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25 Jahre Stundenlauf in Köln-Nippes. Auf jeden Fall eine runde Sache und in diesem Jahr mit Jubiläum. 1980, ... der Lauf lebet immer noch. Da muss der Veranstalter, der TFG Köln Nippes irgend etwas richtig machen. Obwohl - zugegeben, die Teilnehmerresonanz hält sich in Grenzen. Mit rund 40 Aktiven ist der Lauf im Vergleich zu anderen Veranstaltungen nicht gerade der Renner. Das ist aber eher eine Generationsfrage, weshalb hier neben vereinzelten Nachwuchsathleten eher die ältere Generation vertreten ist. Während der verwöhnte Volksläufer Sambagruppen und viel Tam Tam ringsherum braucht, besinnt man sich in Köln Nippes auf das Wesentliche, nämlich das Laufen. Mehr braucht kein Mensch, ein 400m Rundkurs und für den Notfall Wasser und Schwämme am Streckenrand. Gut ausgeschildert ist die Strecke ebenfalls, alle 25m steht ein Schildchen, ideal um sein Tempo zu kontrollieren. Immer im Kreis herumlaufen ist langweilig? Das sehen die Aktiven anders. Wo sonst kann man beispielsweise jemanden mehr als einmal überholen? Es ist ein völlig anderes Laufgefühl, das man selber einfach mal miterlebt haben muss. Was läuft man denn so in einer Stunde? Auch hier haben sich die Zeiten geändert. Während man heute schon mit 14km auf dem Siegertreppchen steht, lief früher eine ganze Schar um die 16km. Der Rekord liegt übrigens bei rund 18,5km. Aufgestellt hat ihn in den Anfangsjahren ein Pole. Daran kann sich der heutige Teilnehmer Lothar Deiters noch gut erinnern. Ein Mann der ersten
Angefangen hatte alles vor 25 Jahren, mit einer vereinsinternen Meinungsverschiedenheit. Die Langläufer des TFG Nippes fühlten sich unter den Sprintern nicht ausreichend verstanden. Ein großer Teil von ihnen verließ den Verein und gründete die LLG 80 Nordpark, um dort seine Interessen auszuleben. Die zurückgebliebenen Langläufer des TFG Nippes berieten sich und riefen den Stundenlauf ins Leben. Eine Veranstaltung, die übrigens auch Interesse bei der LLG 80 Nordpark fand, dessen Mitglieder regelmäßig an dem Stundenlauf teilnehmen. Und heute? Trotz Tradition, hielt nun auch hier die Moderne Einzug. Erstmalig konnten auch Walker und Nordicwalker teilnehmen. Auf der äußeren Bahn durften nun auch sie parallel zu den Läufern ihre Bahnen ziehen. Und das funktionierte hervorragend, da keiner dem anderen irgendwie im Weg stand. Nach genau einer Stunde war das Rennen gelaufen. Wie viele Meter man zurückgelegt hatte, wussten die zahlreichen Helfer, die die Runden akribisch in Listen festhielten und nach dem Schlusssignal die Restmeter notierten. Hierbei wurde jedem Teilnehmer aber erstmal eine Medaille umgehängt. Doch das Bahnlaufen im flotten Laufschritt ist in Köln-Nippes nicht alles. Denn im Anschluss des schweißtreibenden Metersammelns findet im Vereinsheim noch eine Siegerehrung bei Kölsch und Mettbrötchen statt. Im familiärem Rahmen bekommt jeder Teilnehmer nach Ansprache des Abteilungsleiters Roger Fontes, persönlich eine Urkunde überreicht. Bestplatzierte bekommen zusätzlich noch einen Pokal und Sachpreise überreicht.
Aber selbst nach der Siegerehrung ist in Köln Nippes noch nicht Schluss. In geselliger Runde werden noch bis spät in die Nacht alte Geschichten sowie Anekdoten aufgewärmt und untereinander ausgetauscht. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |