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DRUCK-VERSION 20.12.2008

 

 
 

Das Herz-Kreislauf-System
 
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28.09.2007 

 

 
Lauftraining positiv beeinflusst, damit für den erhöhten Energiebedarf mehr Sauerstoff pro Minute zur Verfügung steht. Durch das Training wird der Herzmuskel gekräftigt und kann mehr Blut pro Zeiteinheit in die Arterien befördern. Infolge des erhöhten Schlagvolumens sinkt die Herzfrequenz, ohne dass die ausgestoßene Blutmenge vermindert wird. Durch die Neubildung kleiner Blutgefäße wird die Muskulatur außerdem besser versorgt, als dies bei Untrainierten der Fall ist. Die Fließeigenschaften des Blutes verbessern sich, sodass Läufer einen vergleichsweise geringeren Blutdruck haben können. Regelmäßiges Lauftraining beeinflusst auch die Hormonausschüttung: Deshalb sind Läufer seltener gestresst.
  
Beim Energieverbrauch werden Kohlenhydrate (Glukose) abgebaut, damit fällt Milchsäure (Laktat) als Stoffwechselzwischenprodukt an. Die Konzentration hängt von der Menge an Sauerstoff ab, die dem Muskel für seine Arbeit zur Verfügung steht, und von der Fähigkeit des Organismus, die angefallene Menge wieder umzuwandeln. Je höher das Sauerstoffangebot, desto geringer die Laktatbildung. Der Laktatspiegel ist ein Gradmesser für die Belastungsintensität des Körpers. Er ist jedoch von Läufer zu Läufer unterschiedlich.
  
Für den Marathonläufer ist es wichtig, möglichst wenig Milchsäure zu bilden, da eine zu hohe Konzentration den Fettstoffwechsel und damit auch die Ausdauerleistungsfähigkeit behindert. Hohe Laktatspiegel bewirken eine Übersäuerung, die zur Geschwindigkeitsminderung führt.
 
Marathonläufer aller Leistungsbereiche werden in die Situation von »laktazider Energiebereitstellung« in der Regel kaum kommen. Bei zunehmender Belastungsdauer und damit deutlich verringerter Geschwindigkeit überwiegt die aerobe Energiebereitstellung, der Körper befindet sich im »Steady-state-Zustand«. Bei diesem Gleichgewichtszustand wird die erforderliche Menge an Glukose und Fettsäuren unter Einsatz von ausreichendem Sauerstoff direkt zu Stoffwechselendprodukten abgebaut, da sich bei langen Strecken kaum Zwischenprodukte (wie etwa Laktat) ansammeln. Daher sind den Ausdauerleistungen späte Grenzen gesetzt. Ein weiteres limitierendes Maß im Ausdauerbereich ist die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit. Darunter ist die Sauerstoffmenge zu verstehen, die ein Läufer pro Minute über die Lungen aufnehmen kann. Je höher sie ist, desto später setzt die Übersäuerung ein. Bei Untrainierten liegt die maximale Sauerstoffaufnahme bei 45 Milliliter pro Minute und Kilogramm Körpergewicht, während sie bei Freizeitläufern bei 60 Millilitern liegt.





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Autor und Copyright: Burkhard Swara, Düssel-Runner