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2. Rose-Marathon: Bei 27 Grad, 42,195km durch den Mühlenkreis
 
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03.06.2002 

 

Nach dem gelungenen Start des 1. Rose-Marathon im vergangenen Jahr gingen die Veranstalter entsprechend optimistisch und selbstbewusst an die 2. Auflage heran ...

Tag 1, Sa 01.06.2002: Nudelparty und Rahmenprogramm
Kurz nach 14 Uhr eröffnete bei strahlendem Sonnenschein der Moderator des Nachmittages auf dem großen Simeonsplatz vor dem Preußen-Museum in Minden die Nudelparty. Neben der Startnummer und zahlreichen Werbeartikel im Startbeutel, befand sich auch ein Gutschein für eine Portion Nudeln in den Unterlagen. Aber eigentlich war es mehr ein großes Volksfest, mit der Möglichkeit Nudeln zu essen. Denn den ganzen Nachmittag über bis zum Abend wurde den Besuchern ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten. Angefangen von Theatervorführungen, Samba-Trommlern, Trachtengruppen bis hin zu Aerobic und Sportvorführungen. Imbissbuden und Sport-Verkaufsstände luden zum Schlemmen und Einkaufen ein. Für die Freunde der Literatur bot Udo Lohrengel an seinem Stand die druckfrische Ausgabe der Laufzeitschrift 'Marathon&mehr' über Landschafts- und Erlebnislauf" an. Besondere Aufmerksamkeit bot man aber vor allem auch den Kindern. Neben einer großen Hüpfburg kurvten sie auf kleinen Autos, bewacht von der Mindener Polizei über den Platz.
Für großes Interesse sorgten auch die Bambini-Läufe. War man im Vorfeld von 50 Interessierten ausgegangen, so meldeten sich zur großen Überraschung der Veranstalter an die 170 Kinder. Flexibel zeigte man sich in dieser Situation und so wurden aus 2 nun 5 Läufe. Die Kleinen hatten sichtlich auch ihren Spaß und liefen mit viel Energie und Elan um die Wette.

Tag 2, So 02.06.2002: Marathon und Siegerehrung
Nach einem gemeinsamen Aufwärmungsprogramm und Gymnastik in den frühen Morgenstunden versammelten sich rund 1000 Sportler im Startbereich auf der Portastraße vor dem Simeonsplatz. Begrüßt wurden die Marathonläuferinnen und Marathonläufer von Schirmherr, Landrat Wilhelm Krömer und dem sportlichen Schirmherr, Ex-Europameister und heutiger Chefarzt Dr. Thomas Wessinghagen. Den anstehenden Temperaturen vorausschauend, mahnten sie zur Vorsicht und wünschten den Sportlern entsprechend alles Gute und viel Erfolg beim Lauf durch den schönen Mühlenkreis. Pünktlich um 9 Uhr feuerte die historische Uniformgruppe "Preußisches Infanterieregiment 15 von 1836", aus ihren Vorladern den Startschuss ab und schickte die Sportler auf die Strecke. Angefeuert wurden sie von rund 2000 Zuschauern, die den Start mitverfolgten.

Die ersten 5km führte die Läufer durch die Stadt, an dessen Straßenrand sich viele Zuschauer eingefunden hatten. Diese applaudierten und sorgten mit Rasseln oder Trommeln für Stimmung. Für Stimmung sorgte auch eine Sambagruppe, die die Läufer immer wieder an einzelnen Punkten entlang der Strecke begleitete. Die fast durchweg asphaltierte Strecke führte weitgehend durch die Natur. So lief man nicht nur z.B. durch eine Allee, Felder und Wiesen, sondern auch ein Stück direkt an der Weser entlang. An einer Kiesgruppe konnte man sogar die Frösche quaken hören. Die Strecke, weitgehend flach zeigte aber auch kleine Anstiege insbesondere bei der Überquerung der Weser kurz vor km 17 und 25. Hier musste der Marathonläufer weiträumig eine Brücke überschreiten.
Bei km 35 passierte der Läufer einen Drachenfliegerplatz. Aufsteigende Segelflieger und sonstige fliegende Objekte sorgten hier für Unterhaltung aus der Luft. Auf der 42,195km langen Strecke wurden zahlreiche Ortschaften durchlaufen, in denen die Läufer immer wieder von begeisterten Zuschauern empfangen wurden. Positiv sind aber auch die Verpflegungsstellen aufgefallen. Ab km 10 gab es alle 2.5km Wasser, Tee und Obst. Bei den immer weiter angestiegenen Temperaturen eine willkommene Anlaufstelle. Eigentlich musste man sich um fast nichts kümmern, da die Getränke und die Verpflegung meist direkt zugereicht wurden. Selbst getränkte Schwämme mit Wasser bekam der verschwitze Läufer bei Interesse direkt überreicht.
In einer Ortschaft boten zwei kleine Kinder einen besonderen Service. Sie hatten von Anfang an jeden Läufer gezählt und riefen den vorbeiziehenden Marathonis deren momentane Gesamtposition zu.
Als touristische Attraktion fielen neben der Mühle in Dützen vor allem der Fernsehturm und das Kaiser Wilhelm Denkmal auf der Höhe auf. Das tempelartige Bauwerk des Denkmals ist das Wahrzeichen von Porta Westfalica. Das Standbild zeigt den Kaiser mit erhobener rechten Hand, die das vor ihm liegende Wesfalenland segnet. Der Fernsehturm weist auf die dort 1902 erbauten Bismark-Säule zum Gedenken an Fürst Otto Bismark hin.
Nach über 42km war das Ende der Marathonstrecke erreicht. Und dies befand sich im Weserstadion. Nach einer letzten halben Runde im Stadion vor jubelnden Zuschauern wurde der Läufer von Jochen Heringhaus, Event-Manager von Runners Point und bundesweit bekannter Running-Moderator beim Überschreiten der Ziellinie in Empfang genommen. Hier bekam jeder Finisher eine Medaille überreicht, die Frauen zusätzlich eine Rose. Nach 5:46:37 Stunden und somit innerhalb der vorgegebenen 6 Stunden Sollzeit erreichte der letzte Marathoni die Zielgerade. Er war einer von 906 der 1024 gemeldeten Teilnehmer, die im Ziel gewertet wurden.

Besonders erfolgreich waren die Gesamtsieger James Carlton aus Gütersloh und die Vorjahressiegerin Simone Erdzack aus Berlin, die die zweite Auflage des Rose-Marathon gewannen. James Carlton erreichte das Ziel mit einer persönlicher Bestzeit und neuem Streckenrekord  von 2:31:41. Stunden. Simone Erdzack lief die Strecke als schnellste Frau, trotz Verletzung in einer Zeit von 2:57:23 Stunden. Völlig überrascht, wie sie später in einem Interview erzählte. "Ich hatte mich erst am Samstagabend definitiv entschieden zu laufen und wollte die Veranstaltung eigentlich nur als lockeres Training nutzen. Dass ich hier erneut gewinne, ist für mich wie ein Traum".

Die eigentliche Siegerehrung fand im Anschluss des Laufes im Stadion statt. Somit hatten nicht nur die Zuschauer, sondern auch alle  Teilnehmer die Gelegenheit, die Ehrung hautnah mitzuverfolgen. Die ersten 3 Männer, die ersten 3 Frauen, die ersten der jeweiligen Altersklassen, die/der Beste des Mühlenkreises, die/der älteste Teilnehmer erhielten einen Pokal und weitere attraktive Preise.

Die Veranstalter zeigten sich über den erfolgreichen und reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu frieden. Unter den Teilnehmern waren jede Menge zufriedene Gesichter zu sehen. Einer erneuten Auflage im nächsten Jahr steht somit nichts im Weg.



Sieger Männer
 

Platz

 

 

Name, Vorname

Verein/*Ort

Jahr

 

Brutto

Netto

1

 

 

Carlton, James

LAG Gütersloh

1961

 

2:31:42

2:31:41

2

 

 

Wrenger, Dr. Burkhard

1. LAV Rostock

1964

 

2:37:52

2:37:51

3

 

 

Klocke, Dietmar

Post SV Berlin

1951

 

2:38:20

2:38:19

Sieger Frauen
 

Platz

 

 

Name, Vorname

Verein/*Ort

Jahr

 

Brutto

Netto

1

 

 

Erdzack, Simone

*Berlin

1968

 

2:57:24

2:57:23

2

 

 

Knobeloch, Edith

TG Werste

1951

 

3:11:11

3:11:09

3

 

 

Klerings, Daniela

Post SV Berlin

1964

 

3:18:37

3:18:32





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln