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Starter- und Ergebnislisten versus Datenschutz
 
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11.02.2009 

 

 
Wenn in Starterlisten oder Ergebnislisten auch der Wohnort mitgelistet wird, wird man schnell zur gläsernen Peron.  
Nicht selten werden Laufveranstalter im Anschluss ihres Events mit Zeitgenossen konfrontiert, die aus der Ergebnisliste gestrichen werden wollen. Die Begründungen hierzu sind recht unterschiedlich. Während die einen ihre Teilnahme z.B. verheimlichen wollen, verweisen andere wiederum auf Datenschutz. Wie geht man nun damit um? Ganz einfach, der Kläger hat eben Pech gehabt, denn das hätte man sich vor Antritt des Laufes überlegen müssen.
 
Es ist altbekannt, dass im Anschluss eines Laufwettbewerbes die erbrachten Leistungen in Form einer aussagekräftigen Ergebnisliste veröffentlicht werden. Oder mit anderen Worten ausgedrückt, wer sich zu einem Lauf anmeldet, erklärt sich automatisch damit einverstanden, dass seine erbrachte Leistung im Anschluss des Laufes veröffentlicht wird. Wer sich damit nicht einverstanden fühlt, der muss auf die Teilnahme einer Laufveranstaltung eben verzichten, oder unter fremden Namen laufen - obwohl Letzteres eigentlich gegen die Wettbewerbsregeln verstößt.
 
Auf der anderen Seite ist das Argument des Datenschutzes nicht ganz von der Hand zu weisen. Wer z.B. einen Blick in die Starterlisten der Zeitnehmerfirmen Mika-Timing oder Frielingsdorf wirft, findet sich dort mit Name und Wohnort wieder. Mittels dieser beiden Angaben ist die Adresse des Teilnehmers relativ einfach zu ermitteln. Laufen-in-Koeln hat das testweise einmal ausprobiert und fischte wahllos einen Eintrag aus der Starterliste zum "Straßenlauf Rund um das Bayer-Kreuz" heraus. Unter www.dastelefonbuch.de bekamen wir mittels der drei Angaben Name, Vornahme und Wohnort nicht nur die die komplette Adresse, sondern auch die Telefonnummer heraus. Und weil wir noch etwas Zeit hatten, haben wir uns auch gleich unter GoogleEarth seine Behausung aus der Vogelperspektive angeschaut - war übrigens ein nettes Anwesen. Ganz  nebenbei liefern die Starterlisten auch den genauen Jahrgang. Im Kölner Raum suchte sich z.B. ein Veranstalter mittels derartiger Listen vor geraumer Zeit gezielt bestimmte Läuferinnen und Läufer heraus, ermittelte deren Adresse und lud sie zu seiner Veranstaltung ein. Als Negativbeispiel könnte man sich aber auch vorstellen, dass jemand anhand derartiger Listen ganze Adresslisten erstellt und für gewerbliche Zwecke an Interessierte verkauft.
 
Wirft man hingegen einen Blick in die Ergebnislisten, wird es schon etwas schwieriger. Dort findet man in der Regel dann nur noch den Namen und Vereinsnamen wieder, die keine Rückschlüsse auf den Wohnort schließen lassen. Auch die Altersklasse gibt nur ungefähr den Jahrgang wieder. Wer sich jedoch im Vorfeld die Starterliste gesichert hat ...
 
Tipp: Vor Antritt des Laufes genau überlegen, was für Daten man bereit ist preiszugeben, bzw. in Erfahrung bringen, welche Daten vom Veranstalter publiziert werden - danach ist es zu spät.




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln