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Der Weekend Warrior: Joggen am Wochenende - reicht das? Jeder Laufschritt zählt, besonders in einer Woche voller Verpflichtungen und wenig Zeit fürs Training. Viele Menschen zählen sich zu den sogenannten "Weekend Warriors", also Läufern, die ihre gesamte Trainingsroutine auf ein oder zwei Tage am Wochenende komprimieren. Dieses Phänomen ist in unserer hektischen Gesellschaft weit verbreitet und führt zu einer wesentlichen Frage: Ist es ausreichend, nur am Wochenende die Laufschuhe zu schnüren? Einerseits bietet es sich an, die Freizeit am Wochenende als Ausgleich für eine ansonsten bewegungsarme Woche zu nutzen. Forschungsergebnisse, wie jene, die im 'Journal of the American Medical Association' veröffentlicht wurden, bestätigen, dass selbst sporadische körperliche Aktivität das Risiko für frühzeitige Sterblichkeit um bis zu 30 % senken kann. Wochenendläufer nutzen die freien Tage, um ihre Runden im Park zu drehen, die Natur zu genießen und den Stress der Arbeitswoche abzubauen. Doch dieser Ansatz hat auch Nachteile. Die Intensität des Trainings am Wochenende birgt ein erhöhtes Risiko für Verletzungen. Es ist daher wichtig, sich vor dem Laufen ausreichend aufzuwärmen und nach dem Training zu dehnen, um das Verletzungsrisiko zu verringern. Ohne regelmäßige Bewegung unter der Woche sind Muskeln und Gelenke oft nicht auf die plötzliche Belastung vorbereitet. Dies kann schnell zu Überlastungen führen, insbesondere wenn die gesamte Woche über kaum körperliche Aktivität stattfindet und dann versucht wird, diese Defizite an nur zwei Tagen auszugleichen. Ein weiterer Punkt betrifft die Ausdauer und Kondition. Wer das Training gleichmäßig über die Woche verteilt, baut nicht nur effektiver Kondition auf, sondern fördert auch nachhaltiger die allgemeine Gesundheit. Das Einbinden kleinerer Laufeinheiten in den Alltag hat gezeigt, dass es zu einer Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und zu einem ausgewogeneren Energielevel über die Woche hinweg beitragen kann. Zum Beispiel kann eine 10-minütige Laufeinheit in der Mittagspause oder ein kurzer Lauf am Morgen helfen, die Fitness aufrechtzuerhalten. Für viele Menschen bleibt das Wochenende jedoch die einzige Möglichkeit, längere Laufeinheiten zu absolvieren. In solchen Fällen ist Balance entscheidend: Es ist sicherlich besser, am Wochenende aktiv zu sein, als überhaupt keinen Sport zu treiben. Jede Bewegung, sei sie auch noch so klein, trägt zur Gesundheit und zum Wohlbefinden bei. Dennoch ist es empfehlenswert, auch unter der Woche kleinere Bewegungseinheiten zu integrieren, sei es durch kurze Spaziergänge, Treppensteigen oder leichte Dehnübungen am Arbeitsplatz. Letztendlich muss jeder "Weekend Warrior" individuell herausfinden, was realistisch und sinnvoll ist. Eines steht jedoch fest: Jede Form von Bewegung zählt, unabhängig davon, an welchem Tag sie ausgeführt wird. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |