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50km Rodgau - Der Frühjahrsklassiker der Ultraläufer |
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Start zum 8.
50km Ultramarathon in Rodgau |
Eine märchenhafte Kulisse empfing
die teilweise aus dem Ausland angereisten Läuferinnen und Läufer in der
hessischen Ortschaft Rodgau-Dudenhofen in der Nähe von Frankfurt zum 50km Ultramarathon. Am
Vorabend und in der Nacht hatte es noch leicht geschneit und alles in eine Puderzuckerlandschaft
verwandelt. Der frühe Termin Ende Januar ermöglicht Ultraläufern
eine erste
Formüberprüfung im neuen Jahr, birgt aber auch die Gefahr von winterlichem
Wetter. Letzteres stellte sich in diesem Jahr für den Rennverlauf aber
keinesfalls als Nachteil dar. Die Strecke war gut zu laufen. Eingeladen zu dem
Lauf hatte der RLT-Rodgau mit Organisationsleiter Wolfgang Junker, der seine Veranstaltung in diesem Jahr nun schon zum
8. Mal austrug. Die Resonanz der Laufgemeinde ist ungebrochen und weist eine
ansteigende Tendenz auf. In diesem Jahr waren es 568 Sportler. Das liegt aber auch
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Hugh Hunter |
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daran, dass einige Teilnehmer die
Möglichkeit nutzen, von vornherein nur eine reduzierte Distanz auf dem 5km
Rundkurs zurückzulegen. Aussteiger werden nämlich in der Ergebnisliste genauso
berücksichtigt und erhalten somit ebenfalls einen Leistungsnachweis.
Der von vielen geschätzte
Rundkurs erfuhr in diesem Jahr zwei positive Neuerungen. Zum einen wurde zur
Abwechslung mal in die andere Richtung gelaufen, des weiteren wurde der Start-
Zielbereich um 700m aus dem Wendepunktbereich heraus in die Freizeitanlage Gänsbrüh verschoben. Der Streckenverlauf selber war geblieben.
Die 5km weitgehend flache Runde muss zehnmal absolviert werden und führt
teilweise über asphaltierte Wald- und Feldwege. Pro Runde weist die Strecke
gerade mal 3 Höhenmeter auf. Die Rundenzeiten werden mittels eines in der
Startnummer integrierten Chip gemessen.
Die Aktiven kommen gerne nach
Rodgau zum Lauf. Die Organisation und Verpflegung ist überaus liebevoll und
perfekt organisiert. Wer am Vorabend schon angereist kommt, hat die Möglichkeit
in der Turnhalle kostenlos zu übernachten und ein Frühstück zu erhalten. Ein gleiches Bild spielt sich auch auf der Strecke selber
ab. Aufgrund des großen Teilnehmerfeldes ist man auch als gemütlicher Jogger auf
dem Rundkurs nur sehr selten allein unterwegs und erfährt viel Geselligkeit. Im
Start- Zielbereich werden die Läufer bei jedem Durchgang von einem wortgewandten
Moderater für die nächste Runde aufs Neue motiviert.
Neben vielen gemütlichen Läufern, zeigte sich aber auch ein recht rasantes und
leistungsorientiertes Bild. Der Streckenrekordhalter aus der Ukraine Stanislav Lazyuta und
spätere Start-Ziel Sieger dominierte von Anfang an. Schon in der ersten Runde
hatte er sich mit 18:14 Minuten zu seinem Verfolger Gerhard Läpple vom TSV
Hildrizhausen einen
Vorsprung von 45 Sekunden herausgearbeitet. Ihnen mit 19:07 Minuten folgend
Thomas Dehaut von der LLG Landstuhl. Ein gleiches Spiel zeigte sich auch bei den Frauen. Hier konnte
Nicole Kresse vom SSC Hanau-Rodenbach von Anfang mit deutlichem Vorsprung sich an der Frauenspitze
behaupten. Auf Platz zwei folgte ihr Marion Braun vom SV Germania-Eicherscheid. Ihr wiederum dicht auf den
Fersen Simone Stöppler vom SSC Hanau-Rodenbach. Im Laufe des Rennens lies das Tempo des Ukrainers
Lazyuta allerdings etwas nach. Das zeigte sich besonders in der letzten Runde.
Dennoch schaffte er unanfechtbar mit weitem Abstand eine Siegerzeit von 3:08:53
Minuten, bevor ihm Thomas Dehaut mit 3:10:11 Stunden vom anfangs dritten auf
den zweiten Platz ins Ziel folgte. Der Deutsche Meister über 100 Km Michael
Sommer ließ es locker angehen und absolvierte eher eine schnelle
Trainingseinheit, die er mit einem 4. Platz abschloss. Nicole Kresse vergrößerte während des Rennens
bis 30km den Abstand zu Marion Braun auf gut 4 Minuten. Das hielt allerdings
nicht lange an. Der Abstand verkürzte sich 10 km später auf nur noch 1:15
Minuten. Trotz einer schnellen Schlussrunde seitens Braun, lies sich an einem
Sieg von Nicole Kresse nichts mehr rütteln, die nach 4:01:28 Minuten ins Ziel
lief. Marion Braun folgte ihr mit einer Zeit von 4:02:46. Unmittelbar danach
traf Simone Stöppler in 4:04:05 Stunden als dritte Frau im Ziel ein.
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Stanislav Lazyuta |
Thomas Dehaut
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Nicole
Kresse |
Marion
Braun |
Nach dem Rennen war vor dem
Rennen, denn unmittelbar danach folgte der Run zurück in die Turnhalle zur
Altersklassensiegerehrung und Stärkung bei leckerer Erbsensuppe, Würstchen,
Bier, Kaffee und Kuchen. Letzteres hatte man sich aber auch redlich verdient,
denn die Halle lag gute 1000m weit vom Start/Ziel entfernt. Somit waren die
Aktiven eigentlich gut 52km unterwegs. Das war aber auch das einzige Minus des
Tages.
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Dank groß
aufgehängtem Ultra-Plan ist Jedermann und Frau in Rodgau stets auf dem
richtigen Pfad |
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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