|
|
Für Olympia will Kraus in Düsseldorf ihr Bestes geben |
Die Leverkusener Langstreckenläufer
greifen am kommenden Wochenende in die noch junge Saison ein. Am Samstag streben
zunächst Michael May und Christina Kröckert bei den Deutschen
Langstrecken-Meisterschaften in Menden über 10.000 beziehungsweise 5.000 Meter
Edelmetall an. Einen Tag später will sich Melanie Kraus beim Düsseldorf-Marathon
von ihrer stärksten Seite präsentieren und ihre Empfehlung für die Olympischen
Sommerspiele in Peking untermauern.
Michael May gehört über 10.000
Meter der Männer ebenso zu den Medaillenkandidaten wie Christina Kröckert über
5.000 Meter bei der weiblichen Jugend. „Beide haben gute Chancen, unter die
ersten Drei zu kommen“, äußert Trainer Paul Heinz Wellmann optimistisch. Auf der
Straße konnte May als Dritter beim Straßenlauf „Rund um das Bayer-Kreuz“ über
zehn Kilometer (30:28 min) vor heimischem Publikum zeigen, dass wieder mit ihm
zu rechnen ist. Für Kröckert ist der Wettkampf nach längerer Verletzungspause
das Comeback auf der Tartanbahn.
Während der Titel der Deutschen
Marathon-Meisterin zeitgleich in Mainz vergeben wird, muss sich Melanie Kraus in
Düsseldorf gleich mehreren direkten Konkurrentinnen um die faktisch noch zu
vergebenden zwei Tickets für Olympia stellen. Neben ihr stehen Vorjahressiegerin
Luminita Zaituc (Braunschweig), Lokalmatadorin Sonja Oberem und Tokio-Siegerin
Claudia Dreher (LG Ihleläufer Burg) an der Startlinie. So ist sich die WM-20.
sicher: „Es wird ein heißes Wochenende. Doch ich konzentriere mich nur auf mich
selber und will alles tun, dass ich gut laufe. Nach dem Rennen will ich sagen:
Ich habe mein Bestes gegeben.“ Einzig die Saarbrückenerin Susanne Hahn zieht den
Start in Mainz vor.
Irina Mikitenko (TV
Wattenscheid) dürfte mit ihrem beim Überraschungssieg in London gelaufenen
deutschen Rekord (2:24:14 Std.) bereits als erste von drei Peking-Reisenden
feststehen. Bis zum 18. Mai haben die Marathonläuferinnen noch Zeit, die vom
Deutschen Leichtathletik-Verband geforderte Norm von 2:31:00 Stunden zu
unterbieten. Diese Marke hat Kraus bereits als Siegerin beim Frankfurt-Marathon
2007 mit 2:28:56 Minuten klar unterboten. „Ich habe den Vorteil aus Frankfurt
stehen, der mir den Druck am Sonntag etwas wegnimmt“, erklärt die Apothekerin.
Dies sieht auch Wellmann so: „Ihre Chancen stehen sehr gut. Daran hat sich seit
vergangenem Herbst nichts geändert.“
Nach fünf Wochen
Höhentrainingslager im US-Amerikanischen Flagstaff bei 2000 Meter über dem
Meeresspiegel sieht sich die Leverkusenerin gut auf den Marathon vorbereitet:
„Wir haben viel trainiert und den Schwerpunkt besonders auf hohe
Kilometerumfänge gelegt. Zudem wurden wir durch Leistungsdiagnostiker, Ärzte und
Physiotherapeuten rundum betreut.“ Neben den Trainingseinheiten hat Kraus vor
allem die regelmäßigen Kaffeetrinken mit anderen Athleten aus Wattenscheid,
Tübingen und der Schweiz in guter Erinnerung: „Das war ebenso wie der Ausflug
zum Grand Canyon eine willkommene Abwechslung. Sogar Golf spielen haben wir
versucht.“
Dabei standen die Vorzeichen
für Kraus alles andere als gut, denn ihr Gepäck ist während des Hinfluges in die
USA verloren gegangen. „Wir haben die ersten Tage nur mit Recherchen verbracht.
Ich habe mir Kleidung zusammengeliehen und musste feststellen, dass es meine
Schuhgröße nicht gab. Nach drei Tagen ist der Koffer dann auch noch ins falsche
Hotel geliefert worden“, erinnert sich die 33-Jährige. An ihrem Fazit über
Flagstaff ändert das für sie hingegen nichts: „Es war ein sehr schönes
Trainingslager. Und wenn der Wettkampf in Düsseldorf gut wird, mache ich
dasselbe nochmal“, erklärt Kraus lachend.
__________________________________
Autor und Copyright: Markus Paniczek
|
|