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Deutsche Herzstiftung: Herzneurosen ernst nehmen |
Nicht immer beruhen Herzbeschwerden
auf krankhaften Veränderungen des Herzens. Auch seelische Gründe können
verantwortlich sein. Die Deutsche Herzstiftung mahnt daher an, den Einfluss der
Psyche auf das Herz ernst zu nehmen. Oft lassen sich mit gezielten Therapien
deutliche Verbesserungen bewirken.
Manche Menschen leiden immer
wieder unter Beschwerden wie Herzrasen, Herzstolpern, Atemnot und
Brustschmerzen. Die Angst daran zu sterben, führt viele Betroffene von Arzt zu
Arzt. Immer wieder erfolgen die gleichen Herzuntersuchungen, aber nie finden
sich organische Veränderungen, die die Beschwerden erklären könnten. Bei genauem
Hinsehen lässt sich in solchen Fällen oft eine Herzneurose erkennen, die zum
Kreis der Angsterkrankungen zählt und psychisch bedingt ist.
Herzneurosen kommen allerdings
nicht nur bei Menschen mit einem gesunden Herzen vor. "Auch bei organischen
Herzerkrankungen, wie etwa nach einem Herzinfarkt, kann sich zusätzlich eine
Herzneurose entwickeln, unter der die Patienten teilweise sogar mehr leiden als
unter der ursprünglichen Herzerkrankung", sagt Professor Dr. med. Thomas
Meinertz, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung.
"Wichtig ist der richtige
Arzt", ergänzt Professor Meinertz. Allgemeinmediziner, Internisten oder
Kardiologen, zu denen der Herzneurotiker wegen seiner Beschwerden geht, sind
keine Fachleute für psychische Erkrankungen, müssen aber derartige Erkrankungen
erkennen. Herzneurosen sollten von Psychotherapeuten oder Psychosomatiker
behandelt werden.
"Für die Behandlung der Herzneurose stehen mehrere Verfahren zur Verfügung, die
von manchen Psychotherapeuten kombiniert werden", erklärt Professor Meinertz:
"Zum Beispiel die Verhaltenstherapie, die den Patienten schrittweise dahin
führt, mit den Herzattacken umzugehen. Zur Verhaltenstherapie gehören auch
Entspannungs- und Bewegungstherapie. Gerade bei der Bewegungstherapie kann der
Patient erfahren, dass sein Herz leistungsfähig ist, so dass er seine Angst
besser bewältigen kann.
Dagegen ist die Psychoanalyse darauf angelegt, den Herzneurotiker mit seiner
persönlichen Geschichte und seiner Beziehungssituation zu begreifen und
aufzubauen. Für beide Verfahren gilt: Je früher sich der Patient zu einer
Psychotherapie entschließt, desto größer sind die Aussichten auf Erfolg."
Ausführliche Informationen über
Herzneurosen stellt die Deutsche Herzstiftung in ihrem neuen Sonderdruck "Seele
kränkt Herz - Körperliche oder psychische Krankheit?" zur Verfügung, der gegen
Einsendung des Rückportos (1,44 EUR in Briefmarken) bezogen werden kann bei:
Deutsche Herzstiftung, Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt.
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Autor und Copyright: Pressemitteilung des Deutsche Herzstiftung e.V.
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