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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Das war der swb-Marathon 2006
 
 
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25.09.2006  

 
 

Plakate gab es viele beim swb-Marathon in Bremen. Eines ragte ein wenig heraus: "Lauf schneller, Mama, wir haben Hunger." Diese nett gemeinte und ein wenig eigennützige Aufforderung stand allerdings exemplarisch für die zweite Auflage dieser Veranstaltung. Es waren nämlich die vielen kleinen Randgeschichten, die den swb-Marathon erneut zu einem Erlebnis machten - für die Läufer und die vielen Zuschauer.
 
Wie im vergangenen Jahr hatten rund 40000 Menschen den Weg an die Strecke durch Bremen gefunden. Sie unterstützten das Feld nach Kräften, ganz gleich, ob nun ein Halbmarathoni, ein 10-Kilometerläufer oder ein Starter auf der 42,195 Kilometerstrecke unterwegs war.
 
Am Ende, im Ziel des AWD-Domes, zählten deshalb alle der etwa 4500 Teilnehmer zu den Siegern. Weil sie gute Leistung erzielt hatten, das Wetter mal wieder mitspielte und die Veranstaltung bis auf die üblichen Kleinigkeiten reibungslos über die Bühne ging.
 
Als absolut schnellster wurde allerdings Jarek Cichocki (2:22:56 std.) aus Polen vermerkt. Der Gewinner war gemeinsam mit seinem Landsmann und Vorjahressieger Marek Dryja an den Start gegangen, und hatte das Feld schnell hinter sich gelassen. Bis zu Kilometer 20 lagen die beiden gleichauf, dann musste Dryja verletzungsbedingt kürzer treten und schließlich aussteigen. Mit großem Vorsprung siegte Cichocki vor Joaquim Pedro (LG Bremen Nord, 2:38:53 std.) und Jens Stepan (TuS Huchting, 2:39:42 std.).
 
Bei den Frauen gewann Angela Welp (LC Hansa Stuhr, 3:14:28 std.) vor Frauke Fichtner (LG Verden, 3:15:48) und Tina Versemann (TV Sottrum, 3:16:27 std.) Rund zehn Minuten später kam die erste Bremerin ins Ziel: Ulrike Morr (SG Roadrunners-Buntentor) sicherte sich damit ebenso den Landesmeistertitel im Marathon wie Joaquim Pedro bei den Männern. Darüber hinaus gewinnen die beiden eine Jahresmitgliedschaft in der OASE im Weserpark.
 
Auf der Halbmarathonsstrecke trug Willi Lemke die Nummer 1, der erste Läufer am Sonntag im AWD-Dome war aber ein anderer: Roland Soltész aus Ungarn, vom SC Misi, gewann den erstmalig im Rahmen des swb-Marathons ausgetragenen Halbmarathon-Lauf. Seine Zeit über die 21,1 Kilometer: ausgezeichnete 1:12:24 Stunden. Nur knapp zwei Minuten dahinter, nach 1:14:18 Stunden, überquerte Horst Wittmershaus vom SC Weyhe die Ziellinie. Jens-Uwe Krage (LG Bremen-Nord), im vergangenen Jahr noch Gesamtdritter in Bremen über die doppelte Distanz und damals schnellster Bremer, folgte auf Rang drei in 1:16:36 Stunden.
 
Bei den Frauen gab es einige Überraschungen. Zum einen den Start von Rebecka Weise-Jung von der LG Bremen-Nord über die Halbmarathon-Strecke. Die Lokalmatadorin wollte sich erst am Morgen entscheiden, wo sie an den Start geht und wählte den Halbmarathon. Die fast sichere Bremer Landesmeisterschaft über die Marathonstrecke ließ sie dagegen sausen - es war ihr einfach zu heiß. Gewinnen konnte sie hier allerdings nicht, der Sieg ging nach Hamburg: Manuela Sporleder vom Hamburger Sportclub siegte in 1:25:18 Stunden vor Weise-Jung (1:26:05) und Carolin Schiff (SG Road Runners Buntentor, 1:27:56). "Ich bin froh, dass ich nur den Halbmarathon gelaufen bin. An der Schlachte stand die Hitze, und es war kaum Wind. Den Einbruch auf der langen Strecke hätte ich auf jeden Fall bekommen", begründete die Zweitplatzierte im Ziel noch einmal ihre spontane Entscheidung. Mit ihrer Zeit konnte sie angesichts der Wetterverhältnisse ganz zufrieden sein.
 
Spontan für die Zehn-Kilometer-Strecke hatte sich auch Weise-Jungs Vereinskamerad Torsten Naue entschieden. Er wusste es schon am Sonnabendnachmittag bei der Anmeldung, dass es "nur die Zehn" werden würden. Der Nordbremer hatte aus dem vergangenen Jahr einen freien Startplatz als Preis mitgebracht und durfte somit wählen. Mit dem dritten Rang über die 10-Kilometer (33:51 min.) war Naue zufrieden - er überquerte die Ziellinie schließlich auch als schnellster Bremer. Denn der Sieg ging an Ingo Muellers (LG Göttingen, 33:28 min.) vor Norbert Schepersgerdes (MTV Lüdingsworth, 33:41 min.
 
Bei den Frauen sorgten Schoami und Sarischa Bieser vom Bremer Leichtathletik Team für eine Überraschung. Die B-Jugendliche Schoami kam nach 38:19 min. als Zweite ins Ziel. Ihre Schwester Sarischa wurde - obwohl noch in der Schülerklasse startend - gute Dritte. Den Sieg holte sich Ilona Pfeiffer von der TSG Dissen (37:59 min.). Der Ex-Werderprofi Marco Bode lief dagegen ein lockeres Rennen. Er begleitete über weite Teile des Rennens eine Gruppe von Asthmatikern auf den 10-Kilometern. Gemeinsam feierten die Teilnehmer ihren ganz persönlichen Sieg.
 
Am Sonnabend ging es einen ganzen Tag lang ziemlich wissenschaftlich zu im Obergeschoss der Halle vier des AWD Domes. Über 100 Besucher verzeichnete der 1. Marathon-Workshop, ausgerichtet vom Sportärztebund Bremen unter Vorsitz von Dr. Matthias Reick, Präsident des Bremer Leichtathletik Verbandes (BLV). In den diversen Referaten der Fachleute ging es rund ums Laufen im Allgemeinen und um den Marathon beziehungsweise die Vorbereitung darauf im Besonderen.
 
Am Nachmittag stand der Praxisbezug stärker im Vordergrund. Den Workshop-Teilnehmern wurde die Möglichkeit von Schuhtests angeboten, BLV-Lauftrainer Jan Petermann begleitete die testwilligen Läufer in den nahe gelegenen Bürgerpark. Workshop-Leiter Matthias Reick lobte nach Abschluss des Ärztekongresses, der zugleich als Fortbildungsveranstaltung für Sportmediziner und Trainer galt, den gelungenen Mix aus allen Erfahrungsbereichen. "Die Vorträge bauten gut aufeinander auf und waren entsprechend von hoher Qualität. Die Veranstaltung ist angenommen worden, was man bei einer Premiere ja nie vorher weiß. Wir werden so etwas auch im nächsten Jahr im Rahmen des Bremen-Marathon veranstalten."
 
Für das breitere Publikum war die abschließende Expertenrunde zum Thema "Laufen mit der Pulsuhr, Leistungsdiagnostik und Trainingsplanung" gedacht. Rund 50 Interessierte hörten vor der obligatorischen Nudelparty noch Dr. Lothar Rokitzkis (Heppenheim) Vortrag zu und erfuhren beispielsweise, dass bei der Trainingsplanung für einen Marathon nicht nur die Reaktion des Herz-Kreislauf-Systems beachtet werden muss, sondern auch der Muskelapparat des Körpers. Bei der Diagnostik wurden den Zuhörern Laktattests empfohlen, gleichzeitig mussten die sechs Ärzte auf dem Podium aber auch zugeben, dass diese nicht ganz billig sind. Schlussendlich wurde den Laufbegeisterten noch ein Tipp in Sachen Pulsuhr mit auf den Weg gegeben. Bei aller Kontrolle, die dadurch gegeben ist - der eigentliche Sinn des Laufens, nämlich positive Erlebnisse zu haben, sollte dabei nicht in den Hintergrund gedrängt werden.
 
Nahezu verdoppelt im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich die Teilnehmerzahl beim Kinderlauf am Sonnabend Nachmittag auf der Bürgerweide: 293 angemeldete Kinder absolvierten die rund ein Kilometer lange Runde auf dem Kopfsteinpflaster und wurden dafür im Ziel nicht nur mit Wasser und Obst sondern auch alle mit einer Silbermedaille sowie einem Jo-Jo ausgezeichnet. Den stärksten Schulverbund, der mit einem Geldpreis belohnt wurde, stellte die Schule Carl-Schurz-Straße aus Schwachhausen. Auf den Startschuss mussten die ungeduldigen Kinder gegen 15 Uhr einige Minuten länger warten als geplant - Passanten hatten die Absperrgitter auf der Strecke verstellt.
 
Es war also viel los auf der Bürgerweide, im AWD-Dome und auf der Strecke. Nach einem gelungenen 2. swb-Marathon gilt die Konzentration der Organisatoren nun nur einer einzigen Sache: dem 3. swb-Marathon im kommenden Jahr.





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Autor und Copyright: Pressemitteilung Marathon Club Bremen e.V.

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