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SC Janus bewirbt sich um die Gay Games 2010 in Köln
 
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22.04.2004 

 

Der SC Janus bewirbt sich offiziell als Gastgeber der Gay Games 2010. Das haben die Mitglieder des schwul-lesbischen Sportvereins auf der diesjährigen Jahreshaupt-versammlung mit großer Mehrheit beschlossen. Damit wäre Köln im Jahre 2010 für ca. neun Tage der internationale Treffpunkt von etwa 12.000 schwul-lesbischen Sportler/innen und mehreren hunderttausenden Besucher/innen. Mit insgesamt 30 Sportarten in über 40 Sportstätten, verteilt über das Stadtgebiet und umliegende Kommunen, würde Köln Maßstäbe setzen. Allein für die Eröffnungszeremonie im RheinEnergie Stadion werden 50.000 Gäste erwartet. Eine aktuelle Machbarkeitsstudie geht davon aus, dass das Sportereignis für die hiesige Wirtschaft ca. 43,7 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz auslösen würde. Das Etatvolumen für die Gay Games läge laut Studie bei 9-10 Millionen Euro.

 
„Die Gay Games 2010 sind ein Riesenereignis. Sport, Spaß, Leidenschaft und Toleranz sind die vier Säulen, auf denen wir aufbauen. Und der SC Janus feiert in demselben Jahr sein 30jähriges Bestehen. Köln ist damit der ideale Gastgeber. Die Gay Games 2010 werden für das Image unserer Stadt, für das Land, ja sogar für die Republik Signalwirkung haben“, erklärt Ulrich Breite, Vorsitzender des SC Janus, direkt nach der Mitgliederversammlung.

Nach Sydney 2002 und Chicago 2006 würden die Gay Games dann endlich wieder in Europa Station machen. Schon seit Monaten haben ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Bewerbung vorbereitet. Der SC Janus hatte bereits im Vorfeld eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. In der Geschichte der Gay Games eine Premiere. Schließlich handelt es sich um ein Großereignis, das erhebliche finanzielle und personelle Anforderungen stellt. So werden etwa 12.000 Sportlerinnen und Sportler und mehrere hunderttausend Besucher/innen erwartet. Das ist eine logistische Herausforderung, die mit viel Bedacht angegangen werden sollte. Die Machbarkeitsstudie brachte ein klares Ergebnis, das auch die Mitglieder überzeugte: Der Standort Köln ist von der Verkehrs- und Sportstätteninfrastruktur hervorragend für ein solches Großereignis gerüstet. Die insgesamt 30 Sportarten (unter anderem Fußball, Schwimmen, Leichtathletik, Beachvolleyball, Eiskunstlauf, Tanzen und Gewichtheben) können in der Stadt und der Umgebung auf hohem Niveau durchgeführt werden. Auch in Hinblick auf Gastronomie und Hotellerie erhält Köln das Prädikat hervorragend.

„Wir wollten nicht blindlings in ein unkalkulierbares Risiko einsteigen. Daher haben wir uns Zeit gelassen und die Fakten betrachtet. Das Herz und die Leidenschaft sind von Anfang an dabei gewesen. Wir sind nun stolz, dass unsere Mitglieder uns so einhellig unterstützen. Jetzt überzeugen wir weltweit. Das Kölner Lebensmotto „Jeder Jeck is anders“ wird international“, kommentiert eine begeisterte Annette Wacher, stellvertretende SC-Janus-Vorsitzende und Kassenwartin, das Mitgliedervotum.

Der SC Janus kann für die Bewerbung viel prominente Unterstützung verbuchen. Neben dem Oberbürgermeister der Stadt Fritz Schramma und dem Regierungspräsidenten Jürgen Roters, haben alle Fraktionen im Kölner Stadtrat Unterstützung zugesagt. Bernhard Conin, Geschäftsführer Köln-Kongress und Hans Rütten, Geschäftsführer der Sportstätten GmbH, zählen ebenso dazu wie die Entertainerin Hella von Sinnen und viele andere Prominente. Mit großer Freude verweist der SC Janus auf die Unterstützung von Franz X. Ohnesorg, Chefkoordinator der Kölner Bewerbung Kulturhauptstadt 2010: „Die Gay Games wären für die Kulturhauptstadt Köln eine Bereicherung. Kultur und Weltoffenheit gehören eben zusammen. Deshalb unterstütze ich den SC Janus in seinem ehrgeizigen Ziel“, erklärt Ohnesorg.

Das Auswahlprozedere für den Austragungsort ist streng geregelt. Der SC Janus wird sich internationalen Mitbewerbern stellen. Dem internationalen Dachverband, der Federation of Gay Games (FGG), muss im 1.Quartal 2005 ein professionelles Konzept vorgelegt werden. Dazu gehört neben der detaillierten Schilderung des Sport- und Kulturprogramms auch eine Analyse der Infrastruktur. Besonderes Augenmerk wird die FGG auf das Marketingkonzept legen. Denn schließlich sollen die Spiele in Köln zu einem sportlichen und finanziellen Erfolg werden.

Nr.43 VR 7915 Vorstand (nach BGB): Ulrich Breite, 1.Vorsitzender Annette Wachter, Kassenwartin Seite 3 von 3 Der SC Janus e.V. ist ein gemeinnütziger Sportverein. Spenden an den Verein sind steuerlich absetzbar. Eine Zuwendungsbestätigung für Spenden wird bei Angabe des Namens und der Adresse des Spenders übersandt.

Und natürlich muss aus der Bewerbung die Überzeugung herauszulesen sein, dass Köln der perfekte internationale Gastgeber für die schwul-lesbische Sportbegeisterung ist. Eine große Herausforderung, sind sich die Initiatoren des SC Janus sicher, die ganz Köln meistern wird.
Der SC Janus wurde 1980 gegründet. Der schwul-lesbische Sportverein ist u.a. Mitglied in diversen Verbänden in Stadt und Land. Als einer der wenigen eigenständigen Vereine sendet der SC Janus auch einen Repräsentant in die FGG. Heute zählt der Sportverein mit über 1.000 Mitgliedern zu den größten in Köln überhaupt. Bei den zurückliegenden Gay Games standen SC Janus-Mitglieder immer wieder auf dem Siegertreppchen. Die Gold-, Silber und Bronzemedaillen sind kaum noch zu zählen.

Die Gay Games Bewegung wurde 1981 von Dr. Thomas Waddell ins Leben gerufen, der 1968 selber als Athlet an olympischen Spielen erfolgreich teilgenommen hat. Sein Traum wurde Wirklichkeit: Eine Sportveranstaltung für ALLE, bei der Lesben und Schwule sichtbar sind, ohne diskriminiert zu werden. In sportlicher Hinsicht sind die Gay Games sogar mit olympischen Spielen vergleichbar: Jede Sportart wird streng nach den Regel des jeweiligen internationalen Verbandes durchgeführt, so dass Rekorde und Jahresweltbestleistungen weltweit anerkannt sind. Die ersten schwul-lesbischen Sportspiele fanden 1982 und 1986 in San Francisco statt. An der Premiere 1982 nahmen 1.350 Sportler aus 12 Ländern in 14 Sportarten teil, vier Jahre später waren es schon knapp dreimal so viele Teilnehmer/innen. Weitere Stationen waren dann im Vierjahresrhythmus: 1990 Vancouver, 1994 New York City, 1998 Amsterdam und 2002 Sydney. 2006 wird Chicago Austragungsort sein, bevor Köln dann Gastgeber sein könnte.
 





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