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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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10 Fragen - 10 Antworten, Qualitätsmerkmale in der Leistungsdiagnostik
 
 
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01.03.2002  

 
 

Die wichtigste Vorraussetzung für ein effektives und gesundes Training ist die Ermittlung des optimalen Trainingsreizes. Leistungsdiagnostische Untersuchungen ermöglichen es, die Intensität eines optimalen Trainingsreiz zu definieren. Die Wahl der Intensität entscheidet über die Leistungsentwicklung.

1. Warum eine Laktatdiagnostik?
Die Ermittlung der leistungsdiagnostischen Parameter Laktat, Herzfrequenz und Leistung mit Hilfe des Stufentests stellt eine wissenschaftlich abgesicherte Methode zur optimalen, individuellen Steuerung des Trainingsprozesses dar. Eine effektive Trainingsplanung ist möglich. Heute kann jeder ambitionierte Hobby- und Breitensportler von den Vorteilen der Leistungsdiagnostik profitieren.

2. Welche Daten werden benötigt?
Leistungstests sollen keinen Datendschungel liefern. Wichtig ist die Messung der Laktat- und Herzfrequenzwerte. Gegebenenfalls kann die Messung der max. Sauerstoffaufnahme erfolgen. Dies ist jedoch für Leistungssportler von Bedeutung. Bei der Auswertung können die Parameter Laktat, Herzfrequenz und Belastungsintensität in Beziehung gesetzt werden (Lakatleistungskurve) und es lassen sich eindeutige Rückschlüsse auf den aktuellen Trainingszustand ziehen.

3. Wie oft sollen die Daten erhoben werden?
Um Veränderungen des Trainingszustandes diagnostizieren zu können, sollten zwischen zwei Tests mindestens acht Wochen liegen, da die Anpassungsreaktionen des Herz-Kreislaufsystems und des Stoffwechsels in unterschiedlichem zeitlichem Verlauf stattfinden. Eine Leistungssteigerung gegenüber einem früheren Test ist durch eine Rechtsverschiebung der Laktatleistungskurve zu erkennen, d.h. die Schwelle (vgl. Frage 5) wird bei einer höheren Leistung erreicht.

4. Welcher Test ist richtig?
Leistungsdiagnostische Untersuchungen werden als Stufentest-Schema durchgeführt. Innerhalb bestimmter Zeitintervalle wird die Laufgeschwindigkeit (Belastung) bis zur subjektiven Erschöpfung erhöht. Am Ende einer Belastungsstufe (30 sec. Pause) wird Blut aus dem Ohrläppchen zur Laktatanalyse gewonnen und die Herzfrequenz notiert. Die leistungsdiagnostischen Untersuchungen können als Laborstufentests (indoor) oder als Feldstufentests (outdoor) durchgeführt werden. Wichtige Kriterien: Die Länge der Belastung sollte mindestens drei Minuten, die Steigerung der Stufengeschwindigkeit maximal 0,5 m/s betragen. Eine Spiroergometrie (Sauerstoffaufnahme) ist nur bei maximaler Ausbelastung sinnvoll.

5. Wie werden die Ergebnisse interpretiert?
Hier hat sich die 4 mmol/l Laktatschwelle als fixe und die IAS (individuelle anaerobe Schwelle) als variable Schwelle durchgesetzt. Die Geschwindigkeit an der Schwelle erlaubt eine Einschätzung der Leistungsfähigkeit. Oberhalb dieser Grenze wird die Energie vorwiegend auf anaeroben Wege bereitgestellt.
Ausgehend von der ermittelten Schwelle können detaillierte Trainingsempfehlungen errechnet werden.

6. Welche Untersuchungsbedingungen gelten?
Erscheinen Sie ausgeruht zum Test. Ernähren Sie sich an den Vortagen ausgewogen, kein Alkohol oder Medikamente und viel Flüssigkeit. Sie sollten sich absolut gesund fühlen und am Vortag nicht trainieren. Ein Wiederholungstest muss zur gleichen Tageszeit und ähnlichen äußeren Bedingungen durchgeführt werden. Sind Sie über 40 Jahre alt und haben Sie wenig bis keinen Sport getrieben, wird ein seriöser Anbieter zuerst einen medizinischen Gesundheits-Check empfehlen.

7. Was zeichnet einen fachkompetenten Anbieter aus?
Leistungstest sollten von qualifizierten Sportwissenschafltern und/oder Sportmedizinern durchgeführt werden. Eine langjährige leistungssportliche Erfahrung,  detaillierte Befragung und Beratung, transparente Ergebnisdarstellung und Trainingsempfehlungen in schriftlicher Form, fachkompetentes Netzwerk und Service sind wichtige Aspekte. Überprüfen Sie bei günstigen Angeboten kritisch wie umfangreich die Messungen sind.

8. Wie können die Daten für das Training verwendet werden?
Die Auswertung der Testdaten soll es Ihnen ermöglichen, das Training in neue Bahnen zu lenken. Angaben zur Laufgeschwindigkeit für alle Trainingsbereiche (RECOM, GA 1, GA 2, WSA) und Trainingsmethoden (regenerativer, langsamer, Dauerlauf, Tempoläufe, Fahrtspiel, etc.) sollten gemacht werden. Eine theoretische Erläuterung zu den gelieferten Daten ist hilfreich.

9. Welche Zusatzleistungen gibt es?
Detaillierte Anschlussangebote wie komplexe und individuelle Trainingsbetreuung, Seminare oder Workshops sind weitere Möglichkeiten.

10. Was ist sonst noch zu tun?
Laufen kommt von Laufen. Ein regelmäßiges Training ist immer noch das Wichtigste. Eine regelmäßige, qualitativ hochwertige Leistungsüberprüfungen stellt ein Hilfsmittel zur weiteren sinnvollen Trainingsgestaltung dar.




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Autor: cms Gesundheitsförderung und Sportdiagnostik, Köln
Manuela und Clemens Sandscheper für Laufen-in-Koeln

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