|
Klimaschutz im Sport  Das Thema Klimaschutz ist in aller Munde. Hierbei steht vor allem die CO2-Emission und ihre Auswirkung im Fokus. Sie entsteht in vielen Bereichen, auch bei Sportevents. Der Siegerländer AOK-Firmenlauf beispielsweise erzeugte 2011 mit über 7.000 Teilnehmern insgesamt 76,87 t CO2. Das Einfachste wäre natürlich, so eine Veranstaltung erst gar nicht auszutragen. Sportveranstaltungen sind gut, wichtig und haben ihre Berechtigung. Viel mehr stellt sich hier die Frage, wie man die Belastung reduzieren kann, ohne dabei den Spaß am Sport ansich zu schmälern.  Die EnergieAgentur NRW hat sich dem Thema angenommen, einen Praxisleitfaden herausgegeben und am Dienstagabend zu einer Diskussionsrunde im Sport und Olympiamuseum Köln eingeladen. Dabei referrierten der Gastgeber, Klaus-Peter Münzer vom Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen e.V., Dr. Ludwig Arentz vom Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln, sowie zwei Vertreter von "klimaschonenden" Laufveranstaltungen über Möglichkeiten und Lösungen. Durch die Veranstaltung führte Wolf-Dieter Poschmann.  2.201.336 Teilnehmer, 3.776 Volksläufe (Volkslaufstatistik 2012 des DLV) und mehrere hunderttausend Zuschauer: Der Sport erreicht aufgrund seines hohen Sympathiewertes und seiner Veranstaltungsvielfalt praktisch alle Bevölkerungsschichten. Dabei ergeben sich zahlreiche Berührungspunkte mit den Belangen des Klima- und Umweltschutzes. Durch die aktive Teilnahme und den Spaß am gemeinsamen Sporterlebnis können zahlreiche Menschen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und ihre persönliche C02-Bilanz verbessern. Sportevents gehören damit zu den gesellschaftlichen Ereignissen, die in einem positiven Umfeld viele Möglichkeiten zum Klimaschutz bewusst machen können.  Wer ein Sportevent veranstaltet, sollte bereits zu Beginn der Planung Klimaschutzaspekte berücksichtigen. Bei der Organisation eines "klimaneutralen" Sportevents gilt es, sich von der Planung bis zur Umsetzung mit vielen Prozessen zu beschäftigen, bei denen C02 eingespart oder reduziert werden kann. Von einem "klimaneutralen" Sportevent spricht man grundsätzlich dann, wenn zunächst alle Möglichkeiten der C02-Reduktion vor Ort ausgeschöpft und zusätzlich die nicht vermeidbaren Emissionen durch entsprechende regionale oder überregionale Klimaschutzprojekte kompensiert werden. Dies beinhaltet konsequenterweise auch eine nachvollziehbarer Bilanzierung (C02-Fußabdruck) der Veranstaltung.  Die Sensibilisierung bei beteiligten Institutionen, Unternehmen, Sportlern, Zuschauern und Organisatoren steht dabei im Mittelpunkt. Deshalb ist es wichtig, bereits frühzeitig eine entsprechende Kommunikationsstrategie zu entwickeln. Eingebettet in regionale/kommunale Klimaschutzstrategien und in Kooperation mit Akteuren vor Ort ergeben sich von der Sponsorenanfrage, über das Marketing bis zum Catering neue Möglichkeiten und kreative Ideen der Sporteventgestaltung. "Klimaneutrale" Sportevents bewirken nicht zu unterschätzende klimaschützende Hebelwirkungen in zahlreichen Handlungsfeldern, ohne dabei auf die Spaßbremse zu treten, Zwang und mahnende Appelle sind bei diesem Vorhaben kontraproduktiv.  Wo und wieviel CO2 Emisson lauert  Wo und bei wieviel der CO2 Anteil liegt, ist natürlich von der jeweiligen Veranstaltung abhängig. Der Crossmarathon steinhart500 gibt uns hierfür einen Einblick in seine Veranstaltung, die er 2012 klimaschonend austrug. Hier liegen die Anteile bei Mobilität 35%; Gebäude 14%; Catering 3%; Druckmaterial 2%; Müll 14%; Wasser 4% und Finishershirts 28%.  Auffällig ist auf jeden Fall stets der hohe Anteil bei den Finishershirts. Durch regelmäßige Teilnahmen an Sportsevents können die Schränke mit solchen Präsenten bereits gut gefüllt sein. Warum nicht auf kreative Alternativen umsteigen und stattdessen regionale Besonderheiten anbieten? Das trägt zum Klimaschutz bei und gibt dem Sportevent eine besondere Note. Der CO2-Fußabdruck des Siegerländer AOK-Firmenlauf  Im Jahre 2011 erzeugte der Siergerländer AOK-Firmenlauf 2011 insgesamt 76,87 t CO2. Nach der Umstellung auf eine klimafreundliche Veranstaltung, konnte der Verbrauch auf 62,78 t CO2 reduziert werden. Im Einzelnen sieht das wie folgt aus: Mobilität von 32 auf 26; Druckmaterial von 0.296 auf 0,019; VA-Gelände von 0,422 auf 0,122 und Teilnehmershirts von 44,15 auf 36,64. Beispiele, wie man eine klimafreundliche Veranstaltung durchführen kann:  Die Umstellung auf eine "klimaneutrale" Organisation ist nicht von heute auf morgen machbar und lässt sich sofort umsetzen. Doch auch die Signalwirkung zählt. Â
Â
__________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |