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Ernährung und unmittelbare Wettkampfvorbereitung In den Vortagen des Marathonlaufes sollte neben einer Trainingsreduktion auch ein besonderes Augenmerk auf die Ernährung gelegt werden. Durch eine optimale Kombination beider Elemente kann a) die Form zielgerecht zur Entfaltung kommen und b) die Energiebereitstellung durch einen „vollen Tank“ gesichert sein.  Ab Dienstag bis etwa Donnerstag Abend sollte der Kohlehydratanteil in der täglichen Ernährung zwischen 35 – 40% reduziert werden, zeitgleich sollen die Kohlehydratreserven durch ein dosiertes, aber erschöpfendes Training recht stark entleert werden. Ziel ist eine fast vollständige Reduzierung der Kohlehydratspeicher, um im Anschluss im Sinne der Superkompensation mehr Kohlenhydrate einlagern zu können. Ab Donnerstag bis Samstag Mittag muss dann auf eine vermehrte Zufuhr von Kohlehydrate und vor allem Flüssigkeit (3 – 5 Liter!!!) geachtet werden. Dies dient der Einlagerung der Kohlehydrate (1 Teil Kohlenhydrat + 2,5 Teile Wasser). Lieber etwas zuviel als zuwenig trinken, denn ein Zuviel wird über den Urin ausgeschieden. Eine ausreichende Hydrierung ist erreicht, wenn der Urin hell und farblos ist. Stilles Wasser ist als Durstlöscher sehr gut geeignet und wird vom Magen gut vertragen. Der Anteil einer kohlenhydratreichen Ernährung darf dabei bis zu 70% der täglichen Ernährung betragen. Hierbei kann und sollte die übliche Fettmenge von 20 - 25% auf 10 - 15% reduziert werden, die Eiweiße jedoch können noch 20% Anteil besitzen. Durch die vorangegangene Entleerung und dann übermäßige Auffüllung der Kohlehydrate werden bis zu 30% mehr Kohlehydrate in der Leber (Hauptspeicherorgan) und in der Muskulatur eingelagert, die uns dann im Marathonlauf als „Mehrenergie“ zur Verfügung stehen. Kohlehydrate sind enthalten in Nudeln, Reis, Kartoffeln und Brot bzw. Teigwaren. Vorteilhaft bei der Zufuhr der Kohlehydrate sind Vollkorn- bzw. unbearbeitete Produkte mit einem hohen Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Eine zu üppige Mahlzeit am Abend sollte bzgl. Einschlafprobleme und zusätzlicher Nervosität vermieden werden – insbesondere am Abend vor dem Wettkampf. Wichtig für einen optimalen Schlafbedarf sind die 2 – 3 Tage vorher, an denen man ausreichend schlafen bzw. ruhen sollte. So ist von einer Übermüdung wegen eines Schlafmangel während des Marathonlaufes aufgrund eines erhöhten Adrenalinspiegels nichts zu spüren.  Das Frühstück am Wettkampftag sollte nach einem kleinen Gang vor die Haustür (Einstellung auf die Wettkampfbedingungen + Kreislaufanregung) ca. 2 ½ – 3 Std. vor dem Start eingenommen werden und leicht sein. Weißbrot mit Honig oder Marmelade ist optimal, evtl. 1-2 Bananen oder ein Stück Brot. Esst Euch nicht satt, sondern bieten dem Magen nur eine Kleinigkeit. Trinkt keine Säfte und Milch, da diese Sodbrennen hervorrufen könne. Ein Schluck Kaffee oder Tee (nicht zu viel, sonst droht eine Dehydrierung) helfen den Darm rechtzeitig zu entleeren und verhindern ein langes Warten in den Schlangen vor den Toiletten beim Start.  Marathonstart
Das Training ist gut gewesen und es haben wenige so gut ihre Hausaufgaben gemacht, wie Ihr! Also sind Zweifel am Bestehen des Marathons nicht angebracht, sondern nur ein zu schnelles Anfangstempo kann den Erfolg nehmen. Â Â Checkliste zum MarathonlaufÂ
 __________________________________ Autor und Copyright: Clemens Sandscheper, cms Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung, Köln |