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Asics - Europäischer Tigersprung nach Deutschland
 
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30.11.2004 

 

 
   

Bei der japanischen Muttergesellschaft hat der Wirtschaftsstandort Deutschland nicht gerade den besten Ruf. Wenn es jedoch um Neuss geht, lassen sich sogar die Manager aus Fernost überzeugen. Denn Asics Tiger, der japanische Sportartikelhersteller, wird in der Stadt am Rhein wieder sein europäisches Logistikzentrum errichten. 1995 war es von hier aus nach Amsterdam verlegt worden. „Zwar war die Entscheidung schon vor einigen Jahren grundsätzlich zugunsten von Neuss gefallen. Aber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Deutschlands gelten in Japan als wenig Erfolg versprechend, und so kam es zu einem Standortwettbewerb", berichtet Dieter Bauer, Geschäftsführer von Asics Deutschland. Neuss mit der bereits hier ansässigen Deutschland Zentrale des Unternehmens konnte sich gegen Standorte in Frankreich, Belgien und den Niederlanden als neues Logistikzentrum durchsetzen. „Wegen der guten Zusammenarbeit und Kompetenz vor Ort", so Bauer. Der Neusser Bürgermeister Herbert Napp quittiert solches Lob denn auch mit seinem sportlichsten Lächeln: „Asics Deutschland hat sich zu einem Neusser Unternehmen entwickelt."
 
Und das will spätestens ab September 2005 von hier aus seine Drehscheibe für das so genannte pan-europäische Vertriebsnetz in Betrieb nehmen. Konkret: Das Logistikzentrum an der Tucherstraße Ecke Bundesstraße neun wird den mitteleuropäischen Markt mit den Produkten des fünftgrößten Sportartikelherstellers der Welt beliefern. "Wir schaffen Strukturen, mit denen wir zukünftig in der Lage sind, einen 24-Stunden-Service für Nachorder- und liefereung anzubieten und sehen darin einen deutlichen Wettbewerbsvorteil", sagt Bauer. Mit anderen Worten:Der Wettbewerb unter den Sportartikelherstellern wird sich verschärfen, die Rangfolge soll korrigiert werden. Derzeit liegt Asics hinter Puma und Nike auf Platz drei in Deutschland. Noch. Nicht zuletzt mit dem neuen Vertriebslager soll sich das ändern. Gegenwärtig werden rund zwei Millionen Artikel aus Neuss in den deutschen Handel geliefert. Mittelfristig wird ein Volumen von sechs Millionen angestrebt.Vor allem die derzeiot rund 1600 Asics-Händler und rund 2000 Verkaufsstellen werden sich freuen - und letztlich die Endverbraucher.
 
Rund 14 Millionen kostet die Errichtung des Zentrums mit knapp 20 000 Quadratmetern Nutzfläche auf dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück. Dieses Areal wird von der Slough-Estates-Gruppe, deren Kernkompetenz der Bau von Gewerbeparks mit kleineren Büro- und Lagereinheiten ist, als Projektentwickler und Investor realisiert. „Dieses Grundstück ist auf Generationen hin prädestiniert für logistische Nutzungen und birgt zudem noch weitere Entwicklungspotenziale", kommentiert Slough-Geschäftsführer UdoTitz.Das bedeutet, dass Asics bei erfolgreicher Expansion das Gelände für weitere Nutzungen erweitern und optimieren kann.
 
Für das Unternehmen, das den Tiger als Ausdruck von Sportlichkeit in seinem Namen führt und in Neuss demnächst den Neubau seiner deutschen Firmenzentrale realisieren wird, war das ausschlaggebend. Asics-Logistikleiter Gerhard Schumacher: „Für uns ist das eine langfristige Standortentscheidung." Die am Standort Neuss in Nordrhein-Westfalen als einer zentralen Region im zusammenwachsenden Europa auch aus deutscher Sicht durchaus Sinn macht: Asics hat in den vergangenen vier Jahren jährlich in Deutschland eine Million Sportschuhe mehr verkauft.Der Umsatz betrug in 2004 rund 70 Millionen Euro. Im Bereich Hallen- sowie Laufschuhe ist das Unternehmen derzeit unangetasteter Marktführer.Gerade in der Läuferszene sind die Schuhe von Asics, die auch von zahlreichen Spitzenathleten wie zuletzt den Marathon-Olympiasiegern Stefano Baldini und Mizuki Noguchi getragen werden, hervorragend beleumundet. Im vergangenen Jahr trugen bei den Marathons in Hamburg, Düsseldorf und Köln 42, 55 sowie 51 Prozent der Teilnehmer Tiger-Laufschuhe. "Wir sind einfach ganz nah dran, am Sport und an den Sportlern", bringt Asics Deutschland-Chef Bauer das Erfolgsrezept auf einen einfachen Nenner.





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Autor und Copyright: Constantin Graf von Hoensbroech
Tiger-Foto: Laufen-in-Koeln