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Mister "Programm ist Programm" geht in Ruhestand |
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Karl-Heinz Düe |
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Kurz vor Ablauf des Jahres 2014
endet für TSV-Trainer Karl-Heinz (Kalle) Düe eine Ära: Am 05. Dezember wurde der
65-Jährige hauptamtliche Trainer in feierlicher Stimmung von der
Leichtathletikabteilung gebührend in seinen mehr als verdienten Ruhestand
verabschiedet. Somit verlässt er die große Leichtathletikbühne - vorerst …
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… denn mit Beginn der Hallensaison im Januar 2015 ist auch Karl-Heinz Düe wieder
mit von der Partie. Denn so ganz ohne "seinen" Sport kann er nicht. Zwar hat
sich seine Trainingsgruppe deutlich verkleinert, aber vier Athleten wird der
gebürtige Niedersachse weiterhin betreuen und mit Sicherheit für große Resultate
sorgen. Siebenkämpferin Jennifer Oeser sowie die gehandicapten Sprinter Heinrich
Popow, David Behre und Felix Streng werden auch in Zukunft getreu "Kalles‘"
allseits bekannten und gefürchteten Mottos "Programm ist Programm" täglich an
ihre körperlichen Grenzen geführt.
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Die Karriere des heute 65-Jährigen begann im Jahr 1972. Als Athlet mit
vielseitigem Talent startete Karl-Heinz Düe über 400 Meter, 800 Meter und 1.500
Meter. Der eine oder andere Mehrkampf fand ebenfalls mit dem von Gerd Osenberg
trainiertem Sportler statt. Ãœber seine Erfolge als aktiver Leichtathlet spricht
Karl Heinz Düe jedoch nicht viel. Deutlich lieber erzählt er von den Leistungen
seiner Athleten, die ihm schon die eine oder andere Freudenträne kosteten.
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1974 begann er dann für zwei Jahre als Übungsleiter beim TSV Bayer 04, bevor ihm
eine Stelle als hauptamtlicher Trainer angeboten wurde. Seine ursprünglichen
Pläne - zurück in seine Heimat Salzgitter zu ziehen - verwarf er und nahm seine
neue Herausforderung am 01. Januar 1977 an. Mehr als glücklich schätzen dürfen
sich heute die Athleten, die nach seinem wohl überlegten Entschluss,
Leverkusener zu bleiben, über vier Jahrzehnte hinweg unter seinen Händen
trainierten und nahezu jeden Morgen von einem gutgelaunt pfeifenden Karl-Heinz
Düe begrüßt wurden.
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Mit unterschiedlichsten Trainingsgruppen sammelte "Kalle" wertvolle Erfahrungen.
So trainierte er die aktiven Frauen, die männlichen Mittelstreckler,
Mehrkämpferinnen und Werfer. Dank seiner erzielten Erfolge wurde Düe in den 80er
Jahren in das Amt des Landestrainers im Siebenkampf und Wurf berufen. Kurze Zeit
später betreute er die Zehnkämpfer des Landesverbandes Nordrhein. Dass
Karl-Heinz Düe sein TSV-Jugendteam von sieben auf 55 Athleten aufstockte,
spiegelt seine Qualität und Beliebtheit als Trainer wieder.
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Jörg Frischmann öffnete schließlich das sportliche Kapitel im Leben des
Karl-Heinz Düe, auf das er noch heute mit viel Stolz zurückblickt. 1992 übernahm
Düe das Traineramt der gehandicapten Athleten und erste Erfolge ließen nicht
lange auf sich warten! Mit den Bronzemedaillen von Jörg Frischmann im
Kugelstoßen und Speerwerfen feierte Düe bei den Paralympischen Spielen von
Sydney im Jahr 2000 seine bis dato größten Erfolge. "Besonders stolz bin ich auf
die Integration der Behinderten in der Trainingsgruppe der Nichtbehinderten.
Trotz einiger Widerstände haben meine Athleten immer - egal, ob gehandicapt oder
nicht - gemeinsam trainiert und zusammen große Erfolge gefeiert." Dieses von ihm
ins Leben gerufene Konzept fand - laut seinem Schützling Heinrich Popow - in
vielen Nationen anklang und wird heute vielfach praktiziert.
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Das Trainer-Athleten-Gespann Jennifer Oeser und Karl-Heinz Düe feierte zwei
knappe Jahrzehnte später Momente, von denen ein Coach wohl nur zu träumen
vermag. Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin stürzte Oeser beim
abschließenden 800-Meter-Lauf und sicherte sich nach einer furiosen Schlussrunde
sensationell WM-Silber. "Kalles‘" noch beachtlichen Haarpracht werden diese
Augenblicke wohl die eine oder andere graue Strähne mehr beschert haben. Auch
ein Jahr später stand Jennifer Oeser auf dem Podest und wurde EM-Dritte. Für
seine Erfolge wurde Karl-Heinz Düe im gleichen Jahr mit dem
Berni-Becks-Wanderpreis ausgezeichnet. 2011 kehrten Düe und Oeser von den
Weltmeisterschaften in Daegu ebenfalls mit der Bronzemedaille im Gepäck zurück.
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"Konkret kann ich gar nicht sagen, welcher Erfolg für mich der größte war. Jenny
hat mir als Trainer viele glückliche Momente geschenkt. Aber auch der Goldlauf
bei den Paralympics von Heinrich [Popow] und der Vereinsrekord mit der
4x100-Meter-Staffel 2013 bleiben unvergessen", sagt Karl-Heinz Düe.
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Doch nicht nur die gemessenen Siege, Rekorde und Medaillen waren für Düe von
Bedeutung. Jede individuelle Leistung fand bei ihm größten Respekt und
Anerkennung. In den Trainingseinheiten zeichnete er sich dadurch aus, sich jedem
Athleten gleichermaßen zu widmen - egal ob auf Kreisklasse, nationalem oder
internationalem Niveau. "Eine gute Trainingsgruppe besteht aus vielen
Charakteren und unterschiedlichen Leistungsklassen. Jeder kann von jedem
profitieren", erklärt er.
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Ja, die Liste seiner Erfolge ist lang. Doch auch im Hintergrund zeigte sich
Karl-Heinz Düe als wahres Multitalent. So engagierte er sich beim traditionellen
Bayer Meeting in der Organisation und war sich nie für eine Arbeit zu schade.
Weiterhin war er jahrelang bei den Basketballern sowie Volleyballern als
Konditionstrainer im Einsatz.
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Noch bis zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2016 in Rio (Brasilien)
möchte der Hundeliebhaber der Leichtathletik treu bleiben und dort am besten
gleich mit all seinen vier Athleten teilnehmen.
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"Nach so vielen Jahren als Trainer kann ich aus vollster Ãœberzeugung sagen, dass
ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe und keine Sekunde missen möchte. Trotzdem
freue ich mich nun auf etwas mehr Freizeit", erklärt er und erzählt von seinen
Urlauben, die stets mit seiner Frau Iris, seinen beiden Hunden Ben und Paul und
seinem Wohnmobil unternommen werden und künftig keine Seltenheit mehr sein
sollen. "Ich werde nicht mehr jedes Wochenende auf Wettkämpfen sein und auch
Trainingslager finden nicht mehr so häufig statt" - im gleichen Atemzug
berichtet "Kalle" allerdings von seinem bereits gebuchten Trainingslager auf der
Kanareninsel Lanzarote im April 2015.
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So ganz ohne Sport geht’s für Karl-Heinz Düe halt einfach nicht!
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Autor und Copyright: Mareike Peters für Laufen-in-Koeln
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