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Henry Wanyoike - der schnellste
blinde Marathonmann der Welt
Er läuft von Sieg zu Sieg. Hunderttausende jubeln ihm zu, im Olympiastadion von Sydney und Athen oder beim Marathon in Wien. der blinde Wunderläufer, der in seiner kenianischen Heimat mit den Tieren um die Wette läuft - und in ein Leben voll neuer Hoffnung. Er selbst ist Hoffung und Vorbild für unzählige Menschen, weltweit. Sydney 2000. Selbst Arnold
Schwarzenegger verschlägt es fast die Sprache, nachdem er den Lauf des
Unbekannten aus Kenia gesehen hat: "Welche Leistung! From zero to a hero!" Der
blinder Henry Wanyoik geht während der Paralympics völlig unbeachtet über die
5000 Meter an den Start. Eine gute Viertelstunde später hat er Sportgeschichte
geschrieben. Unglaubliches ist geschehen: Henry startet zu spät, sein
Führungsläufer, im Rennen das Auge des Blinden, zerrt ihn voran. Und Henry macht
Tempo, viel Tempo. Am Rand das Bahn hört man: "Bei der Geschwindigkeit fällt der
Verrückte tot um." Ein paar Minuten später: Der Guide kann nicht mehr. Malaria.
Henry und sein Führungsläufer stehen mitten auf der Bahn und scheinen
miteinander zu diskutieren. Und keiner weiß: Wer ist dieser Mann? Der blinde
Henry Wanyoike zieht jetzt den Führungsläufer über die Bahn. Dann, kurz vor dem
Ziel: Der Führungsläufer strauchelt, pendelt, fällt. Henry richtet ihn wieder
auf, stemmt ihn und schleppt ihn weiter. Sie fallen ins Ziel. Sieg.
Aus aktuellem Anlass: Laufen-in-Koeln gratuliert Henry Wanyoike zu seiner tollen Leistung beim Eurocity Marathon Messe Frankfurt 2004 (2:46:34 Stunden)
__________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |