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Ruhrgebiet: Ein perfekt inszeniertes Schauspiel für Aktive und Statistiker |
Wow, was für eine Kulisse, eine
riesen Menschenmasse macht sich auf den Weg, um den Karstadt RuhrMarathon nach
Essen zu bewerkstelligen. 30.000 Starter sind es, erzählt der Moderater, während
die Kameras das gigantische Bild in Dortmund einfängt. Doch das Bild trügt,
weder waren 30.000 Starter am Start, noch waren das alles Marathonläufer. Wer
genau hinschaute, sah an den roten Nummernschildern, dass dies in Wirklichkeit
Halbmarathonläufer waren. In Essen ist von den Halbmarathonis auch keiner angekommen, da der
Rundkurs in Herne endete. Gerade mal ein Drittel der gezeigten Menschenmassen
waren echte Marathonläufer, die sich von Dortmund aus auf den Weg machten. Und
wer sich die Arbeit machte, mal nachzuzählen, kommt in Dortmund gerade mal auf insgesamt rund 14.000 Starter. Noch
ruhiger war es in Oberhausen, neben rund 1600 Inlinern machten sich von dort aus
rund 3400 laufende Marathonis auf den Weg. Auf Nachfrage beim WDR, wie man denn
auf die Zahlenmengen kommt, heißt es, "Wir arbeiten mit den Daten, die uns
seitens Veranstalter zur Verfügung gestellt wurden".
Eines muss man dem Veranstalter
allerdings lassen, die Veranstaltung selber war gut organisiert, der Lauf selber
hat der Mehrheit einen riesen Spaß gemacht. Auch sei hier einmal der große
Aufwand und Kraftakt gelobt, die hierfür auf die Beine gestellt wurde. Mit den
unterschiedlichsten Disziplinen, hat man das Ruhrgebiet in sportlicher Hinsicht
wahrlich auf Trapp gebracht.
Rund 8.500 Marathonis, die zu
Fuß 42,195km zurücklegten. Eine Zahl, auf die der Veranstalter durchaus stolz
sein kann. Obwohl, letztes Jahr schafften es 6.720 Finisher und da gab es nur
eine Strecke.
Ein Event, dass auch zahlreiche
Zuschauer anlockte. Ãœber eine Millionen sollen es laut Veranstalter gewesen
sein. Ein geübter Spezialist für derartige Zählungen hat unabhängig einmal
selber nachgezählt. Er kam gerade mal auf 30.000 Zuschauer. Seien wir großzügig,
lassen wir es einmal 60.000 sein. Angesichts, dass es ja ein Twin-Marathon war.
Und die, die am Streckenrand da waren, haben vorzügliche Arbeit geleistet. Von
Sponsoren mit allerlei Krachmachern ausgerüstet, haben sie für eine super
Stimmung gesorgt. Eine phantastische Geräuschkulisse, die so manch müden Läufer
wieder auf die Beine half.
Nächstes Jahr soll im
Ruhrgebiet wieder ein Twin-Marathon stattfinden. Wir freuen uns schon darauf.
Nein ehrlich, der Marathon macht wirklich Spaß. Den Aktiven, sowie den
Statistikern. Hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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