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Bärbel Höhn eröffnete erste, faire Bio-Pasta-Party
 
 
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12.05.2005  

 
 

Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung sind notwendige Voraussetzungen für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Traditionell findet am Vorabend des METRO Group Marathon Düsseldorf deshalb eine Pasta-Party statt, hier können Läuferinnen und Läufer ihre Energiespeicher mit reichlich Kohlenhydraten auffüllen. Mit der ersten fairen Bio-Pasta-Party gab es in diesem Jahr allerdings eine Premiere.

 

Mit einem leckeren, gesunden Bio-Nudel-Gericht und einer genussvollen Tasse fair gehandeltem Bio-Kaffee oder Bio-Tee konnten sich die Teilnehmer für die sportliche Herausforderung am 8. Mai stärken. Die Bio-Pasta-Party wurde von der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. unter der bundesweiten Kampagne „fair feels good.“ initiiert, die beim Marathon und der Pasta-Party vom gepa Fair Handelshaus und der RAPUNZEL NATURKOST AG unterstützt wird. Die Informationskampagne will einen Beitrag zur Stärkung des Fairen Handels in Deutschland und damit zur Bekämpfung der Armut in der Welt leisten. „Ohne Fairness geht es beim Sport nicht und der Faire Handel steht für Fairness beim Konsum.“, so Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V.

 

Die erste, faire Bio-Pasta-Party wurde am 7. Mai, um 16 Uhr von Bärbel Höhn, der nordrhein-westfälischen Ministerin für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eröffnet. „Ich freue mich besonders darüber, dass es den Initiatoren gelungen ist, zwei so wichtige Aspekte der täglichen Ernährung wie „bio“ und „fair“ in eine sportliche Großveranstaltung einzubringen.“, so Bärbel Höhn.

 

Das Thema Fairer Handel wird auch über die Bio-Pasta-Party hinaus beim METRO Group Marathon Düsseldorf präsent sein. Entlang der Laufstrecke werden fair gehandelte und Bio-Produkte zum Probieren an die Zuschauer verteilt und über den Fairen Handel informiert.

 

Im November 2003 startete die mehrjährige und bundesweite Informationskampagne „fair feels good.“, die von der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. in Kooperation mit TransFair e.V. und dem Weltladen-Dachverband e.V. umgesetzt und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt wird. Der Umsatz fair gehandelter Produkte konnte im vergangenen Jahr um 33 Prozent gesteigert werden, das entspricht dem Verkauf von 6.500 Tonnen Lebensmitteln mit dem TransFair-Siegel. Mittlerweile profitieren über eine Millionen Bauernfamilien vom Fairen Handel.

 

Das gepa Fair Handelshaus handelt seit 30 Jahren mit über 150 Partnern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Von ihnen werden Lebensmittel, Handwerksartikel und Textilien zu fairen Preisen bezogen. Die Preise für fair gehandelte Produkte liegen über dem Weltmarktniveau und setzen sich aus einem festgelegten Mindestpreis und einen FairTrade-Zuschlag zusammen.

 

Die RAPUNZEL NATURKOST AG gilt als Pionier der Naturkostbranche. Seit 30 Jahren setzt das Unternehmen auf kontrolliert biologische Landwirtschaft und Fairen Handel. Für das reichhaltige Angebot mit über 400 Produkten bezieht die RAPUNZEL NATURKOST AG Biorohstoffe aus verschiedenen Ländern weltweit.
 

 
1. Bio-Pasta-Party beim METRO Group Marathon Düsseldorf  

Bärbel Höhn, Ministerin für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

 

Eröffnungsrede Bärbel Höhn,

Ministerin für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

 

Es gilt das gesprochene Wort:

 

„Sehr geehrte Läuferinnen und Läufer,

sehr geehrte Damen und Herren,

 

ein großes Sportereignis steht vor der Tür: Morgen früh ist der Start für den großen METRO Group Marathon hier in Düsseldorf.

 

Wir alle kennen die Geschichte des Marathons aus der Schule:

 

Im Jahr 490 vor Christus schlugen die Griechen die Perser in der Schlacht bei Marathon, einem kleinen Dorf im antiken Griechenland. Der siegreiche Feldherr Miltiades schickte nach dem Kampf einen Boten von Marathon nach Athen, die frohe Kunde zu vermelden. Dieser Bote namens Pheidippides rannte und rannte in voller Kriegsmontur. Als Pheidippides auf dem Marktplatz in Athen ankam, rief er: "Wir haben gesiegt!", schnaufte noch einmal, brach zusammen und war tot.

 

Meine Damen und Herren, ich freue mich, dass dem morgigen Marathon keine kriegerische Schlacht vorausgeht, sondern, dass wir heute vor diesem sportlichen Großereignis eine „Faire Bio-Pasta-Party“ miteinander feiern.

Ich stehe nun vor der Aufgabe, diese Party zu eröffnen, möchte allerdings vorher einiges erläutern, denn es ist kein Zufall, dass ich als nordrhein-westfälische Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin hier und jetzt vor Ihnen stehe.

 

Meine Damen und Herren, Sie wissen, dass ich mich in hohem Maße für Themen der Eine-Welt-Politik, die ebenfalls fest in meinem Ressort verankert ist, engagiere. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der Faire Handel.

 

Sie kennen den Begriff der Fairness aus dem Sport: Fair Play im Sport bezeichnet nicht nur das Einhalten der Spielregeln, Fair Play umschreibt vielmehr eine Haltung der Sportlerinnen und Sportler: der Respekt vor den sportlichen Gegnerinnen und Gegnern und die Wahrung ihrer körperlichen und seelischen Unversehrtheit. Fair verhalten sich diejenigen Sportlerinnen und Sportler, die vom anderen her denken.

 

Vergleichbares gilt für den Welthandel: Wir können ihn mit Ellbogenmentalität betreiben und arme Länder und Menschen ausgrenzen. Wir können ihn aber auch gerecht gestalten.

 

Wie das geht, zeigt uns der so genannte „Faire Handel“ seit vielen Jahren. Die Firmen und Organisationen, die fair handeln, bieten den Produzenten im Süden insbesondere vernünftige Preise und langfristige Handelsbeziehungen, und sie verbinden dies mit Ansprüchen an Qualität, Nachhaltigkeit und Arbeitsbedingungen.

 

Meine Damen und Herren, der Faire Handel ist ökonomisch nicht nur tragfähig, sondern er wächst stetig.

 

Vor wenigen Tagen veröffentlichte Transfair e. V. die neuesten Umsatzdaten für fair gehandelte Waren in Deutschland: Insgesamt wurde im vergangenen Jahr ein Umsatz von 57,5 Millionen Euro erzielt. Das bedeutet ein Plus von 13 Prozent gegenüber 2003! Selbst der Absatz von Kaffee – nach wie vor stärkstes Produkt – konnte nochmals gesteigert werden (um 6 %).

 

Im heiß umkämpften Lebensmittelmarkt wurden 2004 6.500 Tonnen an TransFair-Produkten abgesetzt. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent.

 

Aufgrund dieses Erfolgs am Markt konnten 1,2 Millionen Euro an Fairtrade-Prämien für soziale oder Bildungsprojekte und für die Umstellung auf ökologischen Anbau an die Produzentinnen und Produzenten  im Süden ausgezahlt werden.

 

Dies bestätigt eindringlich, wie richtig auch wir als Landes­regierung handeln, wenn wir Kampagnen zum Fairen Handel unterstützen.

 

Vor so sportlichem Publikum wie heute spreche ich nicht alle Tage und so möchte ich die Gelegenheit nutzen, darauf hinzuweisen, dass längst zum Beispiel auch Fuß-, Volley-, Basket- und sogar Rugby-Bälle aus fairem Handel erhältlich sind. Auch hier ist Fairplay also in doppelter Hinsicht machbar.

 

Doch zurück zum Essen: Die Sportlerinnen und Sportler unter Ihnen wissen, wie wichtig das Thema Essen und Trinken im Sport ist, um langfristig seine Leistungsfähigkeit bei guter Gesundheit zu wahren.

 

Gerade vor einem Marathon, der dem Körper Höchstleistungen abverlangt, sind Nudeln ernährungs­physiologisch besonders günstig: Sie haben einen hohen Anteil an Kohlenhydraten, die zu den effektivsten Energiequellen für den Körper zählen. Gleichzeitig enthalten Nudeln aber nur wenig Ballaststoffe, die beim Lauf belasten könnten.

 

Sie machen also nichts falsch, wenn Sie morgen beim Marathon das Beste aus sich herausholen wollen und heute Abend mit der Pasta schon mal die Grundlagen dafür schaffen.

 

Beim Thema Ernährung sind mir neben den gesundheitsrelevanten Faktoren auch noch andere Aspekte sehr wichtig. Die Produkte, die Sie heute zu sich nehmen, sind nicht nur fair, sondern auch ökologisch erzeugt.

 

Für Sie als Verbraucherinnen und Verbraucher bietet der Konsum von Öko-Produkten viele Vorteile:
 

- Ökologische Landwirtschaft produziert ohne synthetische Pflanzenschutzmittel und ohne den Einsatz von Gentechnik.
- Tiere werden artgerecht gehalten und gefüttert.
- Tier-Arzneimittel werden nur kurativ eingesetzt.
- Die hochwertigen Lebensmittel unterliegen strengen Auflagen und Kontrollen.
- Öko-Landbau schont die Umwelt, vermindert den Energieverbrauch, erhält und schafft Arbeitsplätze.

 

Es ist das erklärte Ziel der Landesregierung, diese besonders umweltverträgliche und tiergerechte Art der Landwirtschaft weiter auszudehnen.

 

Derzeit werden 3,3% der landwirtschaftlichen Fläche in NRW ökologisch bewirtschaftet. Damit hat sich die ökologisch bewirtschaftete Fläche seit 1995 annähernd vervierfacht. Rund 600 Unternehmen in NRW verarbeiten ökologisch erzeugte Produkte. In fast allen Einkaufsstätten finden Sie ein Grundsortiment an Bioprodukten. In den spezielleren Geschäften, Naturkostläden und Hofläden wird ein breites Sortiment von Ökolebensmitteln angeboten.

 

Im Übrigen besitzt auch jedes zweite Lebensmittel aus fairem Handel heute Bio-Qualität.

 

Wir blicken somit auf viele Erfolge. Jedoch: Ökolandbau und Fairer Handel können nur dann weiter ausgedehnt werden, wenn es ausreichende Nachfrage und kostendeckende Preise gibt.

 

Dass wir heute faire und ökologische Produkte verzehren können, verdanken wir hauptsächlich „fair feels good.“, der ersten bundesweiten Informationskampagne zum Fairen Handel sowie zwei Firmen, die diese heutige Aktion unterstützen: Und zwar das Gepa Fair Handelshaus, ein Unternehmen aus NRW, und die Rapunzel Naturkost AG, ein großer Naturkosthersteller aus Bayern.

 

Beide Unternehmen werden in diesem Jahr 30 Jahre alt, sind Pioniere im fairen Handel bzw. in der Herstellung ökologisch erzeugter Lebensmittel. Und beide stehen aus meiner Sicht stellvertretend für eine Branche, die sich immer größerer Wachstumszahlen erfreut.

 

Genug geredet! Jetzt wünsche ich Ihnen einen guten Appetit, viel Vergnügen und allen, die morgen an dem Marathon teilnehmen, einen guten Lauf.

 

Ein herzliches „Dankeschön“ an alle, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beitragen.

 

Die "faire Bio-Pasta-Party" ist eröffnet!“





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
Quelle: organic Marken-Kommunikation GmbH

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