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Was macht eigentlich: Dieter Baumann?
 
 
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07.06.2010  

 
 

Dieter Baumann beim KKH-Allianz Lauf rund um den Aachener Weiher in Köln

 
Er war Profisportler, ist Motivator, Kolumnist, Trainer und nun auch Kabarettist. Dieter Baumann blieb durch seinen Olympiasieg über 5000 Meter von 1992 im kollektiven Gedächtnis als der „weiße Kenianer“. Kaum ein deutscher Läufer war erfolgreicher als der Schwabe und seine größten Siege fuhr er von 1991 bis 2000 beim TSV Bayer 04 Leverkusen ein. Seit über einem Jahr tourt Baumann mit seinem Kabarett-Programm „Körner, Currywurst, Kenia“ durch Deutschland. Am 11. Juni macht er Halt in Leverkusen.
 
Alles fing im Winter 1990 an. Baumann wechselte als damals 25-Jähriger vom VfL Waiblingen ins Rheinland. Trainiert von seiner Frau Isabell und betreut von Paul Heinz Wellmann, wurde er über die Jahre Olympiasieger, Europameister und Vize-Europameister und brach über 3.000 Meter, 5.000 Meter und 10.000 Meter alle deutschen Rekorde – die auch noch heute Bestand haben.
 
Doch 1999 der große Schock. Dieter Baumann wird positiv auf Nandrolon getestet. Bei der Verhandlung vor dem Deutschen Leichtathletik-Verband wurde er aufgrund der Funde von Norandrostendion in seiner Zahnpasta freigesprochen, doch der internationale Leichtathletik Verband (IAAF) sperrte ihn trotzdem für zwei Jahre.
 
Der bitteren Entscheidung zum Trotz machte Baumann bis 2003 beim LAV Tübingen weiter und wurde 2002 bei der Heim-EM in München noch einmal Vize-Europameister über 10.000 Meter. Zwei Jahre später war dann Schluss. Der Umstieg vom Profi in den Sportler-Ruhestand ist dem Olympiasieger nach eigenen Angaben „leicht gefallen, auch wenn man das Hobby Laufen für sich neu erfinden muss.“ Er hat es geschafft und so läuft er auch heute noch jeden Tag zwischen 30 und 40 Minuten. „Egal wie ich drauf bin, nach dem Laufen geht es mir immer besser als vorher“, sagt der 1,82 Meter große Ex-Profi.
 
Nach seiner Sportkarriere reiste Baumann vor allem als Motivator und Redner durch Deutschland und hielt für Firmen Vorträge. „Bei den Power-Point-Präsentationen sind mir alle irgendwann eingeschlafen“, erzählt der umtriebige Coach. Aber nach einiger Zeit merkte er „dass bei den Geschichten wieder alle wach sind.“ Und so entschloss sich der heute 45-Jährige, allmählich nur Geschichten zu erzählen. Rund zwei Jahre hat Baumann gebraucht, um sein Programm bühnenfertig zu bekommen und gibt zu: „Ohne Hilfe geht's nicht.“ Kritik holte sich der Tausendsassa von Kabarettisten aus der Tübinger Kleinkunstszene und von drei Profis aus Baden Württemberg.
 
Am 29. März 2009 führte er schließlich sein Programm zum ersten Mal auf - und es war ein großer Erfolg. Insgesamt 50 Auftritte absolvierte Baumann innerhalb eines Jahres und auch 2010 sollen es nicht weniger sein. „Aber ich bin noch immer ein Amateur“, behauptet der gelernte Fotolaborant, dessen Frau erst Anfang dieses Jahres seine Show zum ersten Mal sah.
 
In „Körner, Currywurst, Kenia“ erzählt der 40-fache Deutsche Meister Geschichten rund ums Laufen, die ein bisschen internationaler sind, als die des gemeinen Hobbyläufers. Daraus wird zweierlei klar: Erstens geht es um Laufen und zweitens um Laufen. „Ich möchte den Leuten „Luscht“ auf Laufen machen“, so Baumann selbst über sein Programm.
 
Einen Tag nach seinem Auftritt wird der Kabarettist wieder die Laufschuhe schnüren und beim Leverkusener Halbmarathon auf die Strecke gehen, um für die Leverkusenerin Melanie Kraus die Tempoarbeit zu machen. Zu Trainer Paul Heinz Wellmann und seinem alten Leverkusener Verein pflegt Baumann nach wie vor ein freundschaftliches Verhältnis. Da ist es Ehrensache für den „Hobbyläufer“ die Pace für die Marathon-Olympia-Teilnehmerin von Peking zu machen, denn das hält den Olympiasieger auch fit für die (große) Bühne, auf die er nach vielen Jahren wieder zurück gekehrt ist.
 




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Autor und Copyright: Peter Bock für Laufen-in-Koeln
Foto: Laufen-in-Koeln

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