklung auch im Interesse der Akteure der ersten Jahre lag, wurde eine kleine Ausschreibung erarbeitet. In Beratung mit Sportwissenschaftlern der Jenaer Universität, insbesondere mit dem Sporthistoriker Prof. Dr. Willi Schröder entstand die Idee, den Lauf im Rahmen der GutsMuths-Gedenkspiele in Schnepfenthal zu starten und das Ziel auf einen Sportplatz nach Neuhaus zu verlegen. Die GutsMuths-Gedenkspiele in Schnepfenthal waren ein Wettbewerb aller Oberschulen des Bezirkes Erfurt im militärischen Mehrkampf und erfreuten sich sowohl großer Medienresonanz als auch der Förderung durch die Sportführung. Prof. Schröder war in der Organisation so etwas wie ein Ehrenmitglied. In Neuhaus besaßen die Jenaer HSG Sportler über den Wintersport gute Kontakte und fanden in Christine Leidenfrost eine Helferin, die beim DTSB Kreisvorstand arbeitete. Beides waren wichtige Voraussetzungen zur Erweiterung der Infrastruktur bei der geplanten Erweiterung des Teilnehmerfeldes. Als Namen für den Lauf wurde auf Vorschlag von Prof. Schröder die Bezeichnung "GutsMuths-Gedenklauf" gewählt. Gedenkveranstaltungen waren bis dahin weitestgehend Arbeitersportlern vorbehalten. Diese Namensgebung kann man heute als Abgrenzungsversuch und bewußten Rückgriff auf das klassische Erbe der deutschen Sportgeschichte interpretieren.

Die Streckenlänge betrug 82 km. Den Ehrenstart im Rahmen der GutsMuths-Gedenkspiele in Schnepfenthal nahmen Dr. J. Scheibe und Prof. Dr. W. Schröder vor. Danach fuhren die Starter mit dem Bus auf den Rennsteig zum Heuberghaus. Von den über zwanzig Anmeldungen waren zwölf Starter übrig geblieben, von denen acht gemeinsam das Ziel in Neuhaus erreichten: G. Clausnitzer, K. Gottert, R. Knoch, H.-G. Kremer, H.-J. Römhild, W. Schuck, J. Wötzel und S. Ziegan. Die Schwierigkeiten dieses Laufes bestanden darin, dass die Organisationsform wie im Jahr vorher davon ausging, dass die Läufergruppe zusammenblieb und ein Versorgungsteam ausreichte. Die HSG Sportler hatten sich im Training auf den Gruppenlauf bereits eingestellt. Mit dieser Tatsache und dem relativ langsamen Lauftempo kamen die Gäste aus Leipzig und Karl-Marx-Stadt nicht zurecht. Sie kamen aus der zum damaligen Zeitpunkt noch relativ schwach entwickelten "DDR-Straßenlaufszene" und wollten eine gute Zeit laufen. Da es keine gesonderte Markierung der Strecke gab, hatte sich dieses Problem nach etwa 40km erledigt, da die Gästegruppe mehrfach vom Rennsteig abkam und in der Höhe vom "Großen Dreiherrenstein" sich soweit verlaufen hatte, dass mit dem Bus der HSG kurz vor dem Kickelhahn bei Ilmenau wieder eingeholt werden konnte und zurück zum Rennsteig gefahren wurde. Worauf die Gruppe dann die letzten 35km zusammenblieb. Nach 10 Stunden und 35 Minuten wurde das Ziel in Neuhaus erreicht.

Die ausgeschiedenen Läufer der HSG waren weitestgehend Sportstudenten, die im Wintersport oder im Orientierungslauf trainierten und die Streckenlänge unterschätzt hatten. Die Gäste erreichten alle das Ziel.

In der Nachbereitung gab es mehrere kleine Veröffentlichungen und vor allem die Erzählungen der vier Ausdauerläufer aus Leipzig und Karl-Marx-Stadt ihn der "Laufszene" führten zu vielen Anfragen bereits kurz nach der Veranstaltung, was die Jenaer Initiatoren bereits im Sommer 1974 zur Erstellung einer Ausschreibung für das folgende Jahr veranlasste.





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Autor: Copyright Hans-Georg Kremer,

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