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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Laufen hinter Gittern: 8. Berliner 10 km Lauf in der JVA Plötzensee
 
 
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17.04.2024  

 
 

 
Laufen hinter Gittern: Der 8. Berliner 10 km Lauf für Gefangene in der JVA Plötzensee

 
Am Freitag, dem 26. April 2024, setzt die Justizvollzugsanstalt (JVA) Plötzensee in Berlin ihre Tradition fort und richtet den 8. Berliner 10 km Lauf für Gefangene aus. Ein besonderes Merkmal dieser Veranstaltung: Es gibt keinen Startschuss, sondern ein Countdown zählt die Sekunden herunter.
 
In diesem Jahr wird das Laufangebot erweitert: Neben dem 10 km Lauf gibt es erstmals einen 5 km Lauf für Einsteiger. Diese Neuerung wurde auf Wunsch der Sportbediensteten der Berliner Anstalten eingeführt, um mehr Insassen für den Laufsport zu begeistern und sie zu weiteren sportlichen Aktivitäten zu motivieren.
 
Die Strecke besteht aus einer 1.000-Meter-Runde auf dem Gelände der JVA Plötzensee und der Jugendstrafanstalt, die zehn Mal absolviert werden muss. Die präzise Vermessung der Strecke übernahm John Kunkeler, bekannt für seine Arbeit am BERLIN-MARATHON und Berliner Halbmarathon. Die offizielle Anerkennung von Rekorden ist somit gesichert, da der Berliner Leichtathletik-Verband (BLV) offizielle Kampfrichter stellt.
 
Das Teilnehmerfeld umfasst 35 Gefangene, darunter drei Frauen, und 30 externe Läufer, die ausschließlich am 10 km Lauf teilnehmen dürfen. Um den Überblick zu bewahren, wird auch dieses Jahr wieder eine elektronische Zeitmessung durch die Firma Sport-Service Falkensee eingesetzt.
 
Für das organisatorische Gelingen sorgt die sozialpädagogische Abteilung der JVA Plötzensee in Zusammenarbeit mit German Road Races (GRR) e.V., die auch externe Helfer für das Event bereitstellen. Die Justizsenatorin Frau Dr. Felor Badenberg wurde eingeladen, die Siegerehrung zu übernehmen, bei der die ersten sechs platzierten Gefangenen Ehrenpreise und Urkunden erhalten. Zusätzliche Anerkennung gibt es durch gespendete Sportbekleidung und Ausrüstung von renommierten Laufveranstaltungen wie dem ISTAF Berlin und dem BERLIN-MARATHON.
 
Die Veranstaltung bietet nicht nur sportliche Betätigung, sondern auch therapeutische Vorteile. Laufen wirkt antidepressiv und stressreduzierend, was gerade in der Haftsituation von enormer Bedeutung ist. Es fördert ein positives Selbstbild und verbessert die Chancen auf eine erfolgreiche Wiedereingliederung, was die Veranstaltung zu einem wichtigen Bestandteil der Resozialisierungsbemühungen macht.
 
Das musikalische Rahmenprogramm übernimmt die hauseigene Band der JVA "Notorius booknumbers", die aus Inhaftierten und dem Musiklehrer Jürgen Bailey besteht, und trägt zur Auflockerung der Atmosphäre bei.
 
Die Veranstaltung, die seit 2014 besteht und sich von einem kleinen Event mit 37 Teilnehmern zu einer festen Größe in der Berliner Justiz entwickelt hat, zeigt die positiven Effekte von sportlichen Aktivitäten in Gefängnissen auf und ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie der Laufsport als therapeutisches Mittel dienen kann. Sie ist nicht nur ein Aushängeschild für die Berliner Justiz, sondern auch für die Bemühungen von German Road Races e.V., den Laufsport als Mittel zur seelischen Gesundheit zu fördern.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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