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Läufer spenden 1300 Euro für Suchtprävention |
Wenn Zwei sich
streiten, freut sich der Dritte. In vorliegenden Fall profitiert der
Förderverein Suchtvorbeugung der Suchtpräventionsstelle in Köln-Longerich als
lachender Dritter von einem Streit der Sportvereine ASV Köln einerseits sowie
Langlaufgemeinschaft 80 Nordpark Köln (LLG Nordpark) andererseits. 1300 Euro
spendet die LLG Nordpark Köln an den Förderverein, der damit die Arbeit und
Hilfe von der evangelischen Immanuel-Gemeinde betriebenen Unterstützung und
Arbeit mit suchtkranken und gefährdete Kindern und Jugendliche. „Wir wollen
damit deutlich machen, dass wir den Streit um des Prinzips willen durchgestanden
haben und nicht, um uns bereichern zu wollen“, sagt der Vereinsvorsitzende der
LLG Nordpark Köln, Heinz-Josef Fetten.
Das Geld hatte der große ASV Köln dem kleinen Verein als Kompensation
überwiesen. Der ASV Köln hatte den von ihm veranstalteten Brückenlauf im
vergangenen Jahr eigenmächtig genau auf den Tag gelegt, an dem traditionell der
von der LLG Nordpark organisierte Halbmarathon „Rund um den Fühlinger See“
stattfindet. Mit rund 700 Startern fiel denn auch der Zuspruch der Aktiven für
den Lauf im Kölner Norden deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor. Für
sein eigenmächtiges Vorgehen entgegen den Regeln, dass Laufveranstaltungen nicht
zur selben Zeit am selben Tag im Umkreis von 50 Kilometern Luftlinie stattfinden
sollen, musste sich der ASV Köln vom Leichtathletik Verband Nordrhein seinerzeit
erhebliche Kritik gefallen lassen. Außerdem genehmigte der Verband den
Brückenlauf nicht, so dass die rund 5000 Läuferinnen und Läufer – allerdings
ohne weitere Konsequenzen – zunächst illegal über die Kölner Brücken liefen.
Erst nach Zahlung der Kompensationszahlung im vergangenen Januar wurde der
Brückenlauf nachträglich genehmigt. Der Vorstand der LLG Nordpark hat den
Förderverein Suchtprävention bewusst ausgewählt. „Wir wollten, dass das Geld an
einen gemeinnützigen Verein vor Ort geht“, betont Heinz-Josef Fetten und fügt
hinzu: „Die Suchtpräventionsstelle arbeitet sehr viel mit Kommunikation und
Bewegungstherapien, das passt zu uns Läufern.“
Der ASV Köln zeigt derweil kein Unrechtsbewusstsein. Der Verein hat
inzwischen einen neuen Terminstreit vom Zaun gebrochen und den von ihm
organisierten Kölner Frauenlauf im Kölner Stadtwald genau auf 18. Juli, den Tag
des Halbmarathons vom Leichtathletik-Team der Deutschen Sporthochschule,
ebenfalls im Kölner Stadtwald, gelegt. Gibt´s bald wieder eine Spende?
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Autor und Copyright: Constantin Graf von Hoensbroech,
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