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Einer der auszog, um ins Guinness Buch der Weltrekorde laufen zu wollen |
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Frank
Blumenfeld bei der Erstauflage des Hitdorfer 50er. |
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"Hallo, ich bin PremierenlÀufer und
möchte an Ihrer Erstveranstaltung teilnehmen", vernahm schon so manch
Laufveranstalter am Telefon. Wer bis dahin noch nicht so recht verstanden hat,
worum es geht, wird aufgeklÀrt: "Ich nehme vorwiegend an Laufveranstaltungen
teil, die zum ersten Mal stattfinden und beabsichtige damit ins Guinness Buch
der Rekorde zu kommen", erklÀrt Frank Blumenfeld. Seiner Auffassung nach hat
noch niemand an so vielen Erstveranstaltungen teilgenommen, wie er. Die
Reaktionen auf die AnkĂŒndigung des Sonderlings aus Köln sind weit gefĂ€chert.
Angefangen vom persönlichen Abholservice vom Bahnhof, bis hin zur völligen
GleichgĂŒltigkeit des Veranstalters. FĂŒr die einen ist er etwas ganz Besonderes,
fĂŒr andere schlichtweg ein profilneurotischer Schnorrer, der versucht an
Freistarts zu kommen. FĂŒr die Presse hingegen immer wieder gern ein gefundenes
Fressen, insbesondere wenn sich keine anderen Highlights zur Veranstaltung
finden lassen.
Doch was ist denn nun ein
PremierenlÀufer? WÀhrend man im allwissenden Wikipedia-Lexikon vergebens eine
Antwort sucht, scheint wohl auch die groĂe Internetsuchmaschine Google damit ein
VerstÀndnisproblem zu haben. Gibt man dort das Wort "PremierenlÀufer" ein, so
wird einem alternativ das Wort "Premierenfeier" vorgeschlagen. Doch auf der
zweiten Seite wird man dann letztendlich doch fĂŒndig. Unter der Headline "81
Kuchen waren schnell ausverkauft" wird auch der PremierenlÀufer Frank Blumenfeld
als Teilnehmer einer Erstveranstaltung aufgelistet. Demnach ist fĂŒr Google
vorwiegend ein PremierenlÀufer, der an einer Erstauflage teilnimmt. Im zweiten
Ansatz findet Google aber auch die Definition: "FRANK BLUMENFELD aus Köln ist
PremierenlÀufer. Er sucht sich deutschlandweit nur LÀufe aus, die zum ersten Mal
stattfinden." Da Blumenfeld als "PremierenlÀufer" anscheinend einzigartig ist,
dĂŒrfte seine Teilnahme an Erstauflagen wohl rekordverdĂ€chtig sein. So zumindest
nach Auffassung von Blumenfeld, der seit einiger Zeit dem Traum eines Eintrages
im Guinness Buch nachlÀuft.
FĂŒr Insider der Szene ist die
Sache allerdings klar. Das jemand schon an ĂŒber 100 Erstveranstaltungen
teilgenommen hat und dies fĂŒr ein Weltrekord reichen soll, stöĂt bei ihnen eher
auf ein mĂŒdes LĂ€cheln. Als sich vor gut 30 Jahren die Volkslaufszene hervortat,
gab es fast jedes Wochenende im nÀheren Umreis eine neue Veranstaltung, an denen
viele alteingesessene LĂ€ufer auch rege teilnahmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass
Blumenfeld mit seinen PremierenlÀufen ins Guinness Buch der Rekorde kommt, wird
von Experten daher eher fĂŒr unwahrscheinlich gehalten. Abgesehen von der Frage,
ob dies ĂŒberhaupt Anerkennung fĂŒr eine Aufnahme findet, fehlt es auch an einem
Vergleich, denn auf die Idee, sich als PremierenlÀufer im Buch der Weltrekordler
zu verewigen ist bisher noch keiner gekommen. Sollte Herr Blumenfeld dies
allerdings tatsÀchlich einmal beantragen, wird es - zumindest nach aktuellem
Stand - sicherlich nicht an Gegenbewerbern der ersten Stunde aus den 70er Jahren
fehlen.
In einem Punkt sind die
AktivitÀten von Frank Blumenfeld allerdings schon weltrekordverdÀchtig: Selten
hat es jemanden gegeben, der derart akribisch Erstveranstaltungen aufgesucht hat
und dafĂŒr quer durch Deutschland reist.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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