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Unruhen vor dem letzten München Marathon in traditioneller Form
 
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12.10.2024 

 

Vor 22 Jahren: Gernot Weigl und der Betreiber von Laufen-in-Koeln Detlev Ackermann kennen sich seit vielen Jahren. Ackermann absolvierte mehrfach den Marathon in München.

 
Unruhen vor dem letzten München Marathon in traditioneller Form

 
Am kommenden Sonntag findet der München Marathon statt, jedoch könnte es das letzte Mal sein, dass das Rennen in seiner bisherigen Form durchgeführt wird. Ein bevorstehender Wechsel des Veranstalters und ein geplantes neues Streckenformat sorgen für erhebliche Spannungen zwischen Athleten, dem bisherigen Veranstalter und der Stadt München.
 
Seit fast einem Vierteljahrhundert organisiert Gernot Weigl den München Marathon, doch nach diesem Jahr wird Munich Athletics GmbH die Zügel übernehmen. In Zusammenarbeit mit der Leichtathletik-Gemeinschaft Stadtwerke München e.V. plant der neue Veranstalter, die traditionelle 42,195 Kilometer lange Strecke durch zwei Halbmarathon-Runden zu ersetzen, um Kosten und organisatorischen Aufwand zu reduzieren. Die berühmten Streckenabschnitte durch den Olympiapark, den Marienplatz, die Leopoldstraße und den Englischen Garten könnten bald der Vergangenheit angehören.
 
Diese Änderung hat bei vielen Laufbegeisterten Unmut ausgelöst. "Zweimal Halbmarathon für eine Millionenstadt wie München, das passt einfach nicht. Das laufen wir auch nicht", berichtet Weigl über die Rückmeldungen der Läufer. Auch Weigl selbst ist enttäuscht von der Entscheidung: "Es gehört dazu, dass man, wenn man zu den vier größten Marathons gehört, eine Marathon-Strecke in einer Runde anbietet."
 
Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) der Stadt München begründet seine Entscheidung für Munich Athletics mit einem effizienteren Verkehrskonzept, das weniger Straßensperrungen erfordert und somit die Belastung für Anwohner und Stadt reduziert. Doch Weigl ist skeptisch: "Wir hatten in den letzten Jahren kaum Probleme mit Beschwerden oder sonstigem."
 
Die Vergabe des Veranstaltungsrechts verlief ebenfalls nicht ohne Kontroversen. Weigl erhielt die Absage des KVR verspätet und erst nach mehreren verschobenen Fristen, was die Planung für die nächsten Jahre erschwert. Rechtliche Schritte wurden bereits eingeleitet.
 
Für den diesjährigen Marathon sind 26.500 Läuferinnen und Läufer angemeldet, was einen neuen Teilnehmerrekord darstellen würde. Trotz der Aussicht auf einen erfolgreichen Event, sieht Weigl einer unsicheren Zukunft entgegen. Eine erneute Bewerbung oder eine Zusammenarbeit mit dem neuen Veranstalter schließt er aus: "Es funktioniert nicht, dass ich als Renndirektor auf eine Strecke gehe, mit der ich mich nicht identifizieren kann."
 
Der diesjährige München Marathon könnte somit das Ende einer Ära und der Beginn einer neuen, umstrittenen Phase in der Geschichte dieses prestigeträchtigen Laufevents markieren.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln