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Laufen im Knast - Laufsport und Lauftherapie in der JVA Plötzensee Berlin
 
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15.03.2024 

 

 
Der 10. Lauf in der JVA Plötzensee: Einzigartiges Event vereint Resozialisierung und Sport

 
Der 26. April 2024 markiert einen besonderen Moment in der Geschichte des Laufsports in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee: den 10. Laufevent. Um 16.00 Uhr beginnt das Rennen, nicht mit einem traditionellen Startschuss, sondern mit einem spannungsvollen Countdown.
 
In diesem Jahr wird der Lauf um eine neue Kategorie erweitert: ein 5-km-Lauf ausschließlich für Einsteigerinnen und Einsteiger unter den Gefangenen. Dieser Schritt, initiiert von den Sportbediensteten der Berliner Anstalten, zielt darauf ab, mehr Insassen zum Sport zu motivieren.
 
Die Laufstrecke, eine 1.000-Meter-Runde auf dem Gelände der JVA Plötzensee und dem angrenzenden Sportplatz der Jugendstrafanstalt, ist von John Kunkeler, dem renommierten Vermesser des Berlin-Marathons, offiziell vermessen worden. Die erzielten Zeiten könnten daher, falls Rekorde gebrochen werden, offiziell anerkannt werden. Der Berliner Leichtathletik-Verband stellt Kampfrichter zur Verfügung, um die Ergebnisse zu validieren.
 
Die Veranstaltung hat sich seit ihrem Start 2014 stetig weiterentwickelt. Ursprünglich mit 25 Gefangenen und 12 "externen" Teilnehmer:innen gestartet, hat sie sich zu einem festen Bestandteil im Kalender entwickelt. 2023 nahmen 53 Gefangene, darunter 8 Frauen, und 41 "externe" Läufer:innen teil. Selbst die ehemalige Senatorin für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung, Dr. Lena Kreck, beteiligte sich erfolgreich am 10-km-Lauf.
 
Dieses Jahr wird es auch wieder möglich sein für "externe" Läufer:innen, am 10-km-Lauf teilzunehmen. Die Anmeldung erfolgt über sozialearbeit@jvapls.berlin.de. Der aktuelle Streckenrekord bei den Männern liegt bei 37:20 Minuten, aufgestellt von Felix H. im Jahr 2022, und bei den Frauen bei 47:33 Minuten, gesetzt von Mohamad K. im Jahr 2016.
 
Neben der sportlichen Leistung ist die Veranstaltung auch ein wichtiges sozialpädagogisches Instrument. Sportliche Aktivitäten tragen zur Stressreduzierung und zur Verbesserung des Selbstbildes der Gefangenen bei, was für die Resozialisierung von entscheidender Bedeutung ist. German Road Races (GRR) e.V. unterstützt das Event mit Know-how und Siegespreisen.
 
Die Veranstaltung, die auch das musikalische Talent der Insassen mit Auftritten der JVA-Band "Notorius booknumbers" feiert, ist nicht nur ein Highlight für die Berliner Justiz, sondern auch ein Vorzeigeprojekt für GRR e.V., um den Laufsport als Therapeutikum in allen Gesellschaftsschichten zu etablieren.
 
Mit dem Lauf in der JVA Plötzensee wird ein wichtiges Zeichen gesetzt: Laufen ist mehr als nur Sport - es ist ein Weg zur Resozialisierung und ein Schritt hin zu einem gesünderen, ausgeglicheneren Leben für alle Beteiligten.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln