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Berlin lädt zur 2. Jesse-Owens-Memorial-Staffel im Olympischen Dorf von 1936 ein
 
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07.06.2007 

 

Die 2. Jesse-Owens-Memorial-Staffel im Olympischen Dorf von 1936 am 16. Juni
Jugendliche Sportler für Toleranz und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
 

Durch die Vergangenheit in die Zukunft: Am Samstag in einer Woche – am 16. Juni - , drei Wochen vor den Sommerferien, findet in Elstal die zweite Jesse-Owens-Memorial-Staffel statt. Sie wird am 16. Juni, wie im vergangenen Herbst, einige hundert Schülerinnen und Schüler zu ihren Läufen durch das historische Olympische Dorf von 1936 führen, das am westlichen Stadtrand von Berlin liegt und erst seit wenigen Jahren der Öffentlichkeit zugänglich ist.
 
Dem Lauf für Toleranz und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist breite Unterstützung aus Politik und Wirtschaft gewiss. Das bedeutet, dass Prominenz bei dem fröhlichen Wettkampf mit seiner Begleitung durch Markstände mit selbstgebackenem Kuchen, Obstbüffet und Würstchengrill auf dem von hohen Bäumen eingefassten Sportplatz mit seiner Aschenbahn erscheinen wird und dass es für die achtköpfigen Teams– und nicht nur für die Sieger – attraktive Preise geben wird. Schirmherr der Veranstaltung ist der Ministerpräsident von Brandenburg, Matthias Platzeck. Der Bundestagsabgeordnete und Brandenburgische Leichtathletik-Präsident Steffen Reiche und Staatssekretär Burghard Jungkamp aus dem für Sport zuständigen Ministerium werden neben vielen anderen persönlich nach Elstal kommen.
 
Das ISTAF, das große Leichtathletik-Fest im Berliner Olympiastadion, hat für die Staffeln der Schulen, Vereine und Initiativen 150 Eintrittskarten zur Verfügung gestellt. Gerhard Janetzky, Geschäftsführer des Meetings, sagte: „Wer im Namen von Jesse Owens startet, soll auch die Chance haben, Leichtathletik der Weltklasse dort zu erleben, wo Jesse Owens 1936 seine vier Goldmedaillen gewann, im Olympiastadion von Berlin.“ Das ISTAF, das auch in diesem Jahr Finale der Golden League ist, wird siebzig Jahre alt und will zu diesem Jubiläum, am 16. September, 70.000 Zuschauer zur Leichtathletik ins Olympiastadion bringen. Mehr als ein Dutzend Staffeln des Jesse-Owens-Memorials werden dabei sein.
 
Neben dem ISTAF unterstützen große Unternehmen den Lauf. Der Langenscheidt-Verlag hat vierzig Wörterbücher, Nachschlagewerke und zweisprachige Romane als Preise ausgesetzt – das allein reicht für fünf komplette Staffeln. Zusätzlich wird es Taschen und Rucksäcke geben. Das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen ALBA unterstützt den Lauf ebenfalls großzügig und hat Preise beigesteuert wie auch die AOK, wie die Druckerei Eppler und Buntdruck sowie die Bio-Bäckereikette Backhaus. Nicht zuletzt auch durch die Unterstützung und Hilfestellung von Mitarbeitern und Helfern des real,- BERLIN-MARATHON soll diese Schulveranstaltung beispielhaft wirken, um Kinder und Jugendliche zu motivieren Sport zu treiben und die Freude am Laufen in einem Team zu entwickeln.
 
Die Eigentümerin des Olympischen Dorfes, die DKB-Stiftung für Gesellschaftliches Engagement, stellt der Jesse-Owens-Initiative freundlicherweise das historische Gelände zur Verfügung und lädt Teilnehmer und Zuschauer zum Besuch des Hauses ein, in dem vor 71 Jahren Jesse Owens lebte.
 
Heinz Sielmanns Stiftung lädt außerdem die Familien und Freunde der Läuferinnen und Läufer zum Besuch ein. Wer nach dem Lauf durch die Geschichte bei Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide mit seinen Wisenten, mit Rotwild und den seltenen Przewalski-Pferden auf der anderen Seite der B 5 seine Startnummer vorweist, zahlt mitsamt seiner Familie oder anderen Begleitern nur den halben Eintrittspreis. Zudem setzt die Stiftung für drei Staffeln Gruppentickets als Preise aus.
 
Allein diese breite Unterstützung ist ein Riesenerfolg für die Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums, die nur wenige Kilometer entfernt vom Olympischen Dorf in die Schule gehen. Aus der Arbeit über den Athleten Jesse Owens für einen Projekttag entwickelte die damals dreizehnjährige Helena Reinsch vor zwei Jahren die Idee zu diesem Lauf. Heute ist ihre Schule Veranstalter des Laufes; Mitschüler, Lehrer und Eltern engagieren sich in der Vorbereitung, in der Organisation des Laufes und bei der Versorgung der Teilnehmer und ihrer Gäste.
 
Der schwarze Sprinter Jesse Owens wurde im Alter von 22 Jahren in Berlin 1936 Olympiasieger im 100-Meter-Lauf, im 200-Meter-Lauf, im Weitsprung und mit der amerikanischen Sprintstaffel. Er wurde zum Liebling des Berliner Publikums und zum Star der Leichtathletik und der Olympischen Spiele. Weil er mit seiner Leistung und mit seinem Charme Hitler und seinen Nationalsozialisten den Plan verdarb, die Olympischen Spiele für ihre rassistische Weltsicht zu machen, ist er bis heute der wohl bekannteste und beliebteste Leichtathlet der Welt. Der Sohn von Jesse Owens Neffen, Chris Owens, ist Basketballprofi und spielt Zeit für Alba Berlin. Bei einem Treffen mit Helena Reinsch begrüßte er ihr Engagement und wünschte ihr und ihrer Initiative Erfolg.
 
Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Professor Karin Weiss, lobte, dass die Jesse-Owens-Memorial-Staffel ist nicht nur ein Lauf durch die Vergangenheit, sondern auch ein Aufbruch in die Zukunft sei. „Der Lauf im Olympischen Dorf von 1936 in Elstal erinnert an einen großen Athleten und steht zugleich für ein Zusammenleben in Toleranz und ohne Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“, sagte sie. „Ich rufe alle Initiativen und Projekte für Integration, alle Schulen und Vereine auf, an diesem Lauf teilzunehmen und Flagge zu zeigen.“ Nicht der Sieg sei entscheidend, sondern das Miteinander.
 
Die Staffel der Grundschüler führt acht Mal über 650 Meter auf der Aschenbahn des historischen Sportplatzes und um die Ruine der Schwimmhalle. Oberschüler und Initiativen gehen auf eine acht Mal 2,2 Kilometer lange Runde. Sie führt an dem Haus vorbei, in dem während der Spiele 1936 Jesse Owens wohnte; es ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude auf dem weitläufigen Gelände und steht, seit das Zimmer des Olympiasiegers wiederhergestellt worden ist, Besuchern offen. Das bescheidene Zweibettzimmer ist ebenso beeindruckend wie der Kontrast zu dem durch soldatischen Gebrauch mitgenommenen Rest des Gebäudes. Auch durch den Innenhof des Speisehauses der Nationen aus dem Olympischen Dorf laufen die älteren Läuferinnen und Läufer, vorbei an Plattenbauten aus der Zeit, als die Rote Armee das Areal als Kaserne benutzte. Der neu gegossene Kugelstoßring an der Strecke zeugte von dem jährlichen Sportfest im Olympischen Dorf, das am Vortag des ISTAF stattfindet.
 
Eingeladen sind Staffeln aller Grund- und weiterführenden Schulen, aller Initiativen und Vereine im Schüleralter, insbesondere aus Brandenburg und Berlin.
 
Bei der Premiere des Laufes im September 2006 gingen zweihundert Läuferinnen und Läufer auf die Runden durch das Olympische Dorf. Die Anlage wurde von der Wehrmacht und der Roten Armee als Kaserne benutzt. Erst seit dem Abzug der sowjetischen Truppen und der Übernahme des Areals durch die DKB Stiftung steht es der Öffentlichkeit offen. Den ersten Startschuss der hoffentlich noch langen Geschichte der Jesse-Owens-Memorial-Staffel gab bei strahlendem Sonnenwetter Minister Holger Rupprecht. Bei den Bambini siegte die Anne-Frank-Grundschule aus Sperenberg in 24:50 Minuten vor der Eugen-Kolisko-Schule aus Berlin-Kladow und der Grundschule Löwenberg. Auf Platz vier kam die Lessing-Grundschule aus Falkensee-Finkenkrug. Die Staffel der Oberschulen, die (anders als diesmal) zehn Mal 2200 Meter weit durch das Gelände des Olympischen Dorfes führte, gewann überlegen die Oberschule Schwanebeck in 1:30:48 Stunden. Auf Platz zwei kam das Lise-Meitner-Gymnasium Falkensee vor dem Saldern-Gymnasium Brandenburg. Die erste Staffel des Marie-Curie-Gymnasiums aus Dallgow-Döberitz kam auf Platz vier.
 
Meldeschluss für die Anmeldung ist der 11. Juni 2007
 
Dies ist ein Versuch, den Schul- und Jugendsport in Brandenburg zu aktivieren und Appetit auf die 12. IAAF Weltmeisterschaften in Berlin 2009 zu machen.
 
Weitere Informationen sind der Website zu entnehmen: www.cometorun.de





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Autor und Copyright: Der 2. Jesse-Owens-Memorial-Staffel im Olympischen Dorf von 1936 zu Ehren und zum Andenken von Jesse Owens