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Cierpinski und Mikitenko, Deutsche Topläufer beim Berlin-Marathon |
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Falk
Cierpinski |
Falc Cierpinski
verein: SG Spergau
Geburtstag: 17. Mai 1978
Persönliche Bestzeit: 2:15:48 (Hamburg, 2008)
Falk Cierpinski (SG Spergau)
trägt einen prominenten Namen im deutschen Langstreckenlauf – er ist der Sohn
des zweifachen Marathon-Olympiasiegers Waldemar Cierpinski, der 1976 in Montreal
und 1980 in Moskau Gold für die DDR gewonnen hatte. Sein Vater ist bis heute der
einzige deutsche Marathon-Olympiasieger. Waldemar Cierpinski lief 1976 bei
Olympia seine Bestzeit von 2:09:55 Stunden und ist damit heute noch der
fünftschnellste deutsche Marathonläufer aller Zeiten und nur einer von fünf
Deutschen, die bisher unter 2:10 Stunden blieben. Seinem Sohn traut Waldemar
Cierpinski mittelfristig zu, schneller zu laufen als er selbst.
Falk Cierpinski war zunächst im
Triathlon- und Duathlonsport sehr erfolgreich. Unter anderem gewann er die Titel
eines Junioren-Vizeweltmeisters und Junioren-Europameisters im Duathlon. Im
September 2006 rannte Cierpinski in Sydney seine Marathonpremiere: Aus dem
Triathlontraining heraus, kam er dabei auf 2:24:47 Stunden. Seinen ersten
ernsthaften Marathon lief er dann im April 2007 in Wien. Mit einer Erkältung an
den Start gegangen, musste er zudem der Hitze Tribut zollen. Am Ende reichte es
nur zu Rang 18 in 2:21:26 Stunden.
In Berlin steigerte er sich im
September 2007 als 23. auf 2:19:06, und in Hamburg machte er in diesem Frühjahr
einen deutlichen Sprung. Falk Cierpinski wurde 22. und verbesserte sich auf
2:15:48 Stunden. Auch wenn er die Olympianorm von 2:13:00 verpasste, setzte er
sich damit immerhin schon mal an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste.
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Irina
Mikitenko |
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Irina Mikitenko
Geburtstag: 23. August 1972
Persönliche Bestzeit: 2:24:14 (London, 2008)
Irina Mikitenko wurde zunächst
Mittelstreckenläuferin und hatte auch hier Erfolg: Für Kasachstan startete sie
im September 1995 bei den Zentralasiatischen Spielen in Taschkent (Usbekistan)
über 1.500 m und gewann die Goldmedaille in 4:25,4 Minuten. Ein Jahr später lief
sie zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen: In Atlanta verpasste sie über
5.000 m als Elfte ihres Vorlaufes das Finale.
Ãœber 10.000 m wurde sie dann
1998 bei ihrer Premiere im deutschen Trikot bei der EM Achte, vier Jahre später
belegte sie bei diesen Titelkämpfen über die 25-Runden-Distanz Rang neun. Doch
es waren in erster Linie die 5.000 m, über die Irina Mikitenko bei den großen
internationalen Höhepunkten eine Reihe von Top-Platzierungen erreichte. Bei den
Olympischen Spielen 2000 in Sydney rannte Irina Mikitenko auf Rang fünf, vier
Jahre später in Athen belegte sie Platz sieben. Die mehrfache deutsche
Langstrecken-Rekordlerin hat bei Weltmeisterschaften zudem die Plätze vier
(1999) und fünf (2001) über 5.000 m belegt. Über Jahre hinweg war Irina
Mikitenko bei den großen internationalen Höhepunkten immer wieder die beste
deutsche Läuferin. Seit 1999 ist sie die deutsche Rekordhalterin über 5.000 m
(14:42,03 Minuten). Ein Jahr später brach Irina Mikitenko zudem den deutschen
3.000-m-Rekord mit 8:30,39. Ihre Bestzeit über die 10.000 m liegt bei
erstklassigen 31:29.55 Minuten (2001), doch in der Folge fehlte ihr ein ideales
Rennen, um diese Zeit weiter zu verbessern. Auf der Straße war Irina Mikitenko
sogar schneller als auf der Bahn, was ungewöhnlich ist im Langstreckenlauf: Im
April 2003 lief sie in Paderborn mit 31:28 Minuten deutschen Rekord.
Nach der Geburt ihres zweiten
Kindes im Juli 2005 konzentrierte sich Irina Mikitenko seit ihrem Comeback auf
die Straßenrennen und bereitete langfristig ihr Marathondebüt vor. Dieses lief
sie dann in Berlin im September 2007 mit Bravour: Als Zweite, nur geschlagen von
Äthiopiens Weltklasseläuferin Gete Wami, kam sie ins Ziel in hochklassigen
2:24:51 Stunden (siehe Foto S. 32). Es war das mit Abstand schnellste
Marathondebüt einer deutschen Läuferin aller Zeiten. In London schaffte sie bei
ihrem zweiten Marathon mit ihrem Sieg in 2:24:14 Stunden im April 2008 eine
Sensation und stürmte in die Marathon-Weltelite. Das war der erste deutsche Sieg
bei einem der World Marathon Majors (WMM)-Rennen seit 1996. Damals hatte Uta
Pippig beim 100. Boston-Marathon triumphiert. Irina Mikitenko verbesserte in dem
Lauf auch den deutschen Rekord von 2:24:35 Stunden, den Katrin Dörre-Heinig 1999
in Hamburg aufgestellt hatte. Die schnellste deutsche Zeit allerdings lief Uta
Pippig 1994 in Boston mit 2:21:45. Da in Boston Start und Ziel weit auseinander
liegen (Punkt-zu-Punkt-Strecke), werden diese Ergebnisse nach den aktuellen
Regeln nicht mehr als offizielle Rekorde geführt.
Persönlicher Hintergrund
Irina Mikitenko wurde am 23.
August 1972 in Bakanas (Kasachstan) geboren. Ihre Urgroßeltern kamen einst aus
Deutschland nach Kasachstan. Dadurch hatten die Eltern der Läuferin noch einen
deutschen Pass und sie bekam 1996 umgehend die deutsche Staatsbürgerschaft.
Irina Mikitenkos Schwiegervater Leonid hatte 1966 bei den Europameisterschaften
eine Bronzemedaille über 10.000 Meter gewonnen. Er hatte Bestzeiten von 13:36,4
und 28:12,4 Minuten über 5.000 und 10.000 Meter. Ihr Mann Alexander ist seit
1996 ihr Trainer. Die beiden haben zwei Kinder – Alexander und Vanessa – und
leben in Freigericht (Hessen).
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Autor und Copyright: SSC-Events
Fotos: Mit freundlicher Unterstützung SCC-Running
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