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Vom Tresen zum Marathon, eine etwas ungewöhnliche Läuferkarriere
 
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23.07.2003 

 

 

Mit dem Laufen hatte Ralph Scherbaum (39 Jahre), Betriebsrat bei den Kölner Verbund Brauereien (Gilden, Küppers, Sion) in Köln-Mülheim bis vor einigen Jahren eigentlich wenig im Sinn.
 
Seine Laufkarriere begann Scherbaum - der übrigens auch für Bündnis 90/Die Grünen im Kölner Stadtrat sitzt - 1997 im Vorfeld des 1. Ford Köln-Marathons. Aus einer Bierlaune heraus hatte er Anfang 1997 mit seinem damaligen Marketingleiter an der Theke gewettet, an dem ersten Kölner City-Marathon teilzunehmen. Die Gilden Kölsch Brauerei war damals Sponsor des Köln-Marathons und Scherbaum deren Betriebsratsvorsitzender. Von da an galt es für den ungeübten Läufer innerhalb von 6 Monaten 15 kg Übergewicht (Bierbauch?) abzutrainieren und Kilometer zu fressen. Wurde er anfangs noch von seinen Kollegen müde belächelt, so konnte er bereits beim 17. Kölner Brückenlauf seine Fitness unter Beweis stellen. In 1:22:25 Std. kam der laufende Brauereimitarbeiter als 348. seiner Altersklasse (M30) ins Ziel. Sein erster Köln-Marathon war dann allerdings bedeutend schwerer zu bewältigen. Fehlte ihm doch gänzlich die Erfahrung einer guten Marathon-Vorbereitung. 3 mal in der Woche 10 km am Rhein entlang zu laufen schienen doch etwas wenig. Am Tag der Entscheidung, Sonntag, dem 05. Oktober 1997 war es dann so weit. In 4:44:10 Stunden erreichte Scherbaum das Ziel seines ersten Marathons und war 1616. seiner Altersklasse. Die Wette war gewonnen und der Beginn einer etwas untypischen Läuferkarriere gelegt.
 
Seitdem ließ Scherbaum keinen Köln-Marathon mehr aus und ist einer der wenigen Läufer, die bislang alle 6 Köln-Marathons absolviert haben. Für den diesjährigen 7. Köln-Marathon hat er sich natürlich auch schon angemeldet. Mit der Startnummer 7566 wird er am 5. Oktober 2003 an den Start gehen. Seine Marathon-Bestzeit liegt jetzt bereits bei 3:22:10 Stunden, die er 2003 beim 3. Rheinenergie-Marathon in Bonn gelaufen ist.
 
In der Läuferszene machte Scherbaum sich ebenfalls einen Namen. Weniger durch Top-Zeiten bei den verschiedenen Laufveranstaltungen als mit seinem auffälligen schwarz-rot-goldenen Köstritzer Schwarzbier-Trikot, in dem er meistens an den Start ging. Mittlerweile hat sich Scherbaum auch einem Leichtathletik-Verein, und zwar dem MTV Köln 1850, angeschlossen. So absolviert er im Jahr ungefähr 30 bis 40 Volks- und Straßenläufe und 3 bis 4 Marathons für die LG MTVD Köln im Kölner Umland, am Niederrhein, in der Eifel und im südlichen Rheinland. Auch an den Deutschen Marathon-Meisterschaften hat er in diesem Jahr erstmals teilgenommen. Er wurde gleich zweitbester Kölner in der DM-Wertung im Glutofen von Duisburg am 1. Juni 2003 in 3:42:04 Stunden. Für den diesjährigen Köln-Marathon hat er sich eine Zeit deutlich unter 3:30:00 Stunden vorgenommen.
 

   

 
 
Nach weiteren sportlichen Herausforderungen gefragt antwortet Scherbaum spontan: "Einmal im Leben im Frühjahr am traditionsreichen Rennsteiglauf über 76,4 km von Eisenach nach Schmiedefeld in Thüringen teilnehmen und im Herbst des selben Jahres an Deutschlands schwerstem Marathon, dem Harzgebirgslauf von Wernigerode auf den 1.134m hohen Brocken und zurück!" Laufen-in-Koeln wünscht ihm für dieses ehrgeizige Ziel viel Erfolg und einen guten Lauf.





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln