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Über 2245 Teilnehmer (Limmit: 2500) empfing der ASV Köln am Mittwochabend zu seinem 2. Galeria-Kaufhof Nachtlauf am Tanzbrunnen. Auffällig der hohe Anteil an Frauen, der bei 43% lag. Anderseits aber auch nicht verwunderlich, denn bei Spaßläufen dieser Art, zu denen sich der Nachtlauf zählt, liegt der Frauenanteil meist so hoch. Spaßlauf deshalb, da beispielsweise die erbrachte Leistung aufgrund seiner krummen Distanz von 10,16km keinerlei Berücksichtigung in Bestenlisten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes findet und hier eher der Spaß am Laufen im Vordergrund steht. Der breiten Masse scheinen derartige, amtliche Regularien aber auch egal zu sein, der Nachtlauf fand bei ihnen vollen Zuspruch und die Garantie eines besonderen Erlebnislaufes mehr als erfüllt.
Während auf der linken Rheinseite die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand, reihten sich gegenüber, auf der rechten Rheinseite die Aktiven bereits schon 20 Minuten vor dem Start ungeduldig hinter der Startlinie ein. Für gute Stimmung sorgte fetzige Musik, sowie Moderator Frank Piontek. Letzteres war hinsichtlich der Unterhaltung eine gute Wahl, schließlich steckt hinter der professionellen Stimme auch ein ehemaliger Marathonläufer. "Ich habe eine Marathonbestzeit von 2:40 Stunden, aber das ist schon 30kg her", erzählt er mit einem Lächeln Laufen-in-Koeln gegenüber. Nachdem der Startschuss gegen 21:15 Uhr viel, verteilte sich die Läuferschar wie eine lange Perlenschnur über den 5,08km langen Rundkurs. Der Parkur, angefangen am Tanzbrunnen führte über eine kleine Schleife durch den Rheinpark, entlang am Rheinufer, über die Deutzer Brücke hinüber auf die andere Rheinseite, entlang des Altstadtpanoramas zur Hohenzollernbrücke, hinüber über den Rhein, entlang an den Messehallen und zurück zum Tanzbrunnen. Neben der herrlichen Aussicht auf das weltberühmte Rheinpanorama wartete aber auch eine kleine Herausforderung auf die Nachtläufer. Und die lag im Treppenaufstieg vom Rheinufer aus, hoch zur Hohenzollernbrücke. Und die bremste so mach Läufer erstmal aus. Am Ende der Brücke gab es aber dafür den entsprechenden Ausgleich, mit leichtem Gefälle Richtung Messehallen. Nach der erlebnisreichen Runde, wieder am Start/Ziel Point angelangt, folgte die zweite Runde. Und hier entwickelte sich dann doch ein gewisses Wettrennen für jeden Einzelnen gegen sich selbst. Aufgrund der guten Wetterlage hielt die Abenddämmerung recht lange an und somit setzten sich die schnellen Läufer das Ziel, noch als so genannter Dämmerungsläufer ins Ziel zu kommen. Dies gelang aber nur rund ein viertel der Teilnehmer. Der Rest traf als echter Nachtläufer im Ziel ein. "Gerne hätten wir den Start noch um ein paar Minuten verschoben, bis es wirklich dunkel ist", erzählt Organisator Michael Trabler, "Aber die Läufer waren am Start vor Begeisterung kaum noch zu halten". Die Veranstaltung selber wurde mit sehr viel Aufwand betrieben. Logistisch perfekt gelöst die Startunterlagenausgabe mit Start und Zielbereich auf dem weiträumigen Gelände des Tanzbrunnens. Um jeglichen Unfalleventualitäten entgegenzutreten, war die Strecke entsprechend gesichert und ausgewiesen. Im Wege stehende Säulen waren beispielsweise mit dicken Matten umpolstert gewesen. Die Strecke, insbesondere im Rheinpark wurde vom THW ausgeleuchtet. Auch im Nachzielbereich lies man sich nicht lumpen. Zum Flüssigkeitsausgleich gab es Wasser, sowie teure Isogetränke und gegen den kleinen Hunger Bananen. Aufgrund der doch noch relativ warmen Temperaturen an dem Abend, sei hier auch die hilfreiche, erfrischende Wasserausgabe auf halber Strecke noch mit aufgezählt. Kreativ zeigte man sich auch mit dem Startbeutel. Statt T-Shirts, die mittlerweile so manch Läuferschrank zum überquellen bringt, gab es Laufsocken. Das war aber noch nicht alles, weiterhin gab es für alle Teilnehmer auch einen Wohlfühl-Gutschein: "Gegen Vorlage erhält man 2 Eintritte zum Preis von einem für die Mauritius-Therme". Auch wenn weitgehend der Spaß am Lauf im Vordergrund stand, fehlte es nicht an guten und leistungsorientierten Läufern. Als passionierter Nachtläufer zeigte sich Klaus Wiesen vom SSF Bonn Triathlon. Er gewann mit einer Zeit von 35:48 Minuten das Rennen. Zur Laufkönigin der Nacht wurde Yvonne Wagner vom TSV Weiss Köln gekürt. Sie legte die Strecke mit 41:27 Minuten als schnellste Frau zurück. Genussläufer des Abends wurden Wolfram Mechelke und Claudia Winter, die mit 1:29:42 Stunden am längsten brauchten. Einen Preis gab es dafür allerdings nicht, der blieb nur den drei schnellsten Frauen und Männern vorbehalten. Sie bekamen im Rahmen einer Siegerehrung jeweils
Motto des Tages: Galeria-Kaufhof Nachtlauf : "Ich freu' mich drauf". __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |