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1. "Laufen mit Respekt" - Verwirrung, Enttäuschung und Frust
 
 
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10.10.2010  

 
 

Ein Erlebnisbericht von Verena Hajek:


„Wir laufen mit Respekt.“

So lautete das Motto des erstmals stattfindenden Volkslaufs des LVN-Kreises Köln/Rhein-Erft in Niehl. Damit wollte man sich der "respect"-Aktion des Westfälischen Fußball- und Leichtathletikverbandes anschließen, bei der Integration und Respekt für Mitmenschen im Vordergrund stehen und die sich gegen Rassismus und Ausgrenzung wendet.
 
Um dieses Anliegen zu unterstützen, hatte auch ich mich angemeldet. Die Internetrecherche ergab keine gute Anbindung an den ÖPNV, so dass ich mich mit dem Auto auf den Weg machte. In der Ausschreibung war auf der entsprechenden Hompepage als Zufahrtsmöglichkeit zum Start auf dem Sportplatz des DJK Löwe Köln die Strasse ’Am Niehler Hafen’ angegeben worden. Wo ich es auch versuchte, alle Tore waren versperrt. Später erfuhr ich, dass dies am Wochenende stets der Fall ist. So fand ich mich unversehens auf der Mühlheimer Brücke. Nach diesem ungeplanten Ausflug auf die ’Schäl Sick’ landete ich schließlich wieder in Niehl, diesmal inmitten von Läufern, die sich warm liefen. Jetzt wurde die Zeit knapp. Ich stellte mein Auto – wie viele andere – nicht ganz legal, aber zumindest nicht verkehrsbehindernd ab. Die Parkplätze des DJK Löwe waren leider nicht freigegeben.
 
Bei der Startnummernausgabe wurde gleichzeitig der Teilnehmerbeitrag (10 € für die 10km-Strecke) entrichtet, da eine vorherige Online-Abbuchung nicht möglich war. Ahnungsvoll hatte Frau Urbach sich mit ausreichend Wechselgeld eingedeckt, denn nicht alle Läufer der verschiedenen Wettkämpfe hatten den entsprechenden Beitrag passend. Dies wäre eigentlich Aufgabe des Veranstalters gewesen.
 
Nach einer Gedenkminute für den kürzlich so plötzlich verstorbenen Jürgen Meyer starteten wir kurz nach 10:00 Uhr bei optimalen Wetterbedingungen: So früh am Morgen war es noch nicht zu warm, und die Sonne schien vom stahlblauen Himmel. Die einzelnen Kilometer waren zunächst am Boden gekennzeichnet, und die ersten 6 Kilometer lief ich in 31 Minuten, so dass ich wie viele andere auf eine neue persönliche Bestzeit hoffte.
 
Das Führungsfahrrad gefolgt vom späteren Sieger kam uns auf der Wendepunktstrecke entgegen. Danach klaffte eine merkwürdig große Lücke, bis weitere Läufern mit seltsam entspannten bis unkonzentrierten Gesichtszügen uns in Pulks entgegen kamen. Sie riefen uns zu, dass sie zu weit gelaufen seien. Die nächsten Läufer gaben uns den Rat: „Lauft bis zum Hochhaus“, wieder andere schlugen vor, bis zur Auffahrt zur Mühlheimer Brücke zu laufen. Schließlich kam immer öfter der Vorschlag: „Ihr könnt umkehren“ oder noch deutlicher: „Ihr könnt aufhören“. Des Rätsels Lösung: War der erste Wendepunkt noch deutlich mit rotweißem Flatterband markiert, fehlte am 2. Wendepunkt zwischen km 6 und 8 jede Streckenmarkierung. Hier hätte im Übrigen schon aus Kontrollgründen auf jeden Fall ein Ordner stehen müssen (wir kennen abkürzende Läufer spätestens seit dem Bonn-Marathon 2009). Im Ziel sah man dann überall enttäuschte Gesichter.
 
Während die Wettkampfrichterin und andere Offizielle beratschlagten, wie der Lauf zu werten sei, durften wir als Trostpflaster und zur Überbrückung der Zeit ein Stück Kuchen und ein Getränk in Empfang nehmen. Die meisten verließen allerdings voller Frust sofort das Gelände.
 
Mit über einstündiger Verspätung begann dann die Siegerehrung.
 
In unregelmäßigen Zeitabständen wurde immer wieder mitgeteilt, unsere Urkunden würden nicht zugeschickt, sondern ’demnächst’ an die (noch) Anwesenden verteilt. Schließlich mussten die Organisatoren vor den EDV- und Druckerproblemen kapitulieren und uns, die wir so lange ausgeharrt hatten, ohne Urkunden verabschieden. Diese können am 20.11.2010 beim Herbstlauf des GSV Porz sowie im nächsten Jahr bei der Porzer Winterserie
vor Ort abgeholt werden. Die restlichen Urkunden sollen dann auf schriftliche Anforderung zugeschickt werden.
 
Bei diesem offiziellen Lauf des LVN sollten gleichzeitig die Kreismeister im 10 km-Strassenlauf des LVN-Kreises Köln/Rhein-Erft & LVN-Kreises Düsseldorf/Neuss ermittelt werden.
 
Wie stand noch in der Ausschreibung: Der Termin 10.10.2010 wurde bewusst eine Woche nach dem KölnMarathon festgelegt, „um ein zusätzliches Wettkampfangebot für Kölner Leichtathleten zu bieten und hier vielleicht für die Teilnehmer/innen die alte Trainingsweisheit: "Eine Woche nach Marathon-Bestzeit fällt auch die 10km-Bestzeit!" bestätigen zu können.“
 
Viele Sportler hatten wie z.B. mehrere von Jochen Baumhof betreute Läufer des TV Refrath Bestzeiten im Visier. Jetzt machen sich Frust und Enttäuschung breit.





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Autor und Copyright: Verena Hajek für Laufen-in-Koeln

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