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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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The Color Run - 9000 feierten in Köln laufend Adaption von Holi
 
 
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23.07.2013  

 
 

 
Holi am Rhein

 
Am Sonntag schwappte der Hype aus den USA nun auch ans Kölner Rheinufer. Rund 9.000, meist jüngere Menschen, feierten auf einer rund 5 Kilometer langen Strecke eine knallbunte Party. Beim "The Color Run", powerd durch den Sportartikelherstellers Reebock, durchquerte man dabei mehr oder wenig im Laufschritt 4 Farbzonen auf dem Gelände des Rheinauhafens, in denen man von Helfern ordentlich jeweils mit Gelb-, Grün-, Blau- und Pinkfarbenen Maismehl beworfen wurde. Aber auch die Teilnehmer selbst konnten mitmachen. In den Startunterlagen war hierfür ein Farbbeutel mit dabei. Ziel war es, am Ende so bunt wie möglich anzukommen. Dort war das Spektakel aber noch lange nicht zu Ende, denn bei der im Zielbereich ausgetragenen Afterrun-Party wurde zu fetten Beats kräftig weiter gefeiert und in Abständen von 5 Minuten weiterhin viel Farbe geworfen. Ein wahrhaft spektakulärer Anblick. Alles zusammen ein riesen Happiness.
 
Wärend so manch kritischer Läufer und Außenstehender am Wegesrand nach dem Sinn der Veranstaltung suchte, war die Antwort der laufenden Teilnehmer einhellig: "Geht zum Lachen doch in den Keller, Laufen kann auch Spaß machen!" Topläufer Erik Somssich war ebenfalls am Start und bringt es auf den Punkt: "War sau geil!!!"
 
Ursprung des Ganzen ist eigentlich das traditionelle Holi, ein indisches Frühlingsfest, das am ersten Vollmontag im Februar bzw. März gefeiert wird. Hierbei steht im Vordergrund, dass alle Menschen gleich sind, sämtliche Kasten, Geschlecht, Alter und gesellschaftlicher Status fallen weg. Die Feiernden bespritzen sich mit gefärbtem Wasser und bewerfen sich mit farbigem Pulver - hierbei entstehen spektakuläre Bilder. Holi wird in verschiedenen Teilen der Welt zu kommerziellen, Party-ähnlichen Events adaptiert. In den USA entstand so daraus auch die clevere Geschäftsidee, dies mit einem Lauf zu kombinieren. Eine Idee, die dort einen wahren Hype auslöste und von Lizenznehmern nun überall in die Welt hinausgetragen wird. In den jeweiligen Städten gehen die Leute zu tausenden an an den Start. In Köln war der Lauf bereits nach wenigen Stunden fast zu dreiviertel ausverkauft gewesen.
 
Der Lauf wird allerdings noch ein juristisches Nachspiel haben. Die Aidshilfe Köln, die seit Jahren an gleicher Stelle ihren Lauf unter dem in Deutschland gesicherten Label "Run of Colours" austrägt, konnte aufgrund der Namensähnlichkeit und der damit verbundenen Verwechslungsgefahr beim Landgericht per einstweiliger Verfügung (ohne mündliche Verhandlung) "vorläufig" erreichen, dass der Lauf hier zumindest unter dem Label "Farbenlauf" zu führen ist. Das hatte die Agentur zwar auf der Webseite auch umgesetzt, allerdings nicht bis in die letzte Konsequenz vor Ort. Das könnte sie eine Ordnungsstrafe bis zu 250.000 Euro kosten. Die deutsche "The Color Run" GmbH, die ihren Sitz übrigens in Berlin hat, und den Lauf ebenso in anderen Städten veranstaltet, bedauert den ganzen Vorfall mit der Namensgleichheit. Ihr Angebot, die Aidshilfe Köln als Charitypartner zu benenn und ihnen jährlich pauschal 30.000 Euro zukommen zu lassen, viel in Köln auf Ablehnung. "Wir sind eine Solidaritätsmarke und kein Marketinginstrument eines Sportartikelherstellers. Das passt nicht zu unserem Image". Die GmbH in Berlin hat übrigens gegen die Verfügung Widerspruch eingelegt und die Löschung der Marke der Aidshilfe beantragt, "weil sie nicht markenmäßig verwendet wird".



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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