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Sportentwicklungsbericht 2005/2006 |
Bundesinstitut für
Sportwissenschaft (BISp) präsentierte am 29. Mai 2007 in Berlin den
Sportentwicklungsbericht 2005/2006 "Analyse zur Situation der Sportvereine in
Deutschland"
Die wirtschaftliche Bedeutung der
Sportvereine ist in den letzten Jahren in Deutschland ständig gewachsen. Die
Vereine haben insgesamt 240.000 bezahlte Stellen geschaffen. Zudem bieten
derzeit 2.400 Vereine Ausbildungsplätze an.
Zu diesem Ergebnis kommt der
Sportentwicklungsbericht 2005/2006, den der Sportökonom Prof. Dr. Christoph
Breuer (Sporthochschule Köln) im Auftrag des Bundesinstituts für
Sportwissenschaft (BISp), des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der
Landessportbünde erstellt hat. "Wir können nun erstmals den Sport in allen
seinen Facetten darstellen und bewerten", sagte Prof. Breuer bei der
Präsentation der "Sozialberichterstattung des deutschen Sports". Grundlage der
Auswertung war eine repräsentative bundesweite Online-Befragung unter 3.731
Sportvereinen zu neun Themenfeldern wie finanzielle Situation, Kinder- und
Jugendsport oder Leistungssport.
BISp-Direktor Jürgen Fischer sagte zur Bedeutung des
Sportentwickungsberichts: "Mehr Wissen macht die Sportförderpolitik und die
Sportpolitik handlungsfähiger, was sich wiederum positiv auf Effektivität und
Wirtschaftlichkeit auswirkt." Ähnlich äußerte sich DOSB-Generaldirektor Dr.
Michael Vesper "Die ausgeprägte gesellschaftspolitische Dimension des Sports,
einschließlich seiner wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Aspekte, ist
unbestritten. Wir können dies nun auch mit aktualisierten und differenzierten
Zahlen und Analysen unterlegen".
Gerade über die finanziellen Sorgen der Sportvereine
gibt der Sportentwicklungsbericht konkrete Aussagen. 13,4 Prozent aller 90.000
Sportvereine in Deutschland klagen beispielsweise über existenzielle Probleme.
"Wir können nun viel exakter beurteilen, wo der Sport auf unsere Unterstützung
angewiesen ist", meinte der Parlamentarische Staatssekretär im
Bundesinnenministerium, Dr. Christoph Bergner, in Berlin.
Gerade bei dem Punkt der finanziellen Probleme lässt
sich auch die regionale Bedeutung des Berichts aufzeigen, denn zwischen den
einzelnen Landessportbünden bestehen gewaltige Unterschiede, die der Bericht
benennt. In Berlin liegt die Zahl der Sportvereine, die mit finanziellen
Engpässen zu kämpfen haben, mit 23 Prozent weitaus höher als der
Bundesdurchschnitt mit nur 13 Prozent. "Diese Zahl zeigt, dass unsere
Sportvereine in vielerlei Hinsicht Unterstützung brauchen", meine Anke Nöcker
vom Landesssportbund Berlin.
Allerdings zeigt der Bericht auch, dass sich die
Sportvereine den Veränderungen in der Gesellschaft stellen und ihre Strukturen
den Gegebenheiten anpassen. Rund 50 Prozent spüren nach ihren Angaben schon die
zunehmende Alterung der Bevölkerung, aber genauso viele haben als Antwort darauf
auch schon ihr Angebot erweitert.
Als ein weiteres wichtiges Bespiel benannte Prof.
Breuer die wachsende Bedeutung der Sportvereine für die gesundheitliche Vorsorge
in Deutschland. Mittlerweile beziehen sich schon zwölf Prozent aller
Vereinsangebote auf allgemeine gesundheitliche Beeinträchtigungen, knapp vier
Prozent auf spezifische Aspekte der Rehabilitation und sechs Prozent an
Behinderte oder chronisch Kranke.
Der Sportentwicklungsbericht gibt auch eine Reihe
von Handlungsempfehlungen an Staat und Politik. Unter anderem könnten nach
seiner Darstellung auch Ansätze weiter verfolgt werden, dem Sport in einigen
Bereichen öffentliche Aufgaben zu übertragen.
Die Berichte zu den neun Themenfelder stehen im Internet unter
www.bisp.de, Rubrik Aktuelles, Meldung
vom 21.02.2007, zum Herunterladen bereit.
Eine zweite Erhebung für die Fortsetzung des Sportentwicklungsberichts wurde im
Februar 2007 gestartet. Ziel ist eine weitere Verbesserung des Handlungs- und
Legitimationswissens und damit der Politikberatung durch längsschnittliche
Analysen.
Die Studie ist veröffentlicht als Band 02/2007 der Reihe "Wissenschaftliche
Berichte und Materialien" des Bundesinstituts für Sportwissenschaft.
Sie kann über den Buchhandel oder direkt beim Verlag bezogen werden.
Sportverlag Strauß
Olympiaweg 1, 50933 Köln
Telefon: 0221 / 8467576
Fax: 0221 / 8467577
E-Mail: info@sportverlag-strauss.de
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Autor und Copyright: Mitteilung des Bundesinstitut für Sportwissenschaft
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