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Große Läufer aller Zeiten: Hannes Kolehmainen
 
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11.01.2006 

 

Hannes Kolehmainen - der Held von Stockholm
 
 

Hannes Kolehmainen

 

Mit 18 Jahren Marathonläufer? Auf diese Frage hätten vor 10 oder 20 Jahren noch viele Ärzte ganz entschieden den Kopf geschüttelt. Dabei wagte sich schon zu Beginn unseres Jahrhunderts ein junger Mann mit 18 an die längste aller olympischen Strecken.

Hannes (eigentlich hieß er Johannes) Kolehmainen wurde damals keineswegs "verheizt", wie man befürchten könnte, sonst hätte er nie und nimmer bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm jedes Rennen und damit drei Goldmedaillen (5000 Meter mit neuem Weltrekord, 10000 Meter und 12-km-Geländelauf) gewonnen. Außerdem wurde die finnische Mannschaft im Geländelauf zweite. Acht Jahre später vervollständigte der "fliegende Finne" seine Sammlung als Marathonsieger von Antwerpen, wobei er den olympischen Rekord auf 2:32:35,8 Stunden verbesserte. Es folgten noch Weltrekorde über 25 und 30 Kilometer. Als 34jähriger wollte es Kolehmainen 1924 in Paris noch einmal wissen. Ein Vorhaben, das jedoch an einer Fußverletzung scheiterte.
 
1912, als Kolehmainen seinen dreifachen Triumph feierte, war Finnland noch kein unabhängiger Staat. Um so größer daher die Freude bei seinen Landsleuten über den Helden von Stockholm.

In der Galerie der ganz Großen würde Hannes Kolehmainen (geboren am 9. Dezember 1889 in Kupio) noch weiter vorne rangieren, wenn nicht die Spiele von 1916 dem Ersten Weltkrieg zum Opfer gefallen wären. In Helsinki eröffnete er nach dem Ende seiner Karriere ein Sportgeschäft. 1952 hatte er in Finnlands Metropole noch einmal einen großen Auftritt. Zusammen mit Paavo Nurmi durfte er das olympische Feuer entzünden. Am 11.11.1966 läuteten für Kolehmainen in Helsinki die Totenglocken.

Ein ungewöhnlicher Athlet war der 1,68 m große Finne nicht nur wegen seines Marathon-Debüts in jungen Jahren. Einiges Aufsehen erregte er auch 1913, als er in die Vereinigten Staaten ging. Dort holte er sich sieben US-Titel, ehe er 1920 wieder nach Europa zurückkehrte. Hier aber musste Kolehmainen schon bald das Feld räumen für den nächsten großen Sportler-Sohn Suomis, für Paavo Nurmi, der die finnische Dominanz auf den langen Strecken zur Blüte führte.  





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln