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Krämpfe und das Zusammenspiel mit Magnesium |
Wer viel läuft, hat es sicherlich schon mal
erlebt, während eines Trainingslaufes, oder im schlimmsten Fall während eines
Wettkampfes. Langsam macht sich ein ziehendes Gefühl in der Wade bemerkbar. Auf
einmal ist er da, der Wadenkrampf.
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Ein Grund hierfür kann ein Mangel an Magnesium im Körper sein. Gerade beim
Schwitzen wird z.B. Magnesium ausgeschieden. Sinkt die Konzentration des
Magnesiums im Blut, steigert sich die neuromuskuläre Erregbarkeit und eine
Verkrampfung kann eintreten. Die so genannten Muskelspindeln aktivieren bei
Erregung den jeweiligen Nerven, der für die Kontraktion des Muskels zuständig
ist. Auf der anderen Seite führt die Erregung des Golgi-Sehnenapparates zu einer
Hemmung der Aktivität des Nerven. Bei einem Tempowechsel kommt es zu vermehrten
Flüssigkeits- und Elektrolytverschiebungen im Muskel, was zu einer höheren
Erregbarkeit der Muskelspindel führen kann. Das führt dazu, dass auch der Nerv
mehr Impulse an den Muskel sendet, so dass dieser sich stärker anspannt, was
letztendlich zum Krampf führen kann.
Abbauen eines Krampfzustandes
In der Praxis hat sich gezeigt, dass die
schnelle Magnesiumgabe einen Krampfzustand abbauen kann.
Die krampflösende Wirkung kommt dadurch zustande,
dass Magnesium als physiologischer Calcium-Antagonist die Umsetzung eines
Nervenimpulses in eine Muskelkontraktion an der glatten Muskulatur verhindert.
Glatte Muskulatur sind die Hohlorgane, also Blutgefäße, Gallengang, Harnleiter.
Magnesiumüberschuss
Von einer übertriebenen Magnesiumgabe
vor dem Wettkampf kann aber nur abgeraten werden, da sich ein erhöhter
Magnesiumspiegel nachteilig auf die Reizübertragung auswirkt. Reize können nicht
mehr so schnell übertragen werden und so zum Beispiel die Maximalkraft deutlich
herabsetzen.
Vorbeugen von Magnesiummangel
Ein Mangel an Magnesium lässt sich leicht
über die Ernährung (Milchprodukte, Bananen und grünes Gemüse) ausgleichen. Bei
Bedarf können auch Magnesiumtabletten die Mangelerscheinung beheben.
Weitere Vorbeugungsmaßnahmen vor Krämpfen
Durch Dehnübungen vor dem Wettkampf kann man die Golgi-Sehnapparate
aktivieren, die dafür sorgen, dass der zum Muskelführende Nerv gehemmt wird. Die
Erregung der Muskelzellen sinkt, so dass ein Krampf verhindert werden kann.
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Muskelspindeln:
sind Rezeptoren, die den
Dehnungszustand des Muskels erfühlen. Wird ein Muskel mit großer
Geschwindigkeit oder über eine bestimmte Länge hinaus gedehnt, so lösen die
Muskelspindeln den sogenannten Dehnungsreflex aus, und der Muskel zieht sich
zusammen (kontrahiert). Er schützt sich damit vor Überdehnung.
* Golgi-Sehnenorgane: reagieren auf die Spannungsänderung der Sehne. Sie
werden bei aktiver Muskelkontraktion und bei Dehnung der Sehne erregt.
Golgi-Sehnenorgane messen den Spannungszustand beziehungsweise die
Kontraktionskraft des Muskels.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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