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Ein Erlebnisbericht von Agnieszka
Sokolowska: Durch einen glücklichen Zufall wurde ich
in meiner LadyDauerlauf-Filiale gefragt, ob ich am TRANSVIAMALA LAUF in
Graubünden (Schweiz) teilnehmen möchte. Das besondere an der diesjährigen
Veranstaltung war das Motto: „Der Rhein und seine Quellen“. Im Rahmen dieses
Projekts wurden Vertreter aus sämtlichen Anliegerstaaten des Rheins eingeladen.
Neben Schweizern (aus Fürstenau und Basel), Liechtensteinern (Vaduz),
Österreichern (Bregenz), Franzosen (Straßburg) und Holländern (Rotterdam)
standen auch die Deutschen aus Köln auf der „V.I.P.“Gästeliste. Der nächste Punkt des Programms war die
Besichtigung der Rofflaschlucht. Die in Handarbeit mit rund 8000 Sprengungen
angefertigte Galerie führt teilweise unter dem Rhein hindurch zum imposanten
Rofflawasserfall. Die frische Rheinforelle durfte dann zu Mittag natürlich nicht
fehlen; so haben wir diese im Rofflaschlucht-Gasthaus natürlich sehr genossen!
Das Highlight des Tages war die weltberühmte, sagenumwobene VIAMALA Schlucht -
eine Klamm mit senkrechten, überhängenden Schieferwänden von ca. 300m Tiefe und
stellenweise nur 3 m Breite. Am Abend haben wir uns sehr erschöpft in einem
anderen Hotel eingefunden und beim gemütlichen Abendessen mit den anderen
Anrheinern den wunderschönen Tag ausklingen lassen. Der eigentliche Höhepunkt der Reise war am Sonntag der TRANSVIAMALA LAUF. Die Strecke des grandiosen Laufs führt von Thusis (701m über NN) nach Donat (1030m über NN). Während des Laufs wird der noch junge Rhein vier Mal überquert. Über Jahrtausende hat er seinen Weg durch den Berg gebahnt und dabei ein bizarres Landschaftsbild hinterlassen. Der Fluss präsentiert sich den Läufern auf spannende Art und Weise - mal sanft plätschernd, mal wild tosend, mal in Schlund der 300 Meter Viamala Schlucht, mal eingebettet in lieblicher Uferlandschaft. Er begleitete uns vom Start bis ins Ziel beinahe ohne Unterbrechung. Die Laufstrecke führt über historische Säumerpfade, Hängebrücken (Punta da Suransuns) und zum Teil über sehr anspruchsvolle, nur im Gehtempo passable Waldpassagen. Dank des atemberaubenden Panoramas vergisst man Muskelschmerzen und bedauert, dass man keine Kamera zur Hand hat. Insgesamt sind 750 Höhenmeter und 589 Steinstufen zu überwinden. Die gesamte Strecke ist perfekt beschildert. Es gibt sogar Infoschilder, die explizit die genaue Länge der kommenden, asphaltierten Streckenabschnitte angeben. Der Zieleinlauf erfolgt über eine Holzbrücke, die symbolisch für alle Rheinbrücken steht.
An diesem Tag fanden auch andere Wettbewerbe statt. So wurde die Teilnahme an diesem unvergesslichen Bergerlebnis der ganzen Familie ermöglicht. Im Angebot standen vier, dem Leistungsvermögen und dem Alter angepasste Veranstaltungen. Kernstück bildete natürlich der eigentliche 19 km lange „Transviamala- Lauf“. Die ausdauernden Walker hatten die Möglichkeit, 15,8 Kilometer zurück zu legen. 7 Kilometer weniger betrugen die Distanzen beim landschaftlich ebenso abwechslungsreichen Schamserlauf „cursa da schons“ mit Start und Ziel in Donat (12 km Lauf und 8,8 km Walking). Der Nachwuchs lief einen 4,8 Kilometer langen „cursa da juniors“ (Andeer – Donat) und die Jüngsten bestritten den „cursa da lumpazis“, der den heimlichen Höhepunkt der Veranstaltung bildet. Die drei- bis zehnjährigen Mädchen und Jungen wetteiferten in einem 250 beziehungsweise 400 Meter langen Hindernislauf, in dem der Rhein nachgebildet wurde. Fazit: Als passionierte Läuferin, die die Berge liebt, kann ich diesen einzigartigen Lauf auch jedem Flachlandläufer empfehlen. Für sportorientierte Familien ist die Veranstaltung eine wunderbare Möglichkeit, Erholung, Kultur, Geschichte und Natur mit Sport zu verbinden. Fernab vom Lärm und Stress einer Großstadt, in einzigartiger Landschaft, ist der TRANSVIAMALA sicherlich eine perfekte Urlaubsalternative. __________________________________ Autor und Copyright: Agnieszka Sokolowska für Laufen-in-Koeln |