|
Strategiepapier zeigt Wege für Großveranstaltungen nach Lockdown auf Könnte so auch wieder ein Marathon in Köln mit Zuschauern stattfinden?  Seit gut einem Jahr gibt es keine Großveranstaltungen mehr. Konzerte finden online oder im Autokino statt. Sportevents finden vor Ort, wenn überhaupt unter Ausschluss von Zuschauern statt. Stadtläufe bis hin zum Marathon mussten alle abgesagt werden, weil hier die Zuschauer nur sehr schwer gelenkt werden können. Ein nur sehr schwer zu ertragenden Zustand, auch wenn man bedenkt, dass die Szene seit fast einem Jahr quasi unter Berufsverbot leidet. Künstler brauchen Auftritte, Sportler Wettkämpfe.  In der Not und der Motivation für die Zeit nach dem Lockdown bestens gerüstet zu sein und dem Ganzen einen Anschub zu verleihen, haben sich Sport, Kultur und Wissenschaft zusammengetan und einen Drei-Stufen-Plan entwickelt. Gemeinsames Ziel ist es, Publikum bei Großveranstaltungen wieder zu ermöglichen, sei es im kleinen Theater oder bis hin zu einer Großveranstaltung wie ein Marathon. Ausgearbeitet wurde das 21seitige Papier von 20 Wissenschaftlern, sowie zahlreichen Verbänden und Veranstaltern, als da wären unteranderem der Deutsche Fußball-Bund (DFB), aber auch der Berlin-Marathon.  Der Leitfaden sieht zunächst ein Basiskonzept vor, das keinen Unterschied zwischen Geimpften oder nicht Geimpften macht. Bei geschlossenen Räumen ist ein Hygiene-, Lüftungs- und Infektionsschutzkonzept erforderlich, womit eine Auslastung von bis zu 30 Prozent möglich wäre. In Hallen mit moderner Lüftungstechnik könnten sogar mehr Zuschauer zugelassen werden. Im Außenbereich wäre sogar eine Auslastung von bis zu 40 Prozent möglich. Der Zutritt wird über personalisierte Tickets zusammen mit Ausweis kontrolliert. Medizinische Masken sind natürlich Pflicht und es gelten Mindestabstände mit entsprechend leeren Sitzplätzen. Auf den Verkauf von Speisen oder Getränken wird verzichtet. Bei mehr als 1.000 Besuchern gilt ein generelles Alkoholverbot. Weiterhin beinhaltet das Papier Konzepte für An- und Abreisen.  In der weiteren Stufe haben die Schreiber ein "Individuelles Spezialkonzept" vorgesehen. Dabei soll ein Hygienekonzept mit hohen Standards "unkontrollierten Wildwuchs von Hygienekonzepten unterbinden".  Beim Maximalmodell verbirgt sich eine Variante, die eine Teststrategie mit digitaler Unterstützung des Kontaktmanagements erfordert. Voraussetzung zur Teilnahme am Event wären dann Antigen-Tests vor jeder Veranstaltung. Positiv Getestete dürften die Veranstaltung dann nicht besuchen. Geimpfte könnten von den Schnelltests ausgenommen werden. Unter diesen Voraussetzungen wäre dann sogar eine annähernde Vollauslastung möglich.  Das der dpa bereits vorliegende Konzeptpapier soll am Montag, 21. Februar 2021 im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt werden. Im nächsten Schritt will man dann auf die Politik zugehen, damit erarbeitete Konzepte vorbereitend für die Zeit nach dem Lockdown in Verordnungen umgewandelt werden können. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Quelle: dpa Foto: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |