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Der älteste 100km-Ultralauf feiert sein 50. Jubiläum |
Am Freitag steht ein in Europa
besonderes Highlight an. Die legendären Bieler Lauftage finden in diesem Jahr
bereits zum 50. Mal statt. "Einmal musst Du nach Biel" heißt es in (Ultra-)
Marathonläuferkreisen.
Gemeint ist der älteste und größte 100km Ultramarathon der Welt.
Und somit führt auch eine legendäre
Spur nach Köln. Der ehemals 100km Weltrekordler Helmut Urbach aus Köln siegte
dort 7 Mal (1967, 1969, 1973, 1974, 1977, 1979, 1980). Eine Serie, die bisher
seines Gleichen sucht. 1967 stellte der Kölner mit 8:11 Stunden vermutlich eine
neue Weltbestzeit über 100km auf. Für dieses Jahr ist er mit seiner Frau
Ingeborg ebenfalls gemeldet. Gemäß ihres mittlerweile fortgeschrittenen Alters
werden sie, falls sie denn auch mitlaufen, das Rennen eher ruhig angehen. Nicht
weit weg von Köln wohnt Birgit Lennartz, die ebenfalls mit 7 Siegen (1988, 1990,
1993, 1994, 1995, 1996, 1997) in Biel Geschichte schrieb und 1997 einen
Streckenrekord bei den Frauen von 7:37 Stunden aufstellte. In diesem Jahr wird
sie nach langer Abstinenz erneut antreten und nach dem jüngsten Sieg beim 36.
GutsMuts-Rennsteig wird sie sicherlich eine vordere Position, wenn nicht sogar
den Sieg anvisieren.
Die Geschichte des 100km-Laufes
Am 14. November 1959 fiel
beim Schulhaus Alleestrasse in Biel-Madretsch um Mitternacht der Startschuss zum
ersten 100km-Lauf in Europa. 35 Teilnehmer nahmen die lange Distanz unter die
Füße, davon konnten bei eher kaltem und nebligem Novemberwetter 16 rangiert
werden. Der Sieger Hans Ruch aus Bern erreichte das Ziel in 13 Stunden und 45
Minuten. Franz Reist, der Gründer des 100km-Laufes von Biel, hat mit diesem
neuartigen Lauf einen Anstoß zu einer in dieser Zeit neuen Ultramarathonbewegung
gegeben.
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Vorbereitung Start zum 1.
100km-Lauf 1959 |
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Start zum 16. Lauf 1974.
Helmut Urbach ganz links. |
Immer noch auf dem Laufenden
Das Laufevent entwickelte sich
immer weiter. Nicht nur das Teilnehmerfeld wurde immer größer, sondern auch das
Angebot. Bereits 1964 nahm eine militärische Marschgruppe am 100km-Lauf teil.
Neben verschiedenen weiteren Wertungen wie beispielsweise der Sie+Er, wo ein
gemischtes Doppel sich die Strecke teilen, oder der Team-Stafette, bei der die
Strecke in vier Teilstrecken unterteilt wird, wird mittlerweile auch ein
Halbmarathon, sowie Marathon angeboten. Auch nach 50 Jahren ist die Veranstaltung nicht stehen geblieben und wartet
immer wieder mit Neuerungen auf. So werden in diesem Jahr die Schweizer
Meisterschaften im Ultramarathon ausgetragen. Angeboten wird ein
100km-Stafettenlauf mit 5er-Teams. Aber auch die Walker, bzw. Nordic-Walker
haben Einzug erhalten. So wird es für sie einen Nacht-Halbmarathon über 21,1km
von Biel nach Aarberg geben, sowie die Marathondistanz bis nach Oberramsern.
Ebenfalls sind mittlerweile auch die Kinder ins Rennen gekommen. Für sie gibt es
am Vortag ein Kids Run.
Das Erfolgsrezept des 100km-Laufes in Biel
Der Lauf ist in der Läuferszene
vor allem als Abendteuerlauf bekannt. Der Rundkurs, für dessen Bewerkstelligung
die Teilnehmer ganze 21 Stunden Zeit haben, erinnert alles andere als einen
Meisterschaftslauf, bei dem man auf einem 10km oder gar 5km Rundkurs spätestens
nach 13 Stunden die 100km zurückgelegt haben muss. Hinzu kommen all die netten
Events der zu durchlaufenden Ortschaften, sowie Sehenswürdigkeiten wie
beispielsweise die mittelalterliche Holzbrücke über die Aare. Mit Start nach
Sonnenuntergang um 22 Uhr verläuft der Lauf durch die Nacht, in der Regel bei
Vollmond, was dem Lauf noch mal einen besonderen Reiz ausmacht. Weiterhin ist
das Streckenprofil mit seinen rund 780 Höhenmetern vergleichsweise mit dem neuen
101km-Lauf von Bödefeld im Sauerland relativ moderat, dessen Höhenprofil weit
über 2000 Höhenmeter misst. Aufgrund der doch recht hohen Teilnehmerdichte ist
man auf der Strecke selten allein und es entstehen schnell Freundschaften auf
dem langen Weg bis zum Ziel. Beste Voraussetzungen vor allem für Anfänger, sich
einmal auf dieser Distanz zu versuchen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Fotos: Mit freundlicher Unterstützung des Veranstalters
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