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Eine Nacht in Zons |
Ein Laufbericht von Jürgen
Cremer zur 7 Meilen von Zons:
Zons, die ehemals kurfürstlich
kölnische Zollfeste am Niederrhein zwischen Köln und Neuss, war die Kulisse
einer grandios organisierten und atmosphärisch bemerkenswerte Laufveranstaltung
an der ich bisher teilnahm. Auch die Tageszeit, an der der Startschuss fiel, war
ungewöhnlich, denn er fand nach Sonnenuntergang um 20:00 Uhr statt. Die ca. 1150
Läuferinnen und Läufer starteten in zwei Startgruppen. Das es dabei auch zu
Problemen kommen kann hat sich in diesem Jahr bewahrheitet. Hierzu später mehr.
Die Laufgruppe I lief zunächst nach Süden dann nach Norden durch den Vorort
Zonser Heide und den angrenzenden Feldern bis zum Martinushof. Dort kam es zur
Vereinigung mit dem Lauffeld II nachdem dieses zuerst nach Norden durch Felder
und Weiden lief und entlang des Ortes Stürzelberg hierher kam. Eigentlich
sollten sich hier beide Spitzengruppen treffen. So wunderten sich aber viele
Mitläufer darüber, so auch ich, dass von rechts jede Menge Läufer mit einem
„Affentempo“ an uns vorbeirauschten. Was war passiert? Später sollten wir hierzu
eine Erklärung erhalten, welche auch im Internet veröffentlicht wurde, dass es
beim Start im Lauffeld I zu einer Verzögerung von bis zu 3 Min. gekommen ist.
Nachdem die Leuchtrakete abgeschossen wurde, wurde der Start dort wegen eines
Fehlstarts annulliert und wenig später erneut gestartet. Ungewöhnlich für eine
Volkslaufveranstaltung. Fehler können halt immer wieder vorkommen und sind
Menschlich. Es ist halt für die dort startenden Teilnehmer dumm gelaufen aber
auch nicht zu ändern. Aber nun zurück zur Streckenführung. Nachdem das nun
vereinigte Läuferfeld erneut die nordöstlich gelegene zonser Vorstadt durchquert
hatte erreichte es bei ca. Kilometer 5,5 die Altstadt, die Feste Zons. Bereits
der Weg dorthin war durch die Markierung mit Fackeln ein besonderes Erlebnis.
Denkt man sich die parkenden Autos am Straßenrand und die Straßenlaternen weg
könnte man sich ins Mittelalter zurückversetzt sehen. Auch das angrenzende
Volksfest tat sein übliches dazu. Dieser atmosphärische Eindruck sollte uns die
nächsten 1,5 km erhalten bleiben. Zunächst liefen wir vor der Stadtmauer entlang
des Wallgrabens nach Süden und Westen. Bei Kilometer 6,5 bogen wir in die Fest
Zons ein und durchliefen die Altstadt auf der Schloßstraße und Rheinstraße.
Nachdem wir das Rheintor durchlaufen hatten ging es wieder scharf links auf den
Wallgraben. An dessen Ende sah man das gegenüber laufende Feld, dass allerdings
noch die Altstadt zu durchlaufen hatte. Auf dem Gehweg entlang der Aldenhovener
Str. und Hagelkreuzstraße erreichten wir auf dieser langen Geraden die
Einmündung des Rochuswegs. Auf diesem Streckenabschnitt befanden sich auch die
einzigen Engpässe an Baustellen. Da sich aber bereits das Läuferfeld weit
auseinander gezogen hatte und die Baustellen gut gesichert und beleuchtet waren,
kam es hier zu keinen Schwierigkeiten. Wir folgten nun dem Rochusweg durch die
Felder und entlang eines Baggerlochsees nach Norden und bogen nach Osten auf die
Nievenheimer Str. ab. Sie begrenzte die bewaldete Zonser Heide von den südlich
von ihr gelegenen Feldern und Weiden. Durch den Wald liefen wir letztendlich
nach 7 Meilen (11263 m) in das Heidestadion ein. Da sich hier die meisten
Zuschauer befanden und wir ca. 300 m auf der Aschenbahn noch zurücklegen
mussten, hat der Zieleinlauf die Sphäre eines Finishing wie in einem
Olympiastadion. Die anschließende Verpflegung war die einigste der gesamten
Veranstaltung. Es lohnt sich also für den Freizeitläufer eine Trinkflasche
mitzunehmen. Nebenbei gesagt war die Betreuung der Läufer und Zuschauer bei
dieser Veranstaltung erstklassig. Die Meldestelle mit Minimesse in der
Sporthalle, hier konnte man sich vor und nach dem Lauf aufwärmen, und die
zahlreichen Getränke- und Essbuden sorgten für das leibliche Wohl aller
Teilnehmer. Ich werde, wenn es Gott will, diese Veranstaltung sicherlich erneut
besuchen und hoffe, dass ich mit meinen Bericht, den einen oder anderen
neugierig auf diese Laufveranstaltung gemacht zu habe.
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Autor und Copyright: Jürgen Cremer
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