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Der Marathon am Baldeneysee - Eine Tradition mit herausfordernden Bedingungen Am vergangenen Sonntag versammelten sich über 2000 Laufbegeisterte am Baldeneysee in Essen, um beim 62. Westenergie-Marathon - dem ältesten Marathon Deutschlands - ihre Ausdauer und Willenskraft unter Beweis zu stellen. Trotz der historischen Bedeutung der Veranstaltung und einer malerischen Strecke entlang des Sees stellten unvorhergesehene Wetterbedingungen und körperliche Herausforderungen die Teilnehmer auf eine harte Probe.
Die Rückkehr der Kroatin Kristina Hendel, die vor drei Jahren mit einer beeindruckenden Zeit von 2:27,30 Stunden einen Streckenrekord aufgestellt hatte, war ein Höhepunkt des Tages. Die Erwartungen waren hoch, als Hendel erneut antrat, jedoch spiegelte ihre diesjährige Siegerzeit von 2:34,37 Stunden die Schwierigkeiten wider, mit denen sie während des Rennens konfrontiert wurde. Hendel kämpfte mit Problemen an einer Sehne und musste mehrmals pausieren, ein Umstand, der die körperliche Belastung eines Marathonlaufs unterstreicht.
Auch für ihren Ehemann Sebastian Hendel, der als Tempomacher gestartet war und schließlich als Zweiter ins Ziel kam, war es ein ereignisreicher Tag. Mit einer Zeit von 2:59,54 Stunden übertraf er die Erwartungen und genoss den Lauf trotz der spontanen Entscheidung, auf das Podium zu zielen. Seine Leistung unterstreicht die Verbindung zum Breitensport und die besondere Atmosphäre des Rennens am Baldeneysee.
Der Gesamtsieger des Marathons, Christoph Uphues, lobte ebenfalls die schöne Kulisse und beschrieb die Bedingungen als anspruchsvoll, insbesondere aufgrund des starken Windes. Uphues, der eine Zeit von 2:24,55 Stunden erreichte, hätte sich eine noch bessere Zeit zugetraut, aber die Einsamkeit an der Spitze und die nicht ganz idealen Wetterbedingungen machten es ihm schwer. Die organisatorischen Herausforderungen waren dieses Jahr besonders groß. Der gewohnte Start/Ziel-Bereich am Regattaturm musste aufgrund von Bauarbeiten verlegt werden, was zu ungewohnten Bedingungen für Läufer und Zuschauer führte. Trotz des Regens und der damit verbundenen schwierigen Bodenverhältnisse blieb die Stimmung entlang der Strecke positiv, unterstützt durch die enthusiastischen Zuschauer, die den Marathon zu einem unvergesslichen Erlebnis machten.
Für diejenigen, die nicht die volle Marathondistanz in Angriff nehmen wollten, bot die "Seerunde" eine attraktive Alternative. Bei dieser Wertung liefen die Teilnehmer mit Start und Zieleinlauf einmal komplett um den See herum, mit einer Streckenlänge von 18,677 Metern. Insgesamt erreichten 922 Läuferinnen und Läufer das Ziel. Die Sieger der "Seerunde" waren Malte Hoffmann vom Ayyo Team Essen mit einer Zeit von 1:03:13 Stunden und Sarah Schmitz aus Köln mit 1:13:32 Stunden. Die Veranstalter des Westenergie-Marathons, allen voran Orga-Chef Roland Döhrn, blicken bereits auf das nächste Jahr und hoffen, dass sie aus den diesjährigen Erfahrungen lernen können, um den Marathon auch unter anhaltenden Baubedingungen erfolgreich zu gestalten. Der Baldeneysee-Marathon bleibt ein fester Bestandteil im Kalender vieler Laufenthusiasten und eine Veranstaltung, die sowohl durch ihre lange Geschichte als auch durch die Herausforderungen, die sie bietet, besticht. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Fotos: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |