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Marathon wird mehr und mehr zu einem Spaß und Genusslauf |
Deutschland hat keine
Eliteläufer mehr
Die Deutsche Marathon-Jahresbestzeit liegt zurzeit bei 2:14:02 Stunden und wurde von Stephan
Freigang am 2. Mai 2004 in Hannover aufgestellt. Carsten Eich, der die Zeit in
Frankfurt mit 2:12 weit unterbieten wollte, brauchte für die Marathondistanz
letztendlich 2:17 Stunden. Man kennt es bald gar nicht anders, vorne weg die
schnellen Afrikaner. Liegt es wirklich an den Genen, können wir Deutsche gar
nichts dafür? Carsten Eich meint, dass die Wenigsten die professionelle
Voraussetzungen haben, um ganz große Leistungen zu bringen. Das kann aber nicht
sein, wirft man mal einen Blick in die Vergangenheit, in die 80er Jahre. Vor 15
Jahren beispielsweise waren einige deutsche Läufer erheblich schneller als heute
und liefen Zeiten im Bereich von 2:09 bis 2:11 Stunden.
"Stimmt nicht", sagt auch
ehemaliger EM-, WM- und Olympiateilnehmer Herbert Steffny(51), der selbst mit 42
Jahren noch in einer Zeit von 2:18:35 den Minneapolis - St.Paul Marathon gewann.
In einem Interview mit dem
Hessischen Rundfunk versucht er Bilanz zu ziehen: "1985 wurde in der alten
Bundesrepublik Deutschland, also Westdeutschland, 35 Mal unter 2:20 gelaufen,
wogegen das momentan nur 5 Mal der Fall ist. Die Gene haben sich nicht
verändert. Mit der momentanen Zeit von 2:14 wäre man früher vielleicht
Zehntbester gewesen. Die professionellen Bedingungen gab es früher auch nicht so
wie heute. Ich denke, die Gesellschaft hat sich verändert. Jahrelang auf ein
Ziel hin zu arbeiten, war vielleicht eher etwas einer Nachkriegsgeneration. Man
hat früher auf der Straße gespielt, wir haben Völkerball gespielt, wir haben
eben Leichtathletik betrieben. Es gab nicht so viele Alternativen und dann hat
man einfach trainiert. Dass die Kenianer heute so dominieren ..., ich muss
ehrlich sagen, wenn heute einer 2:10 läuft, dann wäre er heute immer noch vorne
mit dabei. Das können Deutsche. Der deutsche Rekord liegt bei 2:08 Stunden.
Früher war man
leistungsorientierter. Der Marathon ist immer mehr zu einem Spaß- und Genusslauf
geworden. Das ist aber auch irgendwie in Ordnung."
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Tausende Köpfe gehen rauf und
runter. Wesentlich langsamer als früher. Die Zeiten des Mittelfeldes wandern
immer mehr nach oben. |
Durchschnittszeiten der
Deutschen:
Männer: 4:01:50 h
Damen: 4:24:57 h
Durchschnittszeiten der Deutschen beim Ford Köln-Marathon
Jahr |
Herren |
Damen |
2002 |
4:00:50 h |
4:23:26 h |
2003 |
4:03:32 h |
4:26:10 h |
2004 |
4:06:19 h |
4:28:32 h |
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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