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Triathlon – eine Sportart für jedermann! |
Für die meisten Ausdauersportler ist der Hawaii Ironman das
Ziel der Träume, ein Traum, da man sich hierfür qualifizieren muss; eine
besondere, leistungssportliche Herausforderung. Aber die Teilnahme an einer
Ironman-Veranstaltung wie beim Ironman Frankfurt am 23.07.2006 können viele
Ausdauersportler absolvieren, die eine mehr als drei bis vierjährige
„Sportkarriere“ hinter sich gebracht haben. Nicht die langen Distanzen über 3,8
Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und den abschließenden 42,195
Kilometer langen Marathonlauf sollen einen Einstieg in die Welt des
Triathlonsports sein, sondern wir möchten Trainingstipps für die kleineren
Distanzen geben.
Ganz normale Sportler!
Wenn man mal Triathleten gesehen hat, sehen sie nicht alle aus, wie
Modellathleten – die sehen aus wie normale Sportler! Es ist keine exotische
Sportart für Asketen und Verrückte. Jedermann kann daran teilnehmen. Das
wichtigste beim Triathlon ist das Finishen - ins Ziel kommen – der Urgedanke des
Triathlonsports! Selbst wenn der innere Schweinehund während des Rennens
mehrfach gebrüllt hat, nach dem ersten Abklingen des Muskelkaters einen Tag
später, melden sich viele Athleten bereits zum nächsten Wettkampf an. Ein
eindeutiges Zeichen dafür, dass man sich mit dem Triathlonvirus infiziert hat!
Glückwunsch, denn die Einzeldisziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen haben
einen hohen Gesundheitswert und die Kombination der drei Sportarten werden unter
gesundheitlichen Aspekten wie Senkung des Blutdrucks, Gewichtsreduzierung,
Stressabbau, Immunstabilisierung, Verbesserung der blutchemischen Eigenschaften,
etc. stets hervor gehoben.
Bevor Sie jedoch das Training aufnehmen, sollten Sie einen Gang zum Arzt
unternehmen und einen Gesundheitscheck vornehmen lassen. Nur er kann beurteilen,
ob Sie für das Abenteuer Triathlon gerüstet sind. Dies im Übrigen auch wichtig
für jeden anderen Sportler – Vorsorge ist besser als Nachsorge! Mit der
Unterschrift bei der Anmeldung gemäß Sportordnung der Deutschen Triathlon Union
(DTU) wird auch gefordert, dass der Sportler selbst bestätigt, ausreichend
vorbereitet zu sein.
Wo starten, wie trainieren?
Wenn gesagt wird, dass jedermann starten kann, dann sind in
erster Linie die sog. Triathlon-Jedermann-Distanzen über 0,5 – 20 – 5 Kilometer
oder evtl. die olympische Distanz über 1,0 – 40 – 10 Kilometer gemeint. Hier
gibt es für Erwachsene und auch Jugendliche (für Kinder gibt es gar eigene
Veranstaltungen mit noch kürzeren Teilstrecken) eine Vielzahl von schönen und
gut organisierten Wettkämpfen in der Region. Eine Infoplattform ist der
Nordrhein-Westfälische Triathlonverband (www.nrwtv.de)
oder für überregionale Veranstaltungen die Homepage der DTU (www.dtu-info.de).
Ebenso wie mittlerweile im Laufsport gibt es alte, rührige
Vereinsveranstaltungen mit Flair für wenig Geld oder gut organisierte Show´s für
etwas mehr Geld – die Entscheidung liegt beim Teilnehmer. Die
Veranstalter-Ausschreibung informiert ausreichend was geboten wird und jedermann
kann entscheiden, was er für notwendig erhält.
Beim Training entscheidet auch jeder, was notwendig ist und was
trainingstechnisch mehr gemacht werden kann. Wichtig ist, dass jeden Disziplin
mindestens einmal pro Woche trainiert werden sollte und dies mit einem Umfang
der Wettkampfdisziplin. Wer ein großes Zeitbudget hat, eine vierte oder fünfte
Trainingseinheit aufbringen kann, darf dies für die Disziplin aufwenden, die ihm
entweder Spaß macht - im Sommer evtl. das Radfahren – oder für die vermeintliche
„Schwachstelle“. Das Training ist gesund und trainiert den Organismus, wenn es
submaximal erfolgt. Optimal kann das Training Herzfrequenz gesteuert erfolgen,
wobei die Trainingsherzfrequenz in einem Bereich von 65 bis 85 Prozent liegen
sollte, selten darüber. Eine gute Trainingseinheit ist das Koppeltraining.
Hierbei werden zwei Triathlon-Disziplinen miteinander verbunden. Entweder fährt
man nach dem Schwimmen etwas Rad oder läuft nach dem Radfahren noch eine kürzere
Strecke. Dies ist für den Ablauf im Wettkampf wichtig, damit man nicht
überrascht ist, wie anders sich die Aneinanderreihung der Disziplinen anfühlt
und es hat auch einen orthopädisch günstigen Charakter in der Trainingsmethodik.
Folgend könnte eine Trainingswoche aussehen (der Trainingsumfang kann pro
Woche um max. 10 Prozent gesteigert werden, die dritte oder spätestens vierte
Woche sollte jedoch als Ruhewoche geplant werden!):
Montag |
Ruhetag |
Dienstag |
Schwimmen, 30 – 40 Minuten (5 – 8 min.
Einschwimmen, 4 x 50 Meter mit kl. Pausen, dann 2 x 300 Meter, 3 – 5
min. Ausschwimmen) |
Mittwoch |
Laufen, 40 – 50 Minuten (locker, gegen
Ende 4 x 60 Meter Steigerungslauf + Gymnastik) |
Donnerstag |
optional: Laufen, 25 – 35 Minuten (ganz
locker + Gymnastik) |
Freitag |
Ruhetag |
Samstag |
Radfahren, 70 – 90 Minuten (flüssiger
Tritt, kleine Hügel mit dosiertem Druck) |
Sonntag |
Radfahren + Laufen, 65 – 75 Minuten + 10
Minuten (ruhiger, flüssiger Tritt mit leichtem Druck aufs Pedal, Lauf
ganz locker + Gymnastik) |
Sichere Ausrüstung – ganz wichtig!
Nach oben gibt es bekanntlich kaum Grenzen, dies gilt
insbesondere für das Radmaterial. Ein normales Fahrrad genügt zum Anfang.
Später, wenn der Sport Spaß macht und man mehr möchte, kann mehr investiert
werden; vorausgesetzt, die familiäre Haushaltslage erlaubt es. Für das Schwimmen
benötigt man eine Schwimmhose oder einen eng anliegenden Triathloneinteiler (im
Freiwasser kann ein Neoprenanzug vor kühlen Wassertemperaturen schützen), eine
dichte Schwimmbrille und eine Badekappe aus Silikon. Beim Radfahren genügt
obiges Fahrrad. Es sollte lediglich verkehrstauglich sein, d.h. die laufenden
Teile wie Naben, Kette, Schaltung müssen gepflegt und gut gefettet/geölt sein.
Die Reifen sollten auf Pannengefahr überprüft werden – wäre doch schade, wenn
man ausgerechnet beim Wettkampf einen Reifenschaden erlebt? Wenn Unsicherheit
bzgl. der Tauglichkeit des Rades bestehen sollte, kann ein Radhändler
fachkompetente Auskunft geben. GANZ WICHTIG: kein Triathlon-Wettkampf ohne Helm
und ohne Helm kein Training! Der Helm muss nach dem Schwimmen aufgesetzt werden
und dann darf die Wechselzone verlassen werden, der Helm darf nach dem Radfahren
erst abgesetzt werden, wenn das Rad am vorgesehenen Platz steht
(Wettkampfordnung muss sein –gelle?). Für das Laufen benötigt man lediglich
Laufschuhe. Eine ggf. aerodynamische Sonnenbrille, ein Startnummernband,
Vaseline gegen Wundscheuern, eine Sonnenkappe und viele andere Dinge können die
Ausrüstung komplett machen, hier kann man am besten erfahrene Triathlonsportler
in den Vereinen der Region fragen. Auf der Homepage des Nordrhein-Westfälischen
Triathlon-Verbandes kann man einen Verein in der Nähe suchen und dort bei einem
Probetraining mitmachen und vor allem weitere wichtige Informationen erfahren.
Weitere Details zum Triathlon-Training, egal ob das Ziel ein Ironman oder eine
Jedermann-Veranstaltung ist, kann man auch beim Autor Clemens Sandscheper, CMS
Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung,
www.cms-coaching.de erfahren. Er ist in der Lauf- und Triathlonszene in Köln
seit 1992 beheimatet, Trainer der ASV Triathleten und vermittelt Triathlonsport
für jedermann mit Esprit und Enthusiasmus.
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Autor und Copyright: Clemens Sandscheper
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