Teilnehmer, Besucher und Veranstalter erlebten an diesem Wochenende bei
"Rad&Run am Ring" viele sportliche Höhepunkte, aber auch wettertechnische
Tiefs. Das 24h-Radrennen, der Nürburgringlauf und der "King of the Ring"
waren die Highlights des Sportevents am Nürburgring.
Fast 9.000 Teilnehmer stellten sich den Herausforderungen der topographisch
faszinierenden Eifellandschaft.
Insgesamt 8824 Teilnehmer trotzen den typischen Wetterkapriolen der Eifel und
eroberten den Nürburgring auf dem Fahrrad, zu Fuß oder mit Inline-Skatern. Von
Freitag- bis Sonntagabend standen 19 verschiedene Disziplinen und Distanzen auf
dem Programm.
An den Laufdisziplinen nahmen 3358 Sportler teil, auf zwei Rädern waren es 3436.
In der Königsdisziplin der Radfahrer, das 24h-Rennen, gingen am Freitag um 19.30
Uhr bei heftigem Regen 72 Einzelfahrer und 131 Teams an den Start.
Auch in den folgenden 24 Stunden wurde das Wetter kaum besser, was an der guten
Stimmung der Fahrer jedoch wenig änderte. Sichtlich erleichtert, stolz und froh
waren die Teilnehmer nach dem Zieleinlauf am Samstagabend. Ein Teilnehmer freute
sich nach Erreichen des Ziels einfach nur auf "ein schönes kaltes Bier", viele
andere auf "eine heiße Dusche und ein warmes Bett".
Am Samstagmorgen starteten die Jedermannrennen über die Distanzen 62, 106 und
123 Kilometer. Die Strecke erforderte nicht nur sorgfältige Kräfteeinteilung,
sondern aufgrund der nassen Fahrbahn auch etwas mehr Mut als unter normalen
Bedingungen.
Hier kam einem Teilnehmer seine Streckenkenntnis vom Motorradfahren zugute: "Auf
der nassen Fahrbahn waren einige doch etwas unsicher. Ich kannte die Strecke
schon und wusste an den meisten Stellen, wie schnell ich fahren kann", erklärte
er.
Am Sonntag um 9.30 Uhr fiel bei Sonnenschein und lauffreundlichen Temperaturen
der Startschuss für den 24. Internationalen Nürburgringlauf, der nach
dreijähriger Pause sein Revival feierte.
Neben den zahlreichen Sportlern aus Deutschland, gingen auch Läufer aus der
Ukraine und Kenia an den Start, die prompt Platz eins und zwei belegten.
Wer sich nicht über die 23,8 Kilometer durch die "Grüne Hölle" wagen wollte,
konnte auf der Grand Prix-Strecke über fünf oder zehn Kilometer laufen. Doch
auch dieser Kurs hatte es in sich: "Der Anstieg nach der Dunlop-Kehre zieht
sich, da haben alle auf die Zähne gebissen", erzählte eine Teilnehmerin über
zehn Kilometer. "Aber es war toll, wir haben uns gegenseitig angestachelt und
motiviert, da gab es kein Geschiebe und nichts. Super!"
Die Mountainbiker starteten am Sonntagmorgen auf dem Nürburgring bei
Sonnenschein über 36, 65 und 106 Kilometer. Bei allen Distanzen war das
Bergzeitfahren an dem Steilstück zwischen den Streckenabschnitten "Klostertal"
und "Hohe Acht" inklusive. "Das geht ganz schön auf die Knochen, vor allem wenn
man schon etliche Kilometer hinter sich hat", erzählte einer der Teilnehmer, der
die 65 Kilometer fuhr.
Die größte sportliche Herausforderung bei "Rad&Run am Ring" war neben dem
24h-Radrennen der Nürburgring-Triathlon "King of the Ring". Mit 106 km
Radfahren, Mountainbike-Halbmarathon und 23,8 km Laufen hatten die Teilnehmer
hier einen ultimativen Härtetest vor sich. "King of the Ring" wurde schließlich
Rainer Stahl mit einer Gesamtzeit von 9:17:10.
Die knapp 200 Inline-Skater, die am Sonntag zum Halbmara-thon und dem zehn
Kilometer langen Fun Run an den Nür-burgring gekommen waren, fanden optimale
Bedingungen vor. Das Wetter spielte mit und so konnten die Inline-Fahrer ihre
Rollen auf trockenem Untergrund pfeifen lassen. Der Streckenverlauf garantierte
auf den zwei unterschiedlichen Distanzen Geschwindigkeit und Nervenkitzel. Die
Steigungen waren ebenfalls nicht zu unterschätzen.
"Als ich den Hatzenbach-Bogen hoch gefahren bin, wurde ich schon merklich
langsamer", so eine Teilnehmerin des Halbmarathons. "Das hat Kraft gekostet,
aber vor allem viel Spaß gemacht."
Im Rahmen des Nürburgringlaufs bei "Rad&Run am Ring" sind am Sonntag erstmals
auch Walker und Nordic Walker an den Start gegangen. Der Streckenverlauf über
den Grand Prix-Kurs und/oder die legendäre Nordschleife bot nicht nur viele,
viele Kilometer, sondern auch über 500 Höhenmeter.
"Die Steigungen habe ich ziemlich unterschätzt", so ein Teilnehmer. "Auf den
Asphalt hatte ich mich extra vorbereitet, aber die Strecke war doch
anstrengender als ich dachte. Es war trotzdem eine super Erfahrung." Ein anderer
ist sich sicher: "Ich komme nächstes Jahr wieder."