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Gelungene Premiere! 1. Ronny Wöstmann Cross-Duathlon in Köln
 
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06.11.2005 

 

Gelungene Premiere!

Perfekte Rahmenbedingungen beim 1. Ronny Wöstmann Cross-Duathlon in Köln

 

Der 1. Ronny Wöstmann-Duathlon im Kölner Stadtwald fand unter nahezu perfekten Rahmenbedingungen statt. Bei strahlendem Sonnenschein, Temperaturen um die 15° und mehr als 300 Teilnehmern hat sich der zu Ehren des im Jahre 2003 bei einem Radunfall tödlich verunglückten Ronny Wöstmann initierte Duathlon gleich bei seiner Premiere als Top-Veranstaltung im deutschen Duathlonkalender präsentiert.

 

Um es vorweg zu nehmen: Ronny Wöstmann, der bis zu seinem tragischen Tod leidenschaftlicher Marathonläufer, Duathlet und Triathlet war, hätte große Freude an „seinem“ Cross-Duathlon gehabt. Mehr als 300 Duathleten, die entweder im Einzel- oder 2er- oder 3er-Staffel-Wettbewerb an den Start gingen, hatten sich eingefunden, um die 6 km Lauf-, 20 km Rad- und noch einmal 3 km Laufstrecke   zu bewältigen. Pünktlich um 12.30 Uhr gab der Sohn von Ronny, Emil Wöstmann, den Startschuss und für die Teilnehmer ging es auf die 3 km-Laufstrecke, die es zweimal zu bewältigen galt. Kurz nach dem Start nahe des Adenauer-Weihers erwartete die Teilnehmer gleich der erste Anstieg – bekanntlich gibt es ja im Stadtwald durchaus einige davon –, bei dem sich das Feld schon stark selektierte. Wer sich von den guten Läufern nicht rechtzeitig eine vordere Position ergatterte, hatte Pech. Denn sowohl beim Bergauf- als auch beim anschließenden Bergab-Laufen war ein Ãœberholen durch die schmalen Laufwege quasi unmöglich. Es ging dann weiter am Adenauer-Weiher, vorbei am Trimm-Dich-Pfad und zum zweiten kleinen Anstieg. Das folgende Stück über die teils matschige Wiese erforderte von den Läufern die für Cross-Veranstaltungen typischen koordinativen Qualitäten. Sprich: aufpassen, dass man nicht ausrutscht oder in ein Loch tritt – und trotzdem das hohe Tempo durch kleine schnelle Schritte aufrechterhalten! Wer dieses Teilstück glimpflich überstand, hatte das schlimmste Stück der Laufstrecke hinter sich. Auf festem Waldboden ging es auf den letzten Metern der ersten Runde schließlich vorbei am „Belgischen Restaurant“ zum Start-Ziel-Bereich am Parkplatz der Jahnwiese. Dort erwartete die Läufer ein begeistertes Publikum, ein stets für einen Kalauer zu habender Moderator und die erste Verpflegungsstation, dem die Top-Athleten wie die Radprofis Bert Grabsch, Sven Teutenberg und der spätere Sieger Torsten Walter („Staubwolke Refrath“) allerdings wenig Aufmerksamkeit schenkten. Verständlich: nach 3 km ist die erste Wasseraufnahme auf einer Duathlon-Kurzstrecke noch nicht unbedingt vonnöten.

Nach der zweiten Laufrunde hieß es dann für die Einzelteilnehmer: Laufschuhe aus, Radschuhe an und Helm auf! Die ersten Meter in der Wechselzone mussten die Mountainbikes geschoben werden, erst dann hieß es: ab auf die 4 x 5km-Radstrecke durch den Kölner Stadtwald. Wobei das schwerste Teilstück ähnlich wie beim Laufen auch gleich am Anfang bevorstand. An der Jahnwiese mussten die Duathleten die Treppe hoch zum Friedrich Ludwig Jahn-Denkmal bewältigen und spätestens hier trennte sich die Spreu vom Weizen. Denn auch das Rad-Schultern muss gelernt sein und wer den langen und steilen Treppenanstieg kennt, weiß, wie kräftezehrend dieser schon „ohne Rad“ sein kann. Oben angekommen hieß es dann wieder, schnell aufs Rad und Tempo aufnehmen. Auf der Radstrecke gab es das eine oder andere packende Duell zwischen den bereits oben beschriebenen Top-Bikern, aber ein Fahrer fiel wegen seines „etwas anderen“ Rades besonders auf. Thomas Tegelkamp, Sporthochschul-Absolvent und einer der besten Läufer und Triathleten im Kölner Raum, bewältigte die Radstrecke mit einem Bonanza-Rad und musste folglich – nachdem er nach der Laufstrecke noch mit in Führung lag – einen Mountainbiker nach dem anderen an sich vorbei ziehen lassen. Frei nach dem Motto: Dabeisein ist alles!

Nach vier Rad-Runden wartete schließlich auf die Teilnehmer noch die abschließende 3km-Laufeinheit. Hier hieß es: noch einmal alles geben und möglichst keinen Konkurrenten mehr an sich vorbei ziehen lassen. Am besten gelang dies bei den Männern dem erst 20-Jährigen Torsten Walter aus Bergisch Gladbach, bei den Frauen Marion Rodewald, die vor zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in Athen mit dem Hockey-Damen-Team die Goldmedaille gewann. Bei der anschließenden Siegerehrung überreichte Ronny Wöstmanns Lebensgefährtin Myriam und seine Mutter den Siegern die Ehrenpreise und Blumensträuße. Und irgendwie wurde spätestens in diesen bewegenden Momenten jedem Teilnehmer, der zuvor erbittert um eine gute Platzierung gekämpft hatte, bewusst: es ging hier nicht um einen Wettkampf wie jeden anderen, nicht in erster Linie um eine vordere Platzierung, sondern um das Gedenken an einen großartigen Sportkameraden, der viel zu früh aus dem Leben scheiden musste. Der große Erfolg dieser ersten Veranstaltung wird für das Organisations-Team der Sporthochschule Köln um Dr. Helge Knigge Antrieb sein, diesen großartigen Wettkampf viele, viele Jahre aufrechtzuerhalten. Ronnys außergewöhnlich sportliche und menschliche Eigenschaften haben es jedenfalls verdient, lange in Erinnerung gehalten zu werden.
 

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Autor und Copyright: Stefan Herre
Fotos: Claudia Fuß