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Sensation: Gleich zwei Mal Marathon-Gold für Deutschland Heute fanden im Rahmen der European Championships in der Sportart Leichtathletik die Marathonläufe statt. Den Anfang machten die Frauen, von denen gegen 10:30 Uhr 63 zum Startschuss an den Start gingen. Mit dabei für das Team Deutschland waren Miriam Dattke, Domenika Mayer, Deborah Schoneborn, Rabea Schoneborn, Katharina Steinruck und Kristina Hendel. Nach 2:28:36 Stunden lief als erste Frau Aleksandra Lisowska aus Polen über die Ziellinie, die sich damit den EM-Titel im Einzelrennen sicherte. Ihr folgte 6 Sekunden später die kroatische Läuferin Matea Parlov Kostro. Richtig spannend wurde es dann um die Bronze-Medaille. Miriam Dattke lief lief quasi zeitgleich mit der Holländerin Nienke Brinkmann nach 2:28:52 Stunden über die Ziellinie. Am Ende ging es um Hundertstelsekunden, die Miriam Dattke um einen Hauch auf Platz 4 verwiesen. Dennoch reichte es am Ende für Gold. Erstmalig wurde in eine Europameisterschaft eine Team-Entscheidung integriert. Die besten drei Starterinnen pro Nation gingen in die Wertung ein, so daß das Trio mit Miriam Dattke, Domenika Mayer (Rang 6) und Deborah Schöneborn (Rang 10) dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) das erhoffte Erfolgserlebnis bot. Das Rennen an sich erwies sich aufgrund der Sommertemperaturen als recht schweißtreibend. Somit gab es auf dem 10 Kilometer langen Rundkurs neben Wasser und Schwämmen auch Eis zur Abkühlung. Zu dem gefürchteten Hitzerennen mit Temperaturen mit über 30 Grad kam es allerdings nicht. So lagen die Temperaturen am Start der Frauen bei gut 21 Grad. Die Streckenführung erfolgte über einen 10km Rundkurs durch das Herz von München. Die Innenstadt bot den Athletinnen und Athleten dabei die größtmögliche Bühne und unterstrich das Ziel der Organisatoren, offene und einfach zugängliche European Championships für die ganze Stadt zu veranstalten. Mehrere Musikgruppen entlang der Strecke sorgten für Entertainment bei den Athletinnen und Athleten, sowie Zuschauerinnen und Zuschauern. Bei den Männern gingen 79 von 81 Nominierten an den Start, für die der Startschuss rund eine Stunde nach dem Start der Frauen erfolgte. Für Deutschland gingen Richard Ringer, Amanal Petros, Johannes Motschmann, Hendrik Pfeiffer, Konstantin Wedel und Simon Boch ins Rennen. Allesamt gut an ihren gelben Kappen auf dem Kopf zu erkennen. Eine Prognose schien nicht einfach. Der deutsche Rekordhalter Amanal Petros mit einem Hausrekord von 2:06:27 Stunden war der zweitschnellster Langstreckler am Start, knapp hinter dem Spanier Ayad Lamdassem (2:06:25 Stunden). Hendrick Pfeiffer bewies Anfang April in Hannover mit einer Zeit von 2:10:59 Stunden eine gute Marathonform. Simon Boch, Richard Ringer, sowie Amanal Petros katten in diesem jahr keinen ernsthaften Marathon absolviert. Das Rennen blieb die ganze Zeit über spannend. Am Ende sorgte Richard Ringer mit einem sagenhaften Endspurt für eine Sensation. Der 33jährige überholte von hinten kommend Maru Teferi aus Israel und lief nach 2:10:21 Stunden als Schnellster über die Ziellinie, womit er sich Gold und den EM-Titel sicherte. Bronze ging an Gashau Ayale aus Israel, der 8 Sekunden nach dem Deutschen einlief. Der deutsche Rekordhalter Amanal Petros, der auf der langen Zielgeraden auf Silberkurs lag, musste sich mit Platz vier begnügen. In der Team-Wertung gab es für Deutschland Silber hinter Israel. Insgesamt verlief der Marathon für Deutschland sehr gut. Die letzte deutsche Medaille im Marathon lag lange zurück, 1986 hatte Herbert Steffny in Stuttgart Bronze geholt. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |