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Internationales IAAF-Trainingszentrum
für Leichtathletik an der Deutschen Sporthochschule Köln bereitet afghanische
Sportler auf die Weltmeisterschaften vor
Schon des Öfteren konnte das vom Internationalen
Leichtathletik-Verband IAAF akkreditierte Trainingszentrum an der Deutschen
Sporthochschule Köln (ATC Cologne) illustre Gäste aus aller Welt empfangen und
mit modernsten Trainingsmethoden auf bestimmte Wettkampfhöhepunkte des jeweils
laufenden Jahres vorbereiten. Diesmal ist es eine afghanische Delegation, die
den weiten Weg in die Domstadt am Rhein gefunden hat.
Angeführt vom Präsidenten des
afghanischen Leichtathletik-Verbandes und seinem Generalsekretär haben seit
einigen Tagen ein junger Mann und zwei ebenso junge Sportlerinnen ihre Zelte an
der weltweit renommierten Sportuniversität aufgeschlagen. Sie kommen alle drei
aus dem Sprintbereich und gelten als hoffnungsvolle Talente ihres Heimatlandes.
Zwei von ihnen, Massoud Azizi und Robina Mugimyar, konnten im letzten Jahr
bereits internationale Erfahrungen sammeln durch ihre Teilnahme an den
Olympischen Spielen in Athen. Besonders der Olympiastart von Robina Mugimyar hat
seinerzeit ein hohes mediales Interesse hervorgerufen, da leistungssportliche
Aktivitäten von Frauen, zumal in für uns gewohnter Sportbekleidung, im
afghanischen Gesellschaftssystem sehr kontrovers gesehen werden. Die Einladung nach Köln erfolgte durch den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und konnte durch die Unterstützung des Auswärtigen Amtes in Berlin realisiert werden. Georg Kemper, Generalsekretär des DLV, sieht in diesen Maßnahmen daher auch die ausgezeichnete Möglichkeit zur Mithilfe bei der Reorganisation des Leistungssports in Afghanistan. Dr. Norbert Stein, Direktor des ATC Cologne, holte die Gäste persönlich am Frankfurter Flughafen ab und sorgt seitdem vor Ort für die entsprechenden Rahmenbedingungen, damit sich die jungen Athleten in der doch ungewohnten Umgebung wohl fühlen. Schnell waren die Sportler eingebunden in das auf effiziente Leistungssteigerung ausgerichtete Trainingssystem in Köln, das auf eine für diese Zwecke hervorragend geeignete Infrastruktur an der Sporthochschule zurück greifen kann. Ein mitgereister afghanischer Nationaltrainer, früher erfolgreichster Sprinter seines Landes, nutzt den Aufenthalt, um Henning Heinrichs, der die sportliche Betreuung der Gruppe übernommen hat, täglich zweimal über die Schulter zu schauen und wertvolle Erkenntnisse mit nach Hause zu nehmen. Heinrichs selbst hat als Absolvent der Sporthochschule seine Meriten bereits verdient als erfolgreicher Nachwuchstrainer im Mehrkampf.
__________________________________ Autor und Copyright: Sabine Maas |