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DJM: Nachwuchs des Bayer-04 übertrifft die eigenen Erwartungen
 
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01.08.2005 

 

Der Leverkusener Leichtathletik-Nachwuchs hat bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Braunschweig seine Leistungsstärke unterstrichen und mit vier Gold-, zwei Silber- sowie drei Bronzemedaillen die eigenen Erwartungen übertroffen. Bei der Gesamtzahl der Medaillen erreichten die Bayer-04-Athleten fast das starke Vorjahresergebnis, als in Jena fünf goldene, vier silberne und eine bronzene Plakette gewonnen wurden. 21 Top-Acht-Platzierungen 2004 stehen in diesem Jahr 20 gegenüber.

Allen voran triumphierten in Braunschweig die Bayer-04-Athleten, die schon in den Vorwochen bei den internationalen Nachwuchsmeisterschaften auf sich aufmerksam gemacht hatten. Der U18-WM-Sechste über 800 Meter, Robin Schembera, gewann die 1500 Meter der Jugend B (3:55,94 min) und die U20-EM-Achte Annett Horna erlief Gold über 800 Meter (2:09,75 min). Zudem siegte die 4x100-Meter-Staffel der weiblichen Jugend A mit der U20-EM-Siebten über 100 Meter Hürden, Anne Kathrin Elbe (46,39 sec).

Weiteres Edelmetall erkämpfte die B-Jugendliche Julia Förster über 100 m Hürden (13,75 sec).

Von dem starken Ergebnis überrascht zeigten sich auch die verantwortlichen Bayer-04-Nachwuchstrainer: „Das fast alle unsere Asse stechen, war im Vorfeld nicht zu erwarten“, meinte der für die weibliche Jugend zuständige Manfred Fink und Ingrid Thyssen, für den männlichen Bereich hauptverantwortlich, ergänzte: „Wir haben ein hervorragendes Gesamtbild abgegeben und in allen Klassen mindestens eine Medaille gewonnen.“

Die große Ausbeute überrascht besonders, weil die Leverkusenern sogar auf ihrer stärksten Nachwuchskräfte verzichten mussten. 400-Meter-Läuferin Sorina Nwachukwu z.B. laboriert an den Nachwirkungen einer Nebenhöhlenentzündung.

Am Start Letzter, auf der Ziellinie klar in Front, war 1500-Meter-Mann Robin Schembera. Der 16-Jährige verschlief nach eigener Aussage den Beginn des Rennens und musste deshalb das Feld von hinten aufrollen. Doch davon ließ sich der von Adi Zaar betreute Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums nicht schocken: „Ich bin als Letzter in die erste Kurve gegangen habe dann erst einmal alle rechts überholt, um mich hinter den Zweiten zu hängen.“ Diese gute Ausgangsposition nutzte Schembera, um sich auf der letzten Runde wie schon unterm Hallendach den Titel zu sichern. Dabei hatte er im Ziel über eine Sekunde Vorsprung.

Mit den beiden B-Jugendlichen Julia Förster und Jessica Weiche auf den ersten zwei Abschnitten laufend, stürmte die A-Jugend-Staffel über 4x100 Meter zu Gold. Schnell ging das Team in Führung und diese ließen sich Anne-Kathrin Elbe und Mareike Peters auf den letzten 200 Metern auch nicht mehr abnehmen. „Mich freut, dass unsere Taktik, die zwei schnellsten B-Jugendliche in die A-Jugend-Staffel zu nehmen, aufgegangen ist“, sagte Trainer Fink. „Die beiden Youngster haben sich toll geschlagen. Dass es trotz des Ausfalls von Sorina Nwachukwu zu Gold gereicht hat, ist phantastisch. Denn starken fünften Platz der geschwächten B-Jugend-Staffel sollten wir darüber aber auch nicht vergessen.“

Wenig später wurde Finks Freude jedoch durch eine Verletzung von Mitfavoritin Anne-Kathrin Elbe im A-Jugend-Zwischenlauf über 100 Meter Hürden getrübt. Die dreifache B-Jugendmeisterin von 2004 knickte um, erlitt eine Fußverletzung und konnte deshalb zum Endlauf nicht mehr antreten: „Das hat auch mit der Zeitplanverschiebung zu tun, die wegen der Star-Leichtathletik der ARD am Samstag nötig war. Nach dem Staffel-Finale konnte sich Anne-Kathrin nicht ein einziges Mal über die Hürden einlaufen, weil nur wenige Minuten zwischen ihrem Vorlauf und dem Zieleinlauf der Staffel lagen“, erklärte Fink. „Ich habe nichts gegen solche Showaktionen wie Star-Leichtathletik, doch der Sport sollte darunter nicht leiden.“ Die ARD hatte die Sendung am Samstagabend in Braunschweig produziert, weshalb es im Vorfeld gravierende Zeitplanverschiebungen gegeben hatte. Einzelne Wettbewerbe wurden um einen ganzen Tag verlegt.

Eine souveräne Vorstellung bot Annett Horna über 800 Meter. Um die Stärke ihrer Mitläuferinnen wissend, setzte sie sich von Beginn an die Spitze des Feldes und erhöhte nach und nach das Tempo, ehe das Cresendo der 18-Jährige in ihrem bekannt guten Spurt endete. „Das ging heute ganz locker“, berichtete sie von ihrem Rennen.

Ganz eng ging es dagegen über 100 m Hürden der weiblichen Jugend B zu. Silber holte sich Julia Förster. In 13,75 Sekunden überquerte die Nachwuchssprinterin die Ziellinie, Siegerin Jennifer Reinelt vom 1. FC Passau war sechs Hundertstel schneller, die drittplatzierte Alexandra Sladek (MTV 79 München) nur eine Hundertstel langsamer. „Es war beeindruckend, wie konzentriert Julia an die ihre Rennen gegangen ist und wie sie im Endlauf bis auf eine Hundertstel an ihre Bestzeit herankam“, meinte Coach Erik Schneider beeindruckt.





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Autor und Copyright: Christian Klaue
Ãœberarbeitet hinsichtlich Focus-Laufdisziplinen von Detlev Ackermann.