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Kimaiyo: Zweiter Start, zweiter Sieg, zweiter Streckenrekord
 
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31.10.2004 

 

Der 28-jährige Vorjahressieger aus Kenia triumphiert nach 2:09:10 Stunden zum zweiten Mal beim Eurocity Marathon Messe Frankfurt

 

Boaz Kimaiyo strahlte, als er über den roten Teppich in der Frankfurter Festhalle lief. Wie im Vorjahr gewann der 28-jährige Kenianer den Eurocity Marathon Messe Frankfurt - und wie 2003 mit neuem Streckenrekord. In 2:09:10 Stunden siegte Kimaiyo deutlich in einem internationalen Klassefeld.

 

Eine vierzehn Läufer starke Gruppe drückte dem Männerrennen beim Eurocity Marathon Messe Frankfurt ihren Stempel auf. Alle Favoriten blieben bis zur Streckenhälfte zusammen, und die ausschließlich der Läufernation Kenia zugehörigen Athleten wählten zu Beginn des Rennens einen unorthodoxen Stil. Die ersten 5 Kilometer legte die Spitze in 15:43 Minuten zurück, zu langsam gemessen an der Maßgabe, den Halbmarathon in 64:20 Minuten zu absolvieren. Es sah nicht danach aus, als könne eine Endzeit unter 2:10 Stunden erreicht werden; die Messlatte, die sich die Organisatoren für den Marathon auferlegt hatten. Auf dem Begleitmotorrad signalisierte der Sportliche Leiter Christoph Kopp den Tempomachern, die Geschwindigkeit etwas zu erhöhen. „Wir haben in der Gruppe auch gesagt, dass es schneller werden muss", sagte Boaz Kimaiyo später.

 

Entsprechend schnell wurde es auf dem zweiten 5-Kilometer-Abschnitt: 14:53 Minuten, ein rasanter Abschnitt. Die ersten zehn Kilometer des Rennens absolvierten die schnellsten Männer in 31:36 Minuten, die Marke bei 20 Kilometer erreichte die Gruppe in 61:07 Minuten. Beim Halbmarathon gingen die Favoriten beinahe zielgenau in 64:29 durch, nur neun Sekunden langsamer als die im Vorfeld angepeilte Zwischenzeit. In der zweiten Gruppe bewegte sich der locker laufender Carsten Eich (LG Braunschweig) auf dem Weg zu seinem persönlichen Ziel von 2:12 Stunden. Gemeinsam mit dem Vorjahresfünften, dem Ukrainer Dmitri Baranovski, lief Eich in 65:54 Minuten den Halbmarathon, als zweiter Deutscher kam Michael Fietz (TV Wattenscheid) nach 69:47 Minuten zu dieser Marke. Bis Kilometer 30 blieb der Gelsenkirchener noch im Rennen, danach beendete er den Marathon in Frankfurt.

An der Spitze forcierten die Kenianer das Tempo nach der Hälfte der Strecken. Eliud Tanui als Tempomacher wurde bald abgelöst durch die Hauptdarsteller des Rennens. Boaz Kimaiyo und der junge Luke Kibet sprengten bereits bei Kilometer 27 die Gruppe, Boaz lief jeden der folgenden Kilometer nur knapp über drei Minuten, den Abschnitt zwischen km 25 und 30 absolvierte Kimaiyo in exakt 15 Minuten. Hinter den beiden Führenden fielen Ondoro Osoro, Fred Mogaka, Eric Kiptoon, Peter Korir und Benjamin Rotich zurück. Kimaiyo ließ auch bald den unerfahreneren Kibet hinter sich, schien in Richtung seiner persönlichen Bestzeit von 2:08:46 zu laufen. Bei Kilometer 35 (1:46:48) betrug der Vorsprung auf Verfolger Kibet 24 Sekunden. Kimayio sah angeschlagen aus, hielt jedoch sein enormes Tempo. „Ich hatte die Kraft, meinen Angriff durchzuziehen", sagte er Dahinter spürte der erst 21 Jahre alte Kibet den Atem von Benjamin Rotich im Nacken. In dieser Reihenfolge liefen die Ersten auch in der Festhalle ein.

Kimaiyo als abermaliger Sieger des Marathons in 2:09:10 war glücklich: „Ich habe mich gut gefühlt und einfach angegriffen, als die Chance da war.“ Er sicherte sich 30.000 Euro Prämien. Hinter dem 28-Jährigen kam Luke Kibet in 2:11:28 ins Ziel, Benjamin Rotich folgte in 2:11:45. Bester Deutscher wurde ein enttäuschter Carsten Eich, der sich in 2:17:00 Stunden ins Ziel quälte. Eich tauchte erst einmal unter einem Handtuch ab, er hatte sich seinen Auftritt anders vorgestellt. „Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, aber ich hatte ab Kilometer 25 muskuläre Probleme und konnte mein Tempo nicht mehr halten."

Im Frauen-Wettbewerb schlugen die Zwillingsschwestern Olesya und Elena Nurgalieva aus Russland zu. Seite an Seite bewältigten die beiden Langstrecklerinnen den Marathon und liefen ebenso gemeinsam ins Ziel in der Frankfurter Festhalle. Von 7500 Zuschauern umjubelt, erreichten die beiden in 2:29:48 (Olesya) und 2:29:49 (Elena) Stunden das Ziel. Olesya, die häufig im direkten Vergleich ihrer Schwester unterlegen gewesen war, gewann; Elena Nurgalieva kam eine Sekunde später über die Linie nach 42,195 Kilometern. „Beide haben von Anfang an ein sehr hohes Tempo angeschlagen", sagte Martina Sturm, die die Spitze des Frauenrennens mit dem Fahrrad begleitet hatte. „Sie haben nicht viel gesprochen unterwegs, aber konstant Druck gemacht." 74:59 Minuten bei Halbzeit, da kamen neben den beiden Russinnen und ihren Landsfrauen Larissa Malikova sowie Julia Vinokurowa nur noch die Kenianerin Gladys Asiba für den Sieg in Frage. Die Vorjahreszweite Malikova musste dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und das Rennen aufgeben, Vinokurowa belegte in 2:32:27 Rang drei vor Asiba, die in 2:35:14 als Vierte einkam.





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