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Aktuelle Stunde zum Thema: Flüchtlingsunterbringung in Turnhallen |
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Umfunktionierte Turnhalle in Köln-Weiden |
Viele Fragen - Mehr Transparenz von der Verwaltung gewünscht
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Das Thema "Flüchtlinge" ist zurzeit
nicht nur in der Politik ein Dauerthema. Auch im Bereich Sport hält es immer
mehr Einzug. Aus gegebenem Anlass riefen daher die SPD-Fraktion und Bündnis
90/Die Grünen der Stadt Köln zum Thema "Flüchtlingsunterbringung in Turnhallen"
im Sportausschuss zu einer Aktuellen Stunde auf:
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Angesichts der sich in den letzten Monaten verschärfenden
internationalen Krisenlage steht die Stadt Köln aktuell - wie viele
andere Kommunen - vor der großen Herausforderung, eine rasant wachsende
Anzahl von Flüchtlingen aufzunehmen und kurzfristig für eine menschenwürdige Unterbringung und Betreuung Sorge zu tragen. Für die
Unterbringung musste die Verwaltung auch auf vier Turnhallen
zurückgreifen, die dafür vorübergehend genutzt werden sollen. Derzeit
sind vier Turnhallen durch Flüchtlinge belegt.
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Die erfolgte Belegung von Turn- und Sporthallen ist auch für den
organisierten Sport eine große Herausforderung. Eine längere Schließung
von Hallen hätte nicht nur gravierende Auswirkungen auf Trainings- und
Wettkampfbetrieb, sondern könnte die betroffenen Vereine durch
Mitgliederschwund auch in ihrer Existenz gefährden.
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Aktuell steht die Ankündigung im Raum, weitere Hallen ("zwei pro
Stadtbezirk") der sportlichen Nutzung zu entziehen. Dies verunsichert
Schulen wie Sportvereine in erheblichem Maße. Unabhängig davon hat
die Gebäudewirtschaft angekündigt, 72 Turnhallen wegen Sicherheitsmängel der Deckenverkleidung überprüfen zu müssen.
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Es geht den Beteiligten nicht darum, sich der humanitären Aufgabe nicht
konstruktiv stellen zu wollen. Vielmehr geht es darum, eine transparente
Informationslage für alle Beteiligten - insbesondere die Schulen und
den organisierten Sport zu schaffen.
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Wir erinnern daran, dass vor allem der Sport in der Vergangenheit einen
maßgeblichen Bei- trag zur Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderer
geleistet hat und auch weiterhin bereit ist, diesen zu erbringen.
Gleichzeitig darf diese Bereitschaft aber auch nicht überfordert
werden. Der entstehende "gesellschaftliche Flurschaden" wäre immens.
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Wir möchten daher zusätzlich zum anwesenden Dezernat Sport, Jugend und
Bildung und dem Sportamt auch das Dezernat Soziales, Integration und
Umwelt, das Wohnungsamt und die Gebäudewirtschaft um Anwesenheit bei
dieser Aktuellen Stunde bitten, um eine umfassende Berichterstattung
zur aktuellen Situation, der weiteren Entwicklung und der Erörterung
über Alternativen zur längerfristigen Sporthallen-Nutzung
gewährleisten. |
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Unabhängig davon stellte die
SPD-Fraktion eine Anfrage an den Sportausschuss:
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Flüchtlingsunterbringung
in Turnhallen
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Sehr geehrter Herr Kron,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
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die Belegung immer weiterer Turnhallen als provisorische
Flüchtlingsunterkunft stellt Sport-
vereine und Schulen vor eine gewaltige Herausforderung.
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Die nicht befristete Beschlagnahme von Hallen schafft erhebliche
Probleme.
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Für Schülerinnen und Schüler entfällt der Sportunterricht, der z. B. in
Sport-Leistungskursen in Abiturklassen unverzichtbar ist, Grundschulen
fehlen bei der Belegung von kleinen Hallen mögliche Alternativen vor
Ort. Auch der organisierte Sport in Köln ist in erheblichem Maße
betroffen. Die Schließung hat gravierende Auswirkungen auf Trainings-
und Wettkampfbetrieb. Ersatzzeiten stehen oft nicht zur Verfügung. Es
ist weiterhin zu befürchten, dass die Einschränkung des Sportangebotes
bei den betroffenen Vereinen zu Mitgliederschwund führt und teilweise
gar die wirtschaftliche Existenz gefährdet.
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Vor diesem Hintergrund bitten wir die Verwaltung um die Beantwortung
folgender Fragen:
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1.) |
Welche Alternativen stehen den Vereinen für sportliche
Aktivitäten zur Verfügung? Gibt
es bereits Anmietungen in Tanzschulen, Fitnesscentern und Kletterhallen? |
2.) |
Ist
damit zu rechnen, dass die vom Sozialdezernat angekündigte
Hallenbelegung (2 pro Stadtbezirk) sukzessive vorgenommen wird? |
3.) |
Wie
ist es sichergestellt, dass die Belegung von Sport- und
Mehrzweckhallen nur im äußersten Notfall vorgenommen und nicht
zum Regelfall wird? |
4.) |
Die
Sportvereine kritisieren die mangelnde Informationspolitik und
die fehlende Einbindung in die Planung durch die
Sozialverwaltung? Wie lässt sich zukünftig die Kommunikation verbessern? |
5.) |
Durch
die fehlenden Trainingsmöglichkeiten droht den Ballsportarten
ein Verlust der Liga-Stärke. Können Aussagen darüber getroffen
werden, ob dieses Problem auch im Kölner Umland besteht und sich
die Sportvereine ggfs. auf eine Ãœbergangsregelung
verständigen können? |
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Mit freundlichen Grüßen
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gez. Dr. Barbara Lübbecke
Fraktionsgeschäftsführerin |
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Bereits 700 Flüchtlinge in Turnhallen
Suche nach Sportplätzen
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Zur Zeit hat die Verwaltung
vier Hallen in Weiden, Seeberg, Deutz und Buchheim belegt. In diesen Gebäuden,
die wegen des Fehlens anderer Plätze als Notunterkunft genutzt werden müssen,
leben insgesamt 700 Menschen. Die Schulen stehen vor der Aufgabe, beim
Sportunterricht auf andere Örtlichkeiten in der Nachbarschaft auszuweichen.
Problematisch könnte die Situation werden, wenn für Abiturprüfungen im Fach
Sport genormte Spielfelder gebraucht werden.
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In der Aktuellen Stunde teilten der Sportamtsleiter Dieter Sanden und Josef
Ludwig vom Wohnungsamt den Fraktionen mit, dass vorerst keine weiteren
Turnhallen für den Zweck genutzt werden sollen. "Wir gehen jetzt auf Suche nach
Flächen, damit der Druck auf Hallen wegkommt". Die Stadtverwaltung will nun auf
alten Fußballflächen und weiteren Flächen in Sportanlagen Unterkünfte für
Flüchtlinge schaffen, informierte Schul- und Sportdezernentin Agnes Klein.
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Die Verwaltung schließt allerdings nicht gänzlich aus, dass zukünftig weitere
Hallen als Notfall-Wohnheim genutzt werden, jedoch soll die Suche nach Flächen
auf Sportanlagen derzeit Vorrang haben. Dies unterstreicht auch Josef Ludwig und
erklärt, dass man dort Container, bzw. Zelte aufbauen könne. Das wäre sicherlich
besser, als noch mehr Turnhallen umzunutzen, ist er sich sicher, schließlich
will er nicht "als Totengräber des Schul- und Vereinssports in der
Öffentlichkeit benannt werden".
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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