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Niemals
geht man so ganz Â…
Es hat sich wohl mittlerweile herum gesprochen: Der WDR-Lauftreff in Rodenkirchen, der am 10. Juli 2004 ins Leben gerufen wurde und seitdem jeden Samstag eine große Zahl von Läufern, Walkern und Nordic Walkern in den Forstbotanischen Garten lockte, wird im neuen Jahr nicht mehr – bzw. nicht mehr wie gewohnt – stattfinden. Ein „Nachruf“ von Lauftreff-Coach Stefan Herre
Gewiss,
Lauftreffs gibt’s viele in Köln und so mancher Teilnehmer wird in Zukunft auch
ohne großes „Brimborium“ seine Runden drehen können, aber der
WDR-Lauftreff hatte doch irgendwie etwas besonderes. Sogar exklusives –
zumindest im ersten Jahr. Da wurde den Teilnehmern im Startbereich isotonische
Getränke offeriert, ein Extra-Stand wurde sogar für die längeren Laufgruppen im
Wald angeboten, es gab des öfteren „Gewinnspiel-Specials“ vom WDR und das alles
unter der Obhut eines Erste-Hilfe-Teams, das sich im Falle des Falles um die
Läufer kümmerte. Hinzu kamen natürlich die jeweiligen Trainer der einzelnen
Lauf- und Walkinggruppen (von 3 bis 16 km), der „Head Coach“ Marcus Kalz, der
die Teilnehmer immer herzlich begrüßte und für die richtige Ausschilderung der
Laufstrecken sorgte, und die Möglichkeit, sich am Stand der Firma Dauerlauf
Nordic Walking-Stöcke auszuleihen und Laufschuhe zu testen. Allein im Nordic Walking Bereich konnten im Rahmen des WDR-Lauftreffs über 300 Nordic Walker in diese Sportart neu eingeführt werden und auch bei den Läufern wurden immer
wieder
neue Teilnehmer begrüßt. Dass es zu einem baldigen Ende des Lauftreffs kommen
würde, verdichtete sich im Laufe des letzten Halbjahres, als die kleinen
„Appetithäppchen“ sukzessive abgeschafft wurden: Plötzlich gab es keinen
Getränke-Stand mehr, die WDR-Specials wurden immer seltener, der Co-Sponsor
„Kreissparkasse Köln“ (der sich anscheinend in der öffentlichen Wahrnehmung
unterrepräsentiert fühlte) sprang ab, der Erste-Hilfe-Wagen tauchte nicht mehr
auf und auch das Dixie-Häuschen, für viele unerlässlich, verschwand irgendwo im
Nirvana. Davon ließen sich die Teilnehmer aber nicht abhalten, auch weiterhin
jeden Samstag in den Forstbotanischen Garten zu „pilgern“ um zusammen mit den
Coaches und anderen Sportbegeisterten aktiv etwas für ihre Gesundheit zu
unternehmen. Aber die ominöse Frage „Wie lange geht der Lauftreff denn noch
weiter?“ tauchte unter den Teilnehmer immer öfter auf. Bis schließlich am 17.
Dezember ein WDR-Verantwortlicher – etwas lax in einem Nebensatz – die traurige
Nachricht vom abrupten Ende des WDR-Lauftreffs verkündete. Woran es letztendlich gelegen hat, dass nun auch der WDR einen Rückzieher machte, bleibt ungewiss. Doch Fragen sollten trotzdem erlaubt sein: Z.B. warum es der WDR nicht geschafft hat, nach dem Ausscheiden der Kreissparkasse einen adäquaten neuen Kooperationspartner zu finden? Warum wurde der WDR-Lauftreff nicht so professionell gemanaged wie sein
Berliner Pendant, der RBB-Lauftreff? Warum kann der Sender – wie gerade geschehen – zig Millionen für die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga ausschütten und dann nicht einmal einen kleinen Lauftreff, an dem viele Menschen Freude hat, am Leben erhalten? Aber es gibt auch gute Nachrichten: Aufgrund der Begeisterung der langjährigen und treuen Nordic Walking Fans wird sich die Nordic Walking Gruppe auch im neuen Jahr, ab 07.01.2006, wie gewohnt unter Leitung von Kurt Banse und Karen Plättner am Forstbotanischen Garten treffen (Infos unter: Nordic-Sports-Coach) und auch Georg Herkenrath von der Firma Dauerlauf hat sich bereit erklärt, weiterhin samstags für die Ausleihe der NW-Stöcke anwesend zu sein und die Schlüssel, Eigengetränke Kleidung und Taschen in Empfang zu nehmen und zu Beaufsichtigen. Geplant ist außerdem, die 3,3 und 6,6-Walking- und Laufgruppen (mit Coaches) und die 10- und 16 km-Laufgruppen (ohne Coaches) ebenfalls weiterhin stattfinden zu lassen. Frei nach dem Motto: es geht auch ohne den WDR!
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